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GEWERKSCHAFT/1654: ver.di startet Kampagne zur Zukunft von Arbeitsplätzen in Häfen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 30. April 2018

ver.di startet Kampagne zur Zukunft von Arbeitsplätzen in Häfen


Berlin - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) startet am 1. Mai eine Kampagne zur Arbeitsplatzsicherheit für Beschäftigte in Häfen. Unter dem Motto "Digital Muss Sozial" werden Hafen-Beschäftigte in Bremerhaven, Bremen, Hamburg und Rostock bei den Mai-Demonstrationen mit Transparenten und Schildern auf ihre Situation aufmerksam machen und Flyer mit ihren Forderungen und Zielen verteilen.

Mit der ver.di-Kampagne wollen die Beschäftigten den Druck auf Arbeitgeber und Politik erhöhen, um die bestehenden Arbeitsverhältnisse und Qualifikationen abzusichern und die Zukunft der Arbeitsplätze in Häfen zu gestalten, da sich die gesamte Branche durch die zunehmende Digitalisierung stark verändere und zu einem Umbruch führe.

"Dabei geht es nicht um die Verhinderung von Technologie, sondern darum, dass Automatisierung und Digitalisierung nicht ohne Tarifvertrag stattfinden darf", betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. "Wir wollen die neu entstehenden Arbeitsplätze tarifieren und die vorhandenen Belegschaften dafür qualifizieren. Über den Gang in die Öffentlichkeit wollen wir den politisch Verantwortlichen klarmachen, was es heißt, wenn in den Hafenstädten gut bezahlte Jobs in großer Zahl wegfallen." Das hätte nicht nur Auswirkungen auf die Beschäftigten, sondern auch auf die Steuereinnahmen und die regionale Wirtschaft, in der ein erheblicher Teil an Kaufkraft wegfallen könnte, wenn die Arbeitsplätze nicht erhalten würden.

Behle wies darauf hin, dass einem Prozess des Arbeitsplatzabbaus entgegengewirkt werden müsse, weil ansonsten tausende von Arbeitsplätzen im Hafenbereich gefährdet seien. Das betreffe gewerbliche Tätigkeiten in den Containerterminals genauso wie in konventionellen Umschlagsbetrieben entlang der gesamten deutschen Küste oder in kaufmännischen Bereichen.

ver.di verhandele zurzeit beispielsweise mit Eurogate, Europas größter reederei-unabhängiger Container-Terminal- und Logistik-Gruppe, einen Pilot-Tarifvertrag "Zukunft". Dabei gehe es um einen sozialen, fairen und mitbestimmten Umgang mit Automatisierung und Digitalisierung. Dieser Tarifvertrag soll in den nächsten Schritten in der Hafenwirtschaft zur Anwendung kommen.

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Quelle:
Presseinformation vom 30.04.2018
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
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Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Mai 2018

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