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GEWERKSCHAFT/1627: Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst - ver.di weitet Warnstreiks massiv aus (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 20. März 2018

Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst: ver.di weitet Warnstreiks massiv aus


Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat am Dienstag ihre Warnstreiks im öffentlichen Dienst bundesweit massiv ausgeweitet und damit den Druck auf die Arbeitgeber in der laufenden Tarifauseinandersetzung erhöht. Nachdem am Montag bereits mehrere Tausend Beschäftigte im Ausstand waren, beteiligten sich am Dienstag bundesweit rund 35.000 Menschen an den Arbeitskampfmaßnahmen.

Schwerpunkt der Streiks war Nordrhein-Westfalen. Dort beteiligten sich rund 26.000 Beschäftigte an den zum Teil ganztägigen Warnstreiks. In Dortmund, Bochum, Essen, Wuppertal, Recklinghausen und Duisburg kam der öffentliche Personennahverkehr zum Erliegen. Zu Ausständen kam es auch in Jobcentern, Sparkassen, Kindertagesstätten, Stadtverwaltungen und Entsorgungsbetrieben. Neben Nordrhein-Westfalen waren weitere Streikschwerpunkte Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg und Bayern.

In den kommenden Tagen sind weitere Arbeitsniederlegungen geplant, vor allem am Mittwoch. Ein Schwerpunkt am Mittwoch wird wieder Nordrhein-Westfalen sein, insbesondere wird der öffentliche Personennahverkehr in Köln und Düsseldorf bestreikt.

Die Arbeitgeberseite hatte bei der letzten Tarifrunde immer noch kein Angebot vorgelegt. ver.di-Chef Frank Bsirske warf daraufhin den Arbeitgebern eine Hinhaltetaktik vor, die in keiner Weise zur Lösung des Tarifkonfliktes beitrage. Bsirske: "Die Antwort auf diese Blockadehaltung kommt jetzt aus den Betrieben!" Er hoffe, dass die Arbeitgeber in der nächsten Tarifrunde Mitte April auf einen konstruktiven Weg hin zu einem Abschluss zurückkehrten.

Angesichts der guten Konjunktur und der sprudelnden Steuereinnahmen müssten die Beschäftigten im öffentlichen Dienst an dieser positiven Entwicklung teilhaben, so Bsirske. "Das ist nicht nur fair, sondern auch zukunftssichernd für den öffentlichen Dienst. Denn der braucht dringend Fachkräfte", mahnte der Gewerkschaftsvorsitzende.

Die Gewerkschaft ver.di fordert für die rund 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten des öffentlichen Dienstes in Bund und Kommunen sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber 200 Euro pro Monat. Gleichzeitig sollen die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 100 Euro pro Monat erhöht werden. Zudem verlangt ver.di, Auszubildende nach einem erfolgreichen Abschluss verpflichtend zu übernehmen.

Die nächste Tarifverhandlungsrunde wurde für den 15. und 16. April in Potsdam vereinbart.

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Quelle:
Presseinformation vom 20.03.2018
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Richard Rother - ver.di-Bundesvorstand
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Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. März 2018

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