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GEWERKSCHAFT/1566: Montag Aktionstag im Straßentransport (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 17. November 2017

Montag Aktionstag im Straßentransport:
Politik muss gegen soziale Verwerfungen vorgehen


Berlin, 17.11.2017 - Eine aktive Politik gegen sozialen Verwerfungen in der europäischen Transportbranche fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). "Wir erwarten von der EU und der Bundesregierung, dass auch eine überarbeitete Arbeitnehmer-Entsenderichtlinie für alle Beschäftigten gleichermaßen gilt und die Beschäftigten des Transportsektors nicht ausgeklammert werden. Nur ein stabiler Ordnungsrahmen kann dem Lohn- und Sozialdumping im Transportgewerbe Einhalt gebieten", erklärte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis. Europaweit machen die Gewerkschaften in der Woche vom 20. bis 24. November auf die schwierigen Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in der Transportbranche aufmerksam. In Deutschland führen ver.di und die Europäischen Transportarbeiterföderation (ETF) am Montag (20.11.) einen Aktionstag im Straßentransport durch.

Hintergrund der Forderung von ver.di sind die von der EU-Kommission auf den Weg gebrachten Änderungsvorschläge zur Arbeitnehmer-Entsenderichtlinie und den im so genannten Straßenverkehrspaket zusammengefassten Regelungen. Dazu gehören auch die Vorschriften zu den Lenk- und Ruhezeiten, über die derzeit das Europäische Parlament berät. Auch Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat sind damit befasst.

Aus ver.di-Sicht muss die Entsenderichtlinie ohne Ausnahme auch für die Beschäftigten im Transportsektor gelten. Der Vorschlag der EU-Kommission sieht hier eine Ausnahme vor. Auch der Bundesrat und das EU-Parlament hatten sich kürzlich gegen diese Aufweichung der Entsenderichtlinie gestellt. Die Lenk- und Ruhezeiten sollen nicht weiter zu Lasten der Beschäftigten verändert werden. Den Plan der EU-Kommission, die wöchentliche Ruhezeit des Fahrpersonals von 48 Stunden nicht nur einmal, sondern zweimal auf 24 Stunden zu verkürzen, lehnt die Gewerkschaft ab. Dies würde die Lenkzeit innerhalb von drei Wochen von derzeit 135 auf 146 Stunden erhöhen.

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Quelle:
Presseinformation vom 17.11.2017
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Günter Isemeyer - ver.di-Bundesvorstand
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Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
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Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. November 2017

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