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GEWERKSCHAFT/1422: Streiks bei Amazon - Beschäftigte fordern menschenwürdige Arbeitsbedingungen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 25. November 2016

Streiks bei Amazon - Beschäftigte fordern Tarifvertrag und menschenwürdige Arbeitsbedingungen


Berlin, 25.11.2016 - Die Beschäftigten in den Amazonversandzentren Rheinberg, Werne (beide NRW), Leipzig (Sachsen) und Graben (Bayern) sind seit dem frühen Freitagmorgen bzw. Donnerstagabend (Graben) erneut in den Streik getreten. Die Arbeitsniederlegungen dauern vorläufig bis zum Ende der Spätschicht an. Sie finden am sogenannten "Black Friday" statt, zum Abschluss einer Woche mit hohem Auftragsvolumen bei Amazon. In Rheinberg und Werne wird auch am Samstag gestreikt.

"Die Beschäftigten nehmen nicht hin, dass Amazon sich grundsätzlich einem Tarifvertrag verweigert. Diese beschäftigten- und gewerkschaftsfeindliche Haltung des Versandhändlers ist ein Skandal, der keine Schule machen darf. Amazon will die Öffentlichkeit glauben machen, man biete gute Arbeitsbedingungen. In Wahrheit herrscht bei Amazon ein rigides System der Überwachung von Arbeitsleistungen, von Druck und Hetze und einseitig diktierten Bedingungen. Das führt zu extrem hohen Krankenquoten von teilweise 20 Prozent und mehr. Diese Streiks werden erneut den Betriebsablauf empfindlich stören. Wenn Amazon nicht umsteuert, wird es auch im Weihnachtsgeschäft zu weiteren Streiks kommen. Wer pünktliche Lieferungen will, muss die Rechte der Beschäftigten auf tarifliche Bezahlung achten", sagte Stefanie Nutzenberger, Mitglied im Bundesvorstand der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di).

Amazon hatte kürzlich anlässlich von Streiks betont, ver.di und Amazon passten nicht zusammen. "Das ist nichts anderes als eine Absage an elementare Grundrechte, die in Deutschland für Arbeitnehmer existieren. Hunderte von Beschäftigten fordern immer wieder einen Tarifvertrag. Diese Forderung kann Amazon nicht einfach ignorieren. Das Unternehmen tritt die Rechte der Beschäftigten mit Füßen", sagte Nutzenberger.

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Quelle:
Presseinformation vom 25.11.2016
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Eva Völpel - ver.di-Bundesvorstand
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Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. November 2016

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