Schattenblick → INFOPOOL → POLITIK → WIRTSCHAFT


GEWERKSCHAFT/1331: ver.di fordert zügige Umsetzung und Fortentwicklung des Nationalen Hafenkonzeptes 2015 (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 15. März 2016

ver.di fordert zügige Umsetzung und Fortentwicklung des Nationalen Hafenkonzeptes 2015


Berlin, 15.03.2016 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert einen staatlich geförderten Demografiefonds und Qualifizierungsmaßnahmen für Beschäftigte in den deutschen Seehäfen. Beide Forderungen sind Bestandteile des neuen Nationalen Hafenkonzepts der Bundesregierung, das diese Woche im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestags vorgestellt wird.

Das Nationale Hafenkonzept ist ein auf zehn Jahre angelegter Strategieplan der Bundesregierung mit insgesamt 155 Maßnahmen, der es deutschen Häfen ermöglichen soll, ihre Funktion als Drehscheibe des nationalen und internationalen Warenaustauschs, Zentren für logistische Aktivitäten und Industriestandorte weiterhin erfolgreich zu erfüllen.

"Wir begrüßen die Fortschreibung des Nationalen Hafenkonzeptes", betont Torben Seebold, ver.di Bundesfachgruppenleiter für Häfen. "Jetzt gilt es allerdings, die Umsetzung zügig voranzubringen, um die künftigen Herausforderungen in der Hafenpolitik gemeinsam mit den Beschäftigten zu bewältigen." ver.di wolle dabei konstruktiv mitarbeiten und entsprechende Absprachen treffen. Im Rahmen der Umsetzung des Nationalen Hafenkonzepts 2015 wäre es daher umso wichtiger, dass neben den Handlungsfeldern Infrastruktur, Wettbewerb und Umwelt, das Thema "Ausbildung und Beschäftigung" einbezogen werde.

"Der Automatisierungsgrad in der Hafenlogistik wächst täglich, die warenbegleitenden Informationsströme nehmen immer weiter zu und die Transportmengen steigen - das Anforderungsprofil der Mitarbeiter in Häfen wächst damit auf allen Ebenen", erklärt Seebold. "Wir brauchen dringend hochwertige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, um dem Wandel der Qualifizierung insbesondere in Zeiten zunehmender Automation wirksam zu begegnen." Nur so könne ein Unternehmen in der Hafenwirtschaft im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte bestehen, eigene Mitarbeiter im Unternehmen halten und die Beschäftigten aus dem gewerblichen Bereich absichern.

Wichtig sei zudem die Einrichtung eines durch die Bundesregierung finanziell geförderten Demografiefonds. "Wir müssen leider feststellen, dass die Effekte des demografischen Wandels mit einem hohen Grad an physischer und psychischer Belastung einhergehen", sagt Seebold. ver.di sieht einen der Gründe in den wachsenden Anforderungen durch immer größere Schiffe, die vermehrt die deutschen Häfen anfahren. Dadurch entstünden so genannte Peak Situationen, bei denen in kurzer Zeit extrem viel Arbeit für die Beschäftigten anfalle. "Diese Entwicklung gilt es, mithilfe eines Demografiefonds zur Entlastung immer älter werdender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu entschärfen", so der Gewerkschafter.

*

Quelle:
Presseinformation vom 15.03.2016
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
E-Mail: pressestelle@verdi.de
Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. März 2016

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang