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GEWERKSCHAFT/1305: Tarifbindung für Modekette Primark vereinbart (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 17. Dezember 2015

Wichtiges Signal für die Beschäftigten im Handel - Tarifbindung für Modekette Primark vereinbart


Berlin, 17.12.2015 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Modekette Primark haben sich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (17. Dezember 2015) in Essen darauf geeinigt, dass für die rund 7.000 Beschäftigten von Primark künftig die regionalen Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels gelten. Die Anerkennung der regionalen Tarifverträge wird dabei in Stufen umgesetzt.

"Es ist ein großer Erfolg und ein enorm wichtiges Signal für die gesamte Branche, dass Primark die Tarifbindung eingeht", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. "Die Beschäftigten profitieren künftig von deutlichen Entgeltsteigerungen, besseren Zuschlags- und Sonderzahlungsregelungen sowie der Anerkennung ihrer Berufsjahre bei Primark, die für viele Beschäftigte zusätzlich zu spürbar mehr Entgelt führt. Bei Primark gelten in Zukunft bessere und verbindlich geregelte Arbeitsbedingungen. Ohne das Engagement der Beschäftigten, die für ihre Interessen auch gestreikt haben, wäre das alles nicht möglich gewesen", so Nutzenberger.

Nutzenberger hob die konstruktiven Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern hervor. Die Gespräche hatten in mehreren Runden seit Juli 2015 stattgefunden. Die Einigung sieht vor, dass die Beschäftigten ab Mai 2016 in eine neue, verbesserte Entgelttabelle überführt werden. Nach einer erneuten, zwei-prozentigen Tariferhöhung zum 1. Oktober 2016 erfolgt dann die volle Anerkennung der regionalen Lohn- und Gehaltstarifverträge zum 1. Mai 2017. Allein die Anerkennung der bei Primark geleisteten Berufsjahre bedeutet für die Beschäftigten dabei Entgeltsteigerungen von zum Teil drei Euro oder mehr in der Stunde.

Die volle Anerkennung der manteltariflichen Regelungen erfolgt zum 1. Mai 2018. Bis dahin werden auch hier stufenweise Angleichungen vorgenommen. So werden etwa ab Mai 2016 die Mehrarbeitszuschläge erhöht und ab Oktober 2016 Spätzuschläge eingeführt. Auch die Nacht- und Sonntagszuschläge sowie die Sonderzahlungen (Urlaubs- und Weihnachtsgeld) werden angeglichen und damit erhöht.

Das Tarifergebnis steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der ver.di-Tarifkommission. Primark betreibt in Deutschland aktuell 19 Filialen.

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Quelle:
Presseinformation vom 17.12.2015
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Eva Völpel - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Dezember 2015

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