Schattenblick → INFOPOOL → POLITIK → WIRTSCHAFT


GEWERKSCHAFT/1186: Lufthansa - Dritte Verhandlungsrunde ergebnislos (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 19. Mai 2015

Lufthansa: Dritte Verhandlungsrunde ergebnislos


Berlin, 19.05.2015 - Auch die dritte Verhandlungsrunde zwischen der Lufthansa und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) blieb am heutigen Dienstag, 19. Mai 2015, ohne Ergebnis. Die Arbeitgeber legten wiederum kein Angebot vor. Verhandelt wird für die rund 33.000 Lufthansa-Beschäftigten der Bodendienste sowie bei Lufthansa-Systems, der Lufthansa-Service Group (LSG), der Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo und für die ver.di-Mitglieder in der Kabine.

"Es ist völlig unverständlich, warum die Arbeitgeber sich auch in dieser dritten Runde nicht auf die Beschäftigten zubewegt haben", kritisiert ver.di-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführerin Christine Behle. "Die Beschäftigten der Lufthansa, die sich sehr stark mit dem Unternehmen identifizieren und auch aus diesem Grund mit großer Motivation und Engagement arbeiten, haben einen hohen Anteil an den Gewinnen, die die Lufthansa im vergangenen Jahr erwirtschaftet hat. Sie erwarten zu Recht, dass ihre Arbeit die notwendige Wertschätzung der Arbeitgeber erhält und sie mit einer angemessenen Gehaltserhöhung beteiligt werden." Sie erwarte daher, dass die Arbeitgeber ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen, so die Gewerkschafterin.

Die Arbeitgeber hätten sich zudem nicht davon abbringen lassen, das Thema betriebliche Altersversorgung in die Tarifrunde einfließen zu lassen. Man habe vereinbart, in der nächsten Verhandlungsrunde die unterschiedlichen Modelle und Vorstellungen zu diskutieren. Klar sei, dass es eine Gesamtlösung für alle Beschäftigten also inklusive Cockpit und Kabine geben müsse, betonte Behle. Die einzelnen Beschäftigungsgruppen dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden. Bedenklich sei, dass nachdem die UFO sich bereits mit der betrieblichen Altersversorgung in einer Schlichtung auseinandersetzt, nun auch die VC das Thema im Rahmen einer Gesamtschlichtung behandelt. Wie sich daraus eine gemeinsame Regelung zur Altersversorgung aller Beschäftigtengruppen herstellen lässt, sei fraglich. Der wesentliche Unterschied zwischen dem Lufthansa-Vorschlag und dem ver.di-Modell liege bei der Risiko-Verlagerung. Hier will die Lufthansa das Zinsrisiko auf die Beschäftigten verlagern, während ver.di das bisherige Leistungsniveau sicherstellen will.

Die vierte Verhandlungsrunde findet am 3. Juli in Frankfurt statt.

*

Quelle:
Presseinformation vom 19.05.2015
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
E-Mail: pressestelle@verdi.de
Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Mai 2015

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang