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ENERGIE/1269: Hohes Potential energieeffizienter Informations- und Kommunikationstechnologien (BMWi)


Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie - Berlin, 2. Dezember 2009

OFFIS-Untersuchung ermittelt hohes Potential energieeffizienter IKT


Das Institut für Informatik, OFFIS, hat in einem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten Projekt das Energieeinsparungspotential untersucht, das durch eine Verlagerung von Rechenlast zwischen Rechenzentren erreicht werden kann.

Der Studie zufolge ermöglicht rechenzentrenübergreifendes Lastmanagement zum einen direkte Stromeinsparungen. Zum anderen müsse weniger Infrastruktur vorgehalten werden. Dadurch seien weitere Kostenreduzierungen von bis zu 45 Prozent möglich. Und schließlich könne rechenzentrenübergreifendes Lastmanagement zu einer besseren Anpassung an ein schwankendes Energieangebot beitragen.

Der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Rainer Brüderle: "Die Ergebnisse der OFFIS-Untersuchung zeigen, dass es noch erhebliche Potentiale zur Verbesserung der Energieeffizienz bei modernen Informations- und Kommunikationstechniken gibt. Insbesondere die von OFFIS aufgezeigte ganzheitliche, rechenzentrenübergreifende Zusammenarbeit erscheint besonders vielversprechend. Hier besteht noch erheblicher Forschungs- und Entwicklungsbedarf."

Informations- und Kommunikations-Technologien werden als globale Infrastrukturen selbst zu Großverbrauchern elektrischer Energie. Schon im Jahr 2001 lag die Energiemenge, die durch die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in Deutschland verbraucht wurde, mit rund 38 TWh bei 7,1 Prozent des gesamten Elektroenergieverbrauchs. Im Jahr 2007 betrug der IKT-bedingte Stromverbrauch mit 55,4 TWh bereits 10,5 Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland. Dieser Stromverbrauch wird ohne Gegenmaßnahmen bis zum Jahr 2020 voraussichtlich um mehr als 20 Prozent auf rund 66,7 TWh deutlich steigen. Dies ist das Ergebnis der Studie "Abschätzung des Energiebedarfs der weiteren Entwicklung der Informationsgesellschaft", erarbeitet von den Fraunhoferinstituten IZM und ISI.

"Green IT" wird deshalb (mittlerweile) international als eine zentrale technologiepolitische Herausforderung angesehen.

Auf dem dritten nationalen IT-Gipfel im November 2008 wurde der Aktionsplan "Green IT-Pionier Deutschland" beschlossen. Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V (BITKOM) hat 2009 gemeinsam mit Anwendern eine "Green IT Allianz" gegründet.

Die Untersuchung des Potentials von rechenzentrenübergreifendem Lastmanagement zur Reduzierung des Energieverbrauchs in der IKT steht auf der Internetseite des Informatikinstituts OFFIS zum Herunterladen zur Verfügung (siehe Link unter "Weiterführende Informationen").

Weiterführende Informationen

Abschätzung des Energiebedarfs der weiteren Entwicklung der Informationsgesellschaft
Abschlussbericht an das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Service/publikationen,did=305306.html

OFFIS-Untersuchung des Potentials von rechenzentrenübergreifendem Lastmanagement
http://www.lastmanagement.offis.de


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Quelle:
BMWi-Pressemitteilung vom 2. Dezember 2009
Herausgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
Pressestelle des BMWi
Telefon: 03018-615-6121 oder -6131
E-Mail: buero-L2@bmwi.bund.de
Internet: http://www.bmwi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Dezember 2009