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ARBEIT/1886: Ursula von der Leyen - "Die Chancen für Ältere am Arbeitsmarkt steigen" (BMAS)


Bundesministerium für Arbeit und Soziales - 17. November 2010

Ursula von der Leyen:
"Die Chancen für Ältere am Arbeitsmarkt steigen"

Arbeitsministerin legt Bericht über Anhebung des Rentenalters auf 67 Jahre vor


Das Bundeskabinett hat heute den von Arbeits- und Sozialministerin Ursula von der Leyen vorgelegten Bericht "Aufbruch in die altersgerechte Arbeitswelt" zur Anhebung der Regelaltersgrenze auf 67 Jahre beschlossen.

Ursula von der Leyen: "Der heute vorgelegte Bericht spricht eine klare Sprache: Immer mehr Menschen in unserem Land können sich bei guter Gesundheit auf eine lange Lebensspanne jenseits der 50 freuen. Gleichzeitig kommen immer weniger Junge nach, während sich die Chancen Älterer am Arbeitsmarkt bereits seit Jahren stetig verbessern. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass der Trend anhält. Im Fachkräftemangel wird die Nachfrage nach gut qualifizierten älteren Arbeitskräften weiter steigen. Deswegen halte ich es nicht nur für notwendig, sondern auch für vertretbar, an der behutsamen, schrittweisen Anhebung des Renteneintrittsalters bis zum Jahr 2029 festzuhalten. Aber wir müssen die noch vor uns liegenden 19 Jahre nutzen, um die Rahmenbedingungen für erfülltes Arbeiten bis 67 deutlich zu verbessern. Das heißt: mehr betriebliche Gesundheitsförderung und altersgerechte Arbeitsplatzgestaltung, mehr Qualifizierung und ständige Weiterbildung bereits im mittleren Alter. Mir ist wichtig, dass ältere Arbeitnehmer in den späten Berufsjahren auch leisten können, was gefordert ist. Dazu gehört auch eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Pflege. Der Staat kann Anstöße geben. Unverzichtbar ist aber die Weitsicht und tätige Verantwortung der Sozialpartner in der täglichen betrieblichen Praxis."


Der Bericht (im Internet unter www.arbeiten-bis-67.de umfasst Analysen, Darstellungen, Zahlen und Schaubilder zur demografischen Entwicklung und ihrer Bedeutung für die Gesellschaft, den Arbeitsmarkt und die gesetzliche Rentenversicherung, zur wirtschaftlichen und sozialen Lage und zur Erwerbsbeteiligung Älterer sowie zu den Aktivitäten der Bundesregierung. Der Bericht benennt darüber hinaus die Verantwortung und Rolle der Sozialpartner und Unternehmen sowie konkrete Maßnahmen, die den Betrieben den Umgang mit alternden Belegschaften erleichtern und das Arbeiten bis zur Rente ermöglichen.

Die wichtigsten demographischen Trends auf einen Blick:

Jede nachkommende Generation ist nur noch rund zwei Drittel so groß wie die vorhergehende.
Bis 2030 wird es 6 Mio. Menschen weniger zwischen 20 und 64 geben, dafür rund 5 Mio. mehr über 65.
Heute stehen 3 Menschen im Alter 20-64 einem über 65 gegenüber, 2030 werden es nur noch 2 sein. 1962 kamen fast 4 aktiv Rentenversicherte auf einen Rentner, in 2008 waren es nur noch 1,8.
1960 waren 12 Prozent der Bevölkerung 65 oder älter, heute sind es 21, 2030 werden es 28 Prozent sein
In den letzten 50 Jahren ist die Lebenserwartung bei Männern wie Frauen um 11 Jahre gestiegen
Im Vergleich zu 1960 leben 65-jährige Frauen heute im Durchschnitt 6 Jahre länger, gleichaltrige Männer gut fünf Jahre
Bis 2030 steigt die durchschnittliche fernere Lebenserwartung im Alter 65 um weitere zwei Jahre
Die durchschnittliche Rentenbezugsdauer hat sich in den letzten 5 Jahrzehnten von 9,9 Jahren im Jahr 1960 auf 18,2 Jahre im Jahr 2009 nahezu verdoppelt.

Die Entwicklung der Erwerbstätigkeit Älterer auf einen Blick:

- Die Zahl der Arbeitslosen über 55 Jahre hat sich im Vergleich zum Jahr 2000 nahezu halbiert. - Die Zahl älterer Erwerbstätiger zwischen 55 und unter 65 Jahren ist von 2005 bis 2009 um mehr als eine Million angestiegen. - Im Alter von 55 bis 64 Jahren haben drei von vier Beschäftigten sozialversicherungspflichtige Vollzeitjobs. Es gibt deutlich mehr und bessere Jobs für Ältere als früher. - Profitiert haben gerade auch jene im Alter zwischen 60 und unter 65 Jahren: Ihre Erwerbstätigenquote hat sich seit 2000 von rund 20 Prozent nahezu verdoppelt und lag im zweiten Quartal 2010 bereits bei 41,1 Prozent.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 53 vom 17. November 2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. November 2010