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MELDUNG/147: Ideologische Gefahr global bannen - Resolutionsentwurf der Allianz der Zivilisationen (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland GmbH
IPS-Tagesdienst vom 24. Februar 2015

Menschenrechte: Ideologische Gefahr global bannen - Resolutionsentwurf der Allianz der Zivilisationen für UN-Vollversammlung

von Leila Lemghalef


New York, 24. Februar (IPS) - Der Hohe Vertreter der UN-Allianz der Zivilisationen (UNAOC) hat die Weltgemeinschaft in Anbetracht der neu entstehenden ideologischen Bedrohungen zu globaler Versöhnung aufgefordert.

Wie Nassir Abdulaziz Al-Nasser mit Blick auf die Terroranschläge und Gewalt in Paris, Kopenhagen, Libyen, Nigeria, Myanmar, in Nahost und anderswo in diesem Monat erklärte, erlebt die Welt derzeit eine Zunahme religiöser Intoleranz. Dass unschuldige Menschen aufgrund ihrer Glaubenszugehörigkeit gezielt ermordet würden, sei ebenso unannehmbar wie stereotype Denkweisen, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.

Die internationale Gemeinschaft müsse diese "bösartigen Kräfte" entschlossen bekämpfen, erklärte Al-Nasser am selben Tag, an dem er auf einem offenen Treffen der ständigen Vertreter bei den Vereinten Nationen den UNAOC-Entwurf einer Resolution für die UN-Vollversammlung vorlegte. Vertreten waren unter anderem die UN-Botschafter von Aserbaidschan, Benin, Brasilien, Italien, Katar, Spanien und der Türkei.

Die UN-Untergeneralsekretärin und scheidende UN-Nothilfekoordinatorin, Valerie Amos, wies darauf hin, dass ethnische, religiöse und kulturelle Unterschiede eine Vielzahl von Konflikten verursachten und befeuerten. 80 Prozent der Hilfseinsätze fänden in Staaten und Regionen statt, die von Konflikten betroffen seien.


23.000 Vertriebene pro Tag

"Bei 82 Prozent der Menschen, die 2013 durch Sprengsätze getötet wurden, handelte es sich um Zivilisten", erklärte die gebürtige Guyanerin und fügte hinzu, dass diese und andere Formen der Gewalt durchschnittlich 23.000 Menschen täglich zur Flucht veranlassten. Die Vertreibungen, die ein Rekordniveau erreicht hätten, seien zu einem festen Bestandteil der Konflikte geworden. Sie würden zu einem großen Teil von Konflikten befeuert, deren Ursachen in einem Mangel von Verständnis, Dialog und Respekt zwischen den Gemeinschaften zu suchen seien.

Wie Amos weiter betonte, kommt der Allianz der Zivilisationen bei der Bewältigung dieser Krisen eine wichtige Rolle zu. "In Zusammenarbeit mit den Graswurzelorganisationen könnten Sie hier eine wichtige Basisarbeit für mehr Offenheit und Toleranz in den Gemeinschaften leisten. Wenn Kinder und junge Menschen jetzt für solche Initiativen gewonnen werden, können sie einen lebenslangen Einsatz für Frieden und den gegenseitigen Respekt von Gemeinschaften zum Wohl der künftigen Generationen leisten."

Al-Nasser zufolge verlangt der Schutz der weltweiten Zivilbevölkerung globales Handeln. Er plädierte für die Entwicklung universell akzeptierter Parameter, die Hassreden und Gewaltaufrufe in jeder Form verurteilen. Es sei im Sinne der Gewaltprävention, der kollektiven Sicherheit und der universellen Menschenrechte wichtig, bestehende Konventionen zu stärken und möglicherweise zu überarbeiten. (Ende/IPS/kb/2015)


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http://www.ipsnews.net/2015/02/21st-century-ideological-threats-require-global-resolve/

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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Februar 2015

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