Schattenblick → INFOPOOL → POLITIK → TICKER


ANTI-SCHLACHTHOF-WIETZE-AKTION/028: Fronten und Ereignisse - die Falschen vor Gericht ... (Mastanlagen Widerstand)


Mastanlagen Widerstand - Pressemitteilung vom 26. Februar 2018

Gerichtsprozess gegen sieben Tierbefreiungs-Aktivist*innen am 28.02.18 in Straubing


Die Großbaustelle der Donautal Geflügelspezialitäten GmbH in Bogen, besser bekannt unter dem Markennamen Wiesenhof, wurde im Frühjahr 2016 besetzt. Zwei Jahre später eröffnet die Staatsanwaltschaft den Prozess gegen sieben der 30 Tierbefreiungsaktivist*innen. Diese protestierten auf und vor dem Baugelände gegen den Wiederaufbau der Hühnerschlachtfabrik des PHW-Konzerns in Bayern. Sie bekletterten zwei 30 Meter hohe Kräne und verhinderten so deren Weiterbetrieb. "Bis jede Schlachtfabrik still steht", stand auf dem dort befestigten Großtransparent geschrieben. An einer anderen zentralen Stelle des Baugeländes, dem Baubüro, ketteten sich drei Aktivist*innen mit Bügelschlössern um ihren Hals aneinander, während weitere dort Protestschreiben verbreiteten, um ebenfalls die Aufrechterhaltung des Baubetriebes zu erschweren. Vor dem Gelände fand eine Kundgebung statt.

Bis zu 300.000 Hühner können in der neuen Schlachtfabrik täglich getötet werden, welche im Laufe des Jahres 2016 wieder in Betrieb ging. Von 3 Uhr bis 20 Uhr laufen die Förderbänder der Tötungsmaschine und werden von schlecht bezahlten, in unmenschliche Arbeits- und Lebensverhältnisse hineingezwungene Arbeiter*innen bedient. "Die Schlachtfabrik ist ein Ort des Elends, der Gewalt und des Leids, der in einer Gesellschaft, die Werte wie Gerechtigkeit, Respekt und Mitgefühl vertritt, keinen Platz haben dürfte", sagt Jürgen Maller. Und auch die Mast erfolgt durch Futtermischungen, die von der PHW-Gruppe selbst hergestellt werden. Einer ihrer Hauptbestandteile ist Soja, das vor allem aus Brasilien eingeführt wird. Dort werden für den Anbau Indigene vertrieben und Regenwaldflächen vernichtet.

Als die Bogener Fabrik im Februar 2015 abbrannte, hätte wenigstens hier das Schlachten beendet werden können. Stattdessen hätte ein Produktionsbetrieb aufgebaut werden sollen, der weder Tiere tötet noch Menschen ausbeutet, sondern solidarisch organisiert ist und die natürlichen Lebensgrundlagen anderer Gesellschaften nicht angreift. "Wir wünschen uns eine Welt, in der ein gutes Leben für Menschen und Tiere, frei von Unterdrückung und Leid, wichtiger ist, als die Profitinteressen von Unternehmen", so Karin Bremer.

Dass nun staatliche Behörden politische Aktionen gegen Ausbeutung, Tötung sowie Regenwaldvernichtung kriminalisieren und Strafverfahren gegen Menschen einleiten, die sich für einen gesellschaftlichen Wandel einsetzen, statt gegen die PHW-Gruppe vorzugehen, ist vor diesem Hintergrund mehr als unangebracht. Am 28.02. werden die Angeklagten deshalb für die Einstellung ihrer Verfahren kämpfen.



Weitere Informationen:
www.kampagne-gegen-tierfabriken.info

https://www.facebook.com/mastanlagenwiderstandbuendnis
https://de-de.facebook.com/KampagneGegenTierfabriken/

*

Quelle:
Mastanlagen Widerstand
E-Mail: mastanlagenwiderstand@gmx.de
Internet: www.mastanlagenwiderstand.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Februar 2018

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang