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ORGANISATION/285: 4. Armuts- und Reichtumsbericht - Anhörung (Caritas)


Caritas Pressemitteilung vom 3. Juni 2013

4. Armuts- und Reichtumsbericht - Anhörung

Caritas fordert Konsequenzen aus dem 4. Armuts- und Reichtumsbericht



Berlin, 3. Juni 2013. "Angesichts der gravierenden Armutsprobleme in Deutschland ist es völlig unangemessen, in nur einer Stunde über den über 500-seitigen Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung diskutieren zu wollen", kritisiert Caritas-Präsident Peter Neher die heutige Anhörung zum vierten Armuts- und Reichtumsbericht im Bundestagsausschuss Arbeit und Soziales. Und dies, obwohl der Bericht bereits seit Herbst 2012 in einer ersten Fassung vorgelegen habe. "Es fehlt anscheinend der Wille, den im Bericht festgestellten Fakten Taten folgen zu lassen", befürchtet Neher.

Nicht hinnehmbar sei beispielsweise, dass 1,5 Millionen junge Menschen im Alter zwischen 20 und 29 Jahren ohne Schulabschluss sind. Bei den jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund trifft dies jeden Dritten. Notwendig sei hier die Sicherstellung der Finanzierung von Schulsozialarbeit durch Bund und Länder. "Es wäre einfach unverantwortlich, wenn die Schulsozialarbeit, die vom Bund seit zwei Jahren gefördert wird, in diesem Jahr ausläuft. Dann hätten Bundesregierung und die Länder nichts aus dem Bericht gelernt", so Neher. "Mit Blick auf die Lebenschancen dieser jungen Menschen, aber auch angesichts der Debatten über den demografischen Wandel und den zu erwartenden Fachkräftemangel können wir es uns nicht länger leisten, die Talente und Fähigkeiten dieser jungen Frauen und Männer ungenutzt zu lassen", so Neher.

"Man kann lange über Armutsdaten diskutieren. Es kommt aber darauf an, die Lage der Menschen, die auf Grundsicherungsleistungen angewiesen sind, zu verbessern", fordert Neher. Dringend erforderlich sei eine Erhöhung des Regelsatzes für Hartz IV-Bezieher. "Berechnungen der Caritas zeigen, dass der Regelsatz auf Kante genäht ist", macht Neher deutlich. "Für Erwachsene ist nach den Berechnungen der Caritas eine Erhöhung um 50 Euro unumgänglich, damit die soziale und kulturelle Teilhabe gewährleistet werden kann."

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Quelle:
Pressemitteilung vom 3. Juni 2013
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Redaktion:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Juni 2013