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ORGANISATION/194: Caritas fordert Aufbau von regionalen Ombudsstellen (Caritas)


Caritas Pressemitteilung vom 26. Januar 2010

Caritas fordert Aufbau von regionalen Ombudsstellen

Bundesregierung gibt Hilfe aus einer Hand auf


Berlin. 26. Januar 2010. Der Deutsche Caritasverband (DCV) betont, dass es nicht gelungen ist, für langzeitarbeitslose Menschen in den Jobcentern auch zukünftig "Hilfe aus einer Hand" anzubieten. Der jetzt von der Bundesregierung vorgelegte Gesetzentwurf für eine eigenverantwortlich und kooperative Aufgabenwahrnehmung enthält zwar positive Vorschläge, birgt aber auch die Gefahr, dass langzeitarbeitslose Menschen keine abgestimmte Hilfe erhalten. "In der Praxis wird die Funktionsfähigkeit des Systems davon abhängen, in welchen Leistungsbereichen die Träger vor Ort freiwillig zusammenarbeiten", so Caritas-Präsident Peter Neher.

Neher ermutigt die Agenturen für Arbeit, die Leistungserbringung für Personen mit besonderen Vermittlungshemmnissen in die Hand der kommunalen Träger zu geben. Hier sei eine besondere Kompetenz für die Erbringungen lebenspraktischer Hilfen wie beispielsweise Schuldner- oder Suchtberatung vorhanden. Der Gesetzentwurf sieht entsprechende Möglichkeiten für diese Kooperationen vor. Gerade bei Jugendlichen, die von Sanktionen betroffen sind, muss eine aufsuchende Sozialarbeit erfolgen. Neher fordert hier eine verlässliche Zusammenarbeit zwischen Jobcentern und Jugendämtern.

Der DCV begrüßt, dass sich die Bundesregierung zur einer Entfristung der Optionskommunen entschlossen hat. "Damit ist wenigstens in den betroffenen Kommunen nach wie vor Hilfe aus einer Hand möglich", betont Neher.

Weil zu erwarten ist, dass die ab 2011 geltende Leistungserbringung durch zwei Träger zu Widersprüchen in den Bescheiden führen wird, schlägt der DCV die Einführung von regionalen Ombudsstellen vor. In diesen können Vertreter der Agenturen und Kommunen gemeinsam mit sozialkundigen Dritten Beschwerden bearbeiten und Betroffene beraten. Dies würde auch helfen, die zu erwartende Klageflut einzudämmen.


Kontakt:
Dr. Birgit Fix
Referentin für Arbeitsmarkt und Armutsfragen
Berliner Büro
E-Mail: birgit.fix@caritas.de


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Quelle:
Pressemitteilung vom 26. Januar 2010
Deutscher Caritasverband e.V.
Berliner Büro - Pressestelle
Haus der Deutschen Caritas
Reinhardtstraße 13, 10117 Berlin
Redaktion:
Claudia Beck (Verantwortlich)
Telefon: 030/284447-42, Telefax: 030/284447-55
E-Mail: pressestelle@caritas.de
Internet: www.caritas.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Januar 2010