ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 29. Mai 2020
ver.di und Lebenshilfe fordern ausreichend Schutzausrüstung, Tests und Corona-Prämie für Beschäftigte der Behindertenhilfe
Berlin - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V. fordern eine bessere Ausstattung der Einrichtungen für behinderte Menschen mit Schutzausrüstung, Tests und die Zahlung einer Corona-Prämie für die Beschäftigten aufgrund der besonderen Anforderungen während der Pandemie. Die Beschäftigten in der Behindertenhilfe sind derzeit extrem gefordert. Sie tragen die Verantwortung für Menschen mit einem besonderen Schutzbedarf, und gleichzeitig sind Maßnahmen zum Infektionsschutz bei Menschen mit geistiger oder psychischer Beeinträchtigung nur schwer umzusetzen. Zudem sind nicht überall die notwendigen Schutzausrüstungen vorhanden. Der Wegfall der gewohnten Tagesstruktur sowie Maßnahmen zum Gesundheitsschutz verunsichern viele Menschen, die unter den Bedingungen von Behinderung leben.
Sylvia Bühler, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand:
"Der erhöhte Unterstützungsbedarf und die enorme Anspannung verlangen
den Beschäftigten in der Behindertenhilfe seit Wochen extrem viel ab.
Als Anerkennung soll es dafür eine Prämie geben. Eine solche Zahlung
ersetzt aber keinesfalls eine dauerhafte gute Vergütung für diese
verantwortungsvolle und oft auch belastende Arbeit. Die nicht zuletzt
unter dem Aspekt der Inklusion gestiegenen Anforderungen in der
Behindertenhilfe müssen sich auch dauerhaft in einer besseren
Bezahlung niederschlagen."
Ulla Schmidt, MdB, Bundesvorsitzende der Bundesvereinigung
Lebenshilfe e.V.:
"Die Einrichtungen der Eingliederungshilfe haben derzeit bereits
zusätzliche Ausgaben für Corona-Tests, Gesundheitsschutz und einem
erhöhten Personalaufwand. Bund und Länder müssen eine verbindliche
Zu-sage für die Übernahme dieser Kosten erteilen, damit die
Einrichtungen nicht einzeln die Finanzierung ihrer Leistungen mit den
Kostenträgern nachverhandeln müssen."
Die Beschäftigten in der Behindertenhilfe ermöglichen Förderung, Assistenz und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen. Diese Unterstützung findet z.B. in heilpädagogischen Kitas, durch eine Schulassistenz, in Wohngruppen oder in Werkstätten für Menschen mit Behinderung statt. Schätzungsweise 500.000 Menschen arbeiten in Deutschland in der Behindertenhilfe, davon ca. 250.000 in der direkten Pflege und Betreuung von Menschen mit Behinderung.
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Quelle:
Presseinformation vom 29.05.2020
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Bundesvorstand, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Mai 2020
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