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FRAUEN/778: Demonstrationen zum Internationalen Frauentag in Berlin und Santiago de Chile (Pressenza)


Internationale Presseagentur Pressenza - Büro Berlin

Demonstrationen zum Internationalen Frauentag in Berlin und Santiago de Chile

Von Maga Navarrete (Berlin) und Pía Figueroa (Santiago de Chile), 9. März 2019


Bild: © Maga Navarrete, Pressenza

Demonstration zum Internationalen Frauentag, Berlin Alexanderplatz
Bild: © Maga Navarrete, Pressenza

Tausende Menschen demonstrieren in Berlin für Frauenrechte

Berlin - 09.03.2019. Gestern demonstrierten tausende Menschen friedlich für die Gleichstellung von Frauen und Männern in Berlin anlässlich des Internationalen Frauentages.

Dieses Jahr ist der Internationale Frauentag zum ersten Mal ein offizieller Feiertag in Berlin. Das so entstandene lange Wochenende hielt nicht davon ab, für die Gleichstellung auf die Straße zu gehen. Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit, mehr Anerkennung und mehr Frauen in Führungspositionen wurden gefordert sowie ein Zeichen gegen Alltagssexismus, häusliche Gewalt und die Abtreibungsparagrafen 218 und 219a wurde gesetzt.

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Wenn die Welle unermesslich wird, nennt man das die Kraft des Wandels

Santiago de Chile - 08.03.2019. Heute am 8. März waren so viele Menschen bei der Demonstration anlässlich des Internationalen Frauentags in Santiago de Chile, dass es teilweise unmöglich war, sich vorwärts zu bewegen. Mehr als eine Stunde lang stand der Marsch quasi still, man feierte und tanzte und ständig kamen noch weitere Frauen jeden Alters und verschiedenster sozialer Herkunft dazu, alle mit der gleichen Motivation und vereint im rebellischen Geiste. Medien und Polizei gaben die offizielle Zahl von mindestens 150.000 Menschen an, wobei diese Angaben aber immer unter der tatsächlichen Mobilisierung liegen. Aktivisten hingegen schätzten, dass es 250.000 Menschen waren, die alle mit überwältigender Begeisterung teilnahmen. Auf jeden Fall forderten etwa 5% der Bevölkerung der Stadt Santiago einen Kulturwandel, ein Ende der patriarchalischen Gewalt sowie gleiche Rechte und Möglichkeiten für alle. Sie sind sich des "Machismo" (lt. Duden "übersteigertes Gefühl männlicher Überlegenheit") bewusst geworden, sie haben gelernt, ihn zu erkennen, ihn zu entlarven und zu verurteilen. Es ist nicht mehr möglich, zu frauenfeindlichen Praktiken zurückzukehren. Diese Kraft des Wandels setzt sich entschieden durch.

Übersetzung aus dem Spanischen von Evelyn Rottengatter


Der Text steht unter der Lizenz Creative Commons 4.0
http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

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Quelle:
Internationale Presseagentur Pressenza - Büro Berlin
Reto Thumiger
E-Mail: redaktion.berlin@pressenza.com
Internet: www.pressenza.com/de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. März 2019

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