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LESERBRIEFE/009: Zum Beitrag "Biospritpolitik der industriellen Zentren gegen das Heer der Hungernden" (László Maráz)


Zum Schattenblick-Artikel:
Biospritpolitik der industriellen Zentren gegen das Heer der Hungernden

unter: POLITIK -> KOMMENTAR -> RAUB/1013


Leserbrief:

Sonntag, 11. Dezember 2011 - 09:26 Uhr

Betrifft: [EU-News] US-Studie: Kraftstoffproduktion aus Meeresalgen verbraucht zu viel Wasser und Energie (fwd)



Liebe Redaktion des Schattenblick,

ich denke, dass auch den Befürwortern von Biokraftstoffen bewusst ist, dass wir längst die Grenzen des Wachstums überschritten haben. Funktionieren kann der begrenzte Einsatz nachwachsender Rohstoffe für die Energieerzeugung nur dann, wenn der Gesamtverbrauch an fossilen Energieträgern drastisch abgesenkt wird und ein Teil der restlichen Menge eben durch Biokraftstoffe und Co. ersetzt wird.

Es macht aus meiner Sicht wenig Sinn, immer nur der Biospritproduktion die Schuld an den Problemen, an denen sie zweifellos MITverantwortlich ist, praktisch alleine zuzuschreiben und andere Ursachen und Themen zu wenig zu beachten. Wer gegen E10 ist, soll bitteschön auch dazu sagen, dass er für F100(*) ist, die Ölfirmen freuen sich. Das ist dann ehrlich.

Was wir alle gemeinsam brauchen und erreichen müssen, sind gemeinsame massive Kampagnen für eine Verkehrs- und Energiewende, ebenso im ersten Schritt eine Halbierung des Fleischkonsums und des Papierverbrauches, diese beiden hier nur als Beispiel. Denn ob die Autos mit E10 oder F100 fahren, macht nicht den wirklich großen Unterschied, aber wenn sie nur halb so viel fahren, wird nur die Hälfte des F100 oder E10 verbraucht, und DAS macht den Unterschied.

In diesem Sinne besten Gruß
László Maráz
Koordinator Plattform "Nachhaltige Biomasse"
c/o Forum Umwelt und Entwicklung


(*) Anmerkung der Redaktion Schattenblick:
     F100 steht für 100%igen fossilen Kraftstoff.


*


Quelle:
László Maráz, Berlin
mit freundlicher Genehmigung


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Dezember 2011