Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung vom 27.12.2018
Das Jahr im Spiegel der Statistik
WIESBADEN - Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat im Jahr 2018 über 500 Pressemitteilungen zu verschiedenen Themen aus Wirtschaft und Gesellschaft veröffentlicht. Zum Jahreswechsel wird an besonders interessante Fakten jedes Monats erinnert.
Januar: Deutschland beim schnellen Internet im EU-Mittelfeld
42 % aller deutschen Unternehmen mit Zugang zum Internet und mindestens 10
Beschäftigten verfügten im Jahr 2017 über einen schnellen
Internetanschluss. Das meldete das Statistische Bundesamt im Januar 2018.
Deutschland lag damit im europäischen Mittelfeld und knapp über dem
Durchschnitt aller 28 EU-Mitgliedstaaten (40 %).
Februar: Neuer Rekord mit 459,6 Millionen Gästeübernachtungen im
Inlandstourismus
Im Jahr 2017 gab es in den Beherbergungsbetrieben in Deutschland 459,6
Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Diese im Februar 2018
gemeldete Zahl bedeutete ein Plus von 3 % gegenüber 2016. Damit stiegen die
Übernachtungszahlen zum achten Mal in Folge und erreichten einen neuen
Rekordwert.
März: Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern unverändert
bei 21 %
Wie das Statistische Bundesamt anlässlich des Equal Pay Day im März 2018
mitteilte, blieb der allgemeine Verdienstunterschied zwischen Frauen und
Männern im Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Demnach
verdienten Frauen mit einem durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von
16,59 Euro 21 % weniger als Männer (21,00 Euro). Dabei handelt es sich um
den unbereinigten Gender Pay Gap. Wie sich unbereinigter und bereinigter
Gender Pay Gap unterscheiden, wurde auf Twitter erklärt.
April: Personenverkehr mit Bussen und Bahnen weiter auf
Wachstumskurs
Fahrgäste nutzten im Jahr 2017 in Deutschland den Liniennah- und -
fernverkehr mit Bussen und Bahnen erstmals über 11,5 Milliarden Mal. Wie
das Statistische Bundesamt nach im April 2018 veröffentlichten vorläufigen
Ergebnissen weiter mitteilte, entspricht das einem Anstieg um 1,1 % im
Vergleich zum Vorjahr. Durchschnittlich wurden im Jahr 2017 pro Tag 31,5
Millionen Fahrgäste im Linienverkehr befördert. Die stärkere Nutzung der
öffentlichen Verkehrsmittel wurde durch die jeweils gestiegene Zahl der
Einwohner, Erwerbstätigen, Schüler sowie Studierenden begünstigt.
Mai: 15-Jahres-Hoch bei Baufertigstellungen von Wohnungen
Das Statistische Bundesamt meldete im Mai 2018, dass im Jahr 2017 in
Deutschland 284 800 Wohnungen fertig gestellt wurden. Eine höhere Zahl an
fertig gestellten Wohnungen hatte es zuletzt 2002 gegeben. Trotz des
Rückgangs der Baugenehmigungen im Jahr 2017 um 7,3 % gegenüber dem Vorjahr
war die Zahl der genehmigten Wohnungen mit 347 900 Wohnungen weiterhin
deutlich höher als die Zahl der Fertigstellungen. Wenn auch verlangsamt,
setzte sich der seit 2008 anhaltende Anstieg des Bauüberhangs im Jahr 2017
weiter fort und erreichte mit 653 300 den höchsten Wert seit 1999 (679
200).
Juni: 1,4 Millionen Jobs mit Mindestlohn
Im Juni 2018 schlug die Mindestlohnkommission eine zweistufige Erhöhung der
Lohnuntergrenze vor, die von der Bundesregierung im Oktober dieses Jahres
per Verordnung beschlossen wurde. Der Mindestlohn wird ab dem 1. Januar
2019 auf 9,19 Euro und ab 2020 auf 9,35 Euro steigen. Bei diesen
Festlegungen wurde unter anderem die Veränderungsrate des Tarifindex der
Bruttostundenverdienste ohne Sonderzahlungen sowie weitere
Sonderauswertungen des Statistischen Bundesamtes berücksichtigt. Im April
2017 wurden in Deutschland knapp 1,4 Millionen Jobs mit dem gesetzlichen
Mindestlohn von 8,84 Euro brutto je Arbeitsstunde bezahlt. Der Mindestlohn
betraf in Ostdeutschland insgesamt 0,3 Millionen Jobs. Das entsprach 6 %
aller ostdeutschen Beschäftigungsverhältnisse. In Westdeutschland wurden 3
% der Jobs mit dem Mindestlohn vergütet (1,1 Millionen).
Juli: Deutlich weniger Ehescheidungen
Wie das Statistische Bundesamt im Juli 2018 mitteilte, wurden im Jahr 2017
in Deutschland 153 500 Ehen geschieden. Im Durchschnitt blickten die Paare
auf 15 Jahre Ehedauer zurück. Niedriger war die Anzahl der Scheidungen
zuletzt im Jahr 1992 gewesen. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der
Scheidungen im Jahr 2017 um 5,5 % zurückgegangen. Einen stärkeren
prozentualen Rückgang hatte es nach der deutschen Einheit nur 2005 gegeben.
August: Mehr als die Hälfte der nicht-erwerbstätigen
alleinerziehenden Mütter wünscht sich Arbeit
Im August 2018 stellte das Statistische Bundesamt im Rahmen einer
Pressekonferenz aktuelle Daten zu Alleinerziehenden in Deutschland aus dem
Mikrozensus vor. 27 % der alleinerziehenden Mütter mit mindestens einem
minderjährigen Kind waren 2017 ohne eine Beschäftigung. Mehr als die Hälfte
(55 %) dieser nicht-erwerbstätigen alleinerziehenden Mütter war allerdings
an der Aufnahme einer Arbeit interessiert. Familiäre oder persönliche
Gründe wurden von ihnen am häufigsten als Hinderungsgrund angegeben.
September: Interaktiver Unfallatlas zeigt, wo in meiner Stadt die
meisten Verkehrsunfälle passieren
Im Jahr 2017 starben 3 180 Menschen bei Verkehrsunfällen in Deutschland.
Dies war der niedrigste Stand seit mehr als 60 Jahren. Das waren aber immer
noch im Durchschnitt etwa 9 Menschen pro Tag. Doch wo passieren in meiner
Stadt die meisten Verkehrsunfälle? Dies zeigt der Unfallatlas der
Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, der im September 2018 online
gestellt wurde. Erstmals werden in dieser Karte Unfälle mit Personenschaden
nach Straßenabschnitten sowie nach einzelnen Unfallstellen sichtbar
gemacht. Die interaktive Anwendung enthält derzeit die Unfalldaten von
zwölf Bundesländern. Wie der Unfallatlas funktioniert, veranschaulicht ein
kurzes Video auf Twitter.
Oktober: Immer mehr ältere Menschen gehen online
Im ersten Quartal 2017 waren in Deutschland 50 % der Personen ab 65 Jahren
im Internet unterwegs. Wie das Statistische Bundesamt zur Vorstellung der
aktuellen Ausgabe des Statistischen Jahrbuchs im Oktober 2018 weiter
mitteilte, ist der Anteil der Internetnutzerinnen und -nutzer in der
Generation 65 plus kontinuierlich gestiegen (2007: 19 %; 2012: 32 %). Mit
welchen Internetaktivitäten sich die sogenannten "Silver Surfer" besonders
häufig beschäftigen, wurde in einem kurzen Video auf Twitter erläutert.
November: So viel Studierende wie noch nie an deutschen Hochschulen
eingeschrieben
Im Wintersemester 2018/2019 sind so viele Studierende wie noch nie an den
deutschen Hochschulen eingeschrieben. Nach im November 2018
veröffentlichten ersten vorläufigen Ergebnissen waren 2 867 500
Studentinnen und Studenten im aktuellen Wintersemester an einer deutschen
Hochschule immatrikuliert. Damit erhöhte sich die Zahl der Studierenden im
Vergleich zum Wintersemester 2017/2018 um 22 600.
Dezember: Roboter in 16 % der Unternehmen im Verarbeitenden
Gewerbe
Im Jahr 2018 nutzt im Bereich des Verarbeitenden Gewerbes nahezu jedes
sechste Unternehmen (16 %) in Deutschland mit mindestens 10 Beschäftigten
Industrie- oder Serviceroboter. Dies teilte das Statistische Bundesamt
anlässlich des Digital-Gipfels im Dezember 2018 mit. Große
Industrieunternehmen setzen dabei häufiger Roboter ein als kleinere
Unternehmen. Bei Großunternehmen mit mindestens 250 Beschäftigten liegt der
Anteil bei 53 %. Kleine Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten verwenden
Robotertechnologie mit einem Anteil von 10 % deutlich seltener.
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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 516 vom 27.12.2018
Herausgeber: Statistisches Bundesamt, Pressestelle
65180 Wiesbaden
Telefon: (0)611/75-34 44, Telefax: (0)611/75-39 76
E-Mail: presse@destatis.de
Internet: www.destatis.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Dezember 2018
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