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INNEN/1599: Max-Planck-Gesellschaft zur Ermordung einer Ägypterin im Gerichtssaal (MPG)


Max-Planck-Gesellschaft - 8. Juli 2009

"Wir verurteilen diesen verabscheuungswürdigen Akt von Fremdenfeindlichkeit"

Mit Bestürzung und Abscheu bewertet die Max-Planck-Gesellschaft den schrecklichen Vorfall im Landgericht Dresden, bei der eine junge Ägypterin von dem Angeklagten erstochen wurde


Die Ermordete ist die Ehefrau eines Doktoranden, der bei dem Vorfall ebenfalls verletzt wurde, sich nun auf dem Weg der Besserung befindet. Die ganze Anteilnahme gilt nach dieser Tragödie der Familie des Opfers. Die Dresdner Staatsanwaltschaft geht als Tatmotiv inzwischen von rassistischen Gründen aus. Die Max-Planck-Gesellschaft verurteilt diesen barbarischen Akt von Fremdenfeindlichkeit auf das Schärfste. Diese Tat eines Einzeltäters darf nicht das Deutschlandbild dominieren oder gar als Ausdruck der Haltung Deutschlands allgemein gewertet werden.

Der fremdenfeindliche Hintergrund des Mordes ist für die Max-Planck-Gesellschaft als Wissenschaftsorganisation mit Mitarbeitern aus den verschiedensten Nationen und Religionen besonders bestürzend. Nationalität und Religion spielen bei uns keine Rolle. Etwa ein Drittel unserer Direktoren haben einen ausländischen Pass, von unseren Doktoranden kommt fast die Hälfte aus dem Ausland, bei den Postdoktoranden sind es mehr als 80 Prozent. Dresden schätzen wir als eine weltoffene Stadt für ihre Toleranz und Offenheit gegenüber Ausländern.

Wissenschaft funktioniert nur über Grenzen hinweg. Max-Planck-Forscher halten sich für ihre Forschung in den unterschiedlichsten Orten der Erde auf. So haben wir in über 100 Ländern mehr als 2.000 Kooperationsprojekte von Max-Plank-Instituten mit fast 6.000 Partnern. Darüber hinaus lassen sich weltweite Herausforderungen wie das Eindämmen von Seuchen, der Kampf gegen den Klimawandel oder die Regulierung von Konflikten zwischen Völkern nur gemeinsam lösen.

"Wir alle arbeiten gemeinsam an einem besseren Verständnis dieser Welt, in der Respekt vor der Kultur des Anderen, Toleranz für die Religion des Anderen und Achtung vor der Hautfarbe des Anderen Grundbedingungen für ein gemeinsames Arbeiten und Forschen sind. Für diese Werte und Grundüberzeugungen tritt die Max-Planck-Gesellschaft nachhaltig ein", so der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Peter Gruss.


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Quelle:
MPG - Presseinformation FP / 2009 (139), 8. Juli 2009
Herausgeber:
Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hofgartenstraße 8, 80539 München
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Juli 2009