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DEMOSKOPIE/821: Mehrheit skeptisch gegenüber von der Leyen als Präsidentin der EU-Kommission (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 4. Juli 2019

ARD-DeutschlandTrend

Mehrheit skeptisch gegenüber von der Leyen als Präsidentin der EU-Kommission


Am Dienstagabend haben sich die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedsländer darauf geeinigt, die derzeitige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen als künftige Präsidentin der EU-Kommission zu nominieren. Ein Drittel (33 Prozent) der Befragten sind der Ansicht, Ursula von Leyen wäre eine gute Kommissionspräsidentin; 56 Prozent meinen, sie wäre keine gute Kommissionspräsidentin. Das hat eine Umfrage des ARD-DeutschlandTrends im Auftrag der ARD-Tagesthemen mit 789 Befragten am Mittwoch dieser Woche ergeben. Noch den größten Zuspruch bekommt Ursula von der Leyen von den Anhängern der FDP. Das Unionslager ist gespalten, die Anhänger aller anderen Parteien glauben mehrheitlich nicht, dass sie eine gute Kommissionspräsidentin wäre. Besonders groß ist die Skepsis unter jüngeren Bürgern im Alter bis 34 Jahren, aber auch bei älteren Bürgern ist die Skepsis höher als das Zutrauen in Ursula von der Leyen.

Im Zusammenhang mit der Nominierung von Ursula von der Leyen als EU-Kommissionspräsidentin wurde auch das grundsätzliche Verfahren der Kandidatenauswahl (nach Artikel 17, Abs. 7 des EU-Vertrages) erneut in Frage gestellt - insbesondere, weil die Regierungschefs sich auf eine Kandidatin geeinigt haben, die nicht als Spitzenkandidatin bei der Europawahl angetreten ist. Aus Sicht der Bürger in Deutschland ist klar, wer bei der Besetzung des Präsidenten oder der Präsidentin der EU-Kommission das letzte Wort haben sollte: das Parlament (71 Prozent). Ein Fünftel (21 Prozent) ist hingegen der Meinung, dass die Regierungschefs der Mitgliedsländer das letzte Wort bei diese Personalie haben sollten.


Befragungsdaten
  • Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
  • Fallzahl: 789 Befragte
  • Erhebungszeitraum: 03.07.2019
  • Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
  • Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe/Dual Frame
  • Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
    * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

Die Frage im Wortlaut:

Die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedsländer haben sich darauf geeinigt, die derzeitige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen als künftige Präsidentin der EU-Kommission zu nominieren. Was glauben Sie: Wäre Ursula von der Leyen eine gute Kommissionspräsidentin oder wäre sie das nicht?

Was meinen Sie: Wer sollte bei der Besetzung des Präsidenten oder der Präsidentin der EU-Kommission das letzte Wort haben? Die Regierungschefs der Mitgliedsländer oder das Europäische Parlament?

*

Quelle:
Presseinformation vom 4. Juli 2019
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts)
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Postanschrift: 50600 Köln
Pressestelle - Telefon: 0221/220-7100
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Juli 2019

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