Schattenblick → INFOPOOL → POLITIK → FAKTEN


DEMOSKOPIE/722: Vorrangige Aufgaben der neuen Koalition (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 19. Oktober 2017

Deutschlandtrend im ARD-Morgenmagazin

Neue Koalition soll sich nach der Regierungsbildung vorrangig um gerechtere Löhne, die Verbesserung des Pflegesystems und klare Regelungen für die Zuwanderung kümmern


Von den in der Umfrage angegebenen Aufgabenbereichen finden 24 Prozent der Bundesbürger die Aufgabe, für gerechtere Löhne und Steuern zu sorgen, am wichtigsten. 22 Prozent halten es für die dringlichste Aufgabe, das Pflegesystem zu verbessern, 18 Prozent fordern vorrangig klare Regelungen für Zuwanderung. Für 14 Prozent steht die Terror- und Kriminalitätsbekämpfung an erster Stelle und für 13 Prozent die Aufgabe, den Klimaschutz voranzutreiben. Nur drei Prozent gaben an, die Digitalisierung zu fördern sei die dringlichste Aufgabe.

Zwischen den Anhängern der sondierenden Parteien gibt es in dieser Frage teils unterschiedliche Auffassungen. Die Regelung für Zuwanderung halten 23 Prozent der CDU/CSU-Anhänger für die wichtigste politische Aufgabe, dicht gefolgt von der Verbesserung des Pflegesystems (22 Prozent). 19 Prozent halten gerechtere Löhne und Steuern für das wichtigste Ziel.

Bei den FDP-Anhängern sieht es ähnlich aus. Hier steht aber die Verbesserung des Pflegesystems an erster Stelle (26 Prozent) und 25 Prozent wünschen sich vorrangig klare Regeln für die Zuwanderung. Genau wie bei den CDU/CSU-Anhängern halten 19 Prozent gerechtere Löhne und Steuern für das wichtigste Ziel.

Für die Anhänger der Grünen stehen Regelungen für Zuwanderung erst an vierter Stelle (acht Prozent), 41 Prozent sehen einen besseren Klimaschutz als die wichtigste Aufgabe und 20 Prozent eine Verbesserung des Pflegesystems. Den Klimaschutz halten aber nur 11 Prozent der CDU/CSU-Anhänger und neun Prozent der FDP-Anhänger für die wichtigste politische Aufgabe der neuen Regierung.

Bürger begrüßen es, wenn Parteien in den Sondierungsgesprächen Kompromisse eingehen

Die große Mehrheit (83 Prozent) der Bundesbürger findet es gut, wenn Politiker und Parteien in den Sondierungsgesprächen Kompromisse eingehen, weil Kompromisse zur Koalitionsbildung und zur Demokratie gehören.

Fast jeder Zehnte (11 Prozent) denkt, dass Kompromisse schlecht sind, da die Politiker und Parteien dadurch ihre Prinzipien aufgeben.


Sonntagsfrage: Union und Linke mit leichtem Minus

In der aktuellen Sonntagsfrage erhält die Union 31 Prozent der Wählerstimmen, die SPD kommt auf 21 Prozent. Die AfD und die FDP erhalten jeweils zwölf Prozent der Stimmen. Die Grünen würden elf Prozent der Bürger wählen, die Linke neun Prozent. Im Vergleich zum Deutschlandtrend vom 12. Oktober 2017 gewinnen SPD, AfD, FDP und Grüne jeweils einen Prozentpunkt hinzu. Die Union und die Linke verlieren jeweils einen Prozentpunkt.

Der Deutschlandtrend ist eine Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des "ARD-Morgenmagazins". Befragt wurden 16. - 18. Oktober 1026 Wahlberechtigte in Deutschland.

Die Fehlertoleranz liegt bei 1,4 (bei einem Anteilswert von 5%) bis 3,1 (bei einem Anteilswert von 50%) Prozentpunkten. Die vollständige Untersuchung kann telefonisch unter 02150/20 65 62 oder 0172/24 39 200 (Agentur Ulrike Boldt) angefordert werden.

Die Ergebnisse werden im "ARD-Morgenmagazin" am Freitag, 20. Oktober 2017 veröffentlicht.


Fragen im Wortlaut:

Wenn die Regierungsbildung abgeschlossen sein wird, welche politische Aufgabe sollte die neue Koalition Ihrer Meinung nach am dringlichsten in Angriff nehmen? - Für gerechtere Löhne und Steuern sorgen
- Pflegesystem verbessern
- Klare Regelungen für Zuwanderung schaffen
- Klimaschutz vorantreiben
- Digitalisierung fördern
- Kriminalität und Terrorismus bekämpfen

In dieser Woche gibt es Sondierungsgespräche für die Regierungsbildung. Würden Sie sagen:
- Es ist schlecht, wenn Politiker und Parteien Kompromisse eingehen, denn dann geben sie ihre Prinzipien auf
- Es ist gut, wenn Politiker und Parteien Kompromisse eingehen, denn Kompromisse gehören zur Koalitionsbildung und zur Demokratie

Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?

*

Quelle:
Presseinformation vom 19. Oktober 2017
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts)
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln
Pressestelle - Telefon: 0221/220-7100
E-Mail: wdrpressedesk@wdr.de
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Oktober 2017

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang