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DEMOSKOPIE/489: Grüne mit bestem Wert seit eineinhalb Jahren, Piraten am Tiefpunkt (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 7. März 2013

ARD-DeutschlandTrend März 2013:
Grüne mit bestem Wert seit eineinhalb Jahren, Piraten am Tiefpunkt

Neun von zehn Deutschen für Begrenzung der Managergehälter / Mehrheit der CSU-Anhänger für Gleichstellung der Homo-Ehe



In der Sonntagsfrage des aktuellen ARD-DeutschlandTrends verliert die Union gegenüber der Vorwoche (28.02.) einen Punkt und erreicht 40 Prozent. Die SPD verliert einen Punkt auf 26 Prozent. Die FDP erreicht wie in der Vorwoche vier Prozent. Die Grünen können um zwei Punkte zulegen und kommen auf 17 Prozent. Dies ist der beste Wert für die Grünen seit Oktober 2011. Die Linke gewinnt einen Punkt hinzu und kommt auf sieben Prozent. Die Piraten verlieren einen Punkt und erreichen nur noch zwei Prozent. Dies ist der bisher schlechteste für sie im ARD-DeutschlandTrend gemessene Wert. Für die Sonntagsfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap im Auftrag der ARD- Tagesthemen von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1.503 Wahlberechtigte bundesweit telefonisch befragt.


Deutsche für Begrenzung der Managergehälter und mehrheitlich für gesetzlichen Mindestlohn

Neun von zehn Deutschen sprechen sich für eine Begrenzung der Managergehälter und -Boni, wie sie die Bürger in der Schweiz beschlossen haben, auch in Deutschland aus. 89 Prozent finden, eine solche Begrenzung der Managergehälter sei auch in Deutschland nötig. Nur acht Prozent sind der Meinung, eine solche Begrenzung sei nicht nötig.

Bei der Frage, wie Niedriglöhne verhindert werden können, spricht sich eine Mehrheit der Deutschen von 55 Prozent für eine gesetzliche Lohnuntergrenze aus, die für alle Arbeitnehmer gleichermaßen gilt. 40 Prozent halten es hingegen für besser, wenn in jeder Branche eine jeweilige Untergrenze von Arbeitgebern und Gewerkschaften ausgehandelt wird.


Mehrheit der CSU-Anhänger für Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften

Zwei Drittel der Deutschen (66 Prozent) sind der Ansicht, dass gleichgeschlechtliche eingetragene Lebenspartnerschaften in allen rechtlichen und steuerlichen Fragen genauso behandelt werden sollten wie die Ehe zwischen Mann und Frau. 30 Prozent finden hingegen, es sollte weiter unterschiedliche Rechte geben. Dabei sprechen sich sowohl eine Mehrheit der CDU-Anhänger (55:41 Prozent) als auch eine Mehrheit der CSU-Anhänger (52:40 Prozent) für eine Gleichbehandlung von gleichgeschlechtlichen eingetragenen Lebenspartnerschaften mit der Ehe zwischen Frau und Mann aus.


Merkel weiter an der Spitze der beliebtesten Politiker

An der Spitze der Liste der beliebtesten Parteipolitiker bleibt Bundeskanzlerin Angela Merkel. Mit ihrer Arbeit sind 68 Prozent der Deutschen zufrieden (-3 im Vergleich zum Vormonat). Auf dem zweiten Platz folgt weiter Finanzminister Wolfgang Schäuble mit einer Zustimmung von 64 Prozent (+1) vor NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, die auf eine Zustimmung von 56 Prozent kommt (-1). Platz 4 belegt SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier, mit dessen Arbeit 54 Prozent der Deutschen zufrieden sind (+1), vor Verteidigungsminister Thomas de Maizière, der auf eine Zustimmung von 53 Prozent kommt (-4). SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück kommt nur auf eine Zustimmung von 36 Prozent (-1). Beliebter als er sind damit auch Jürgen Trittin (48 Prozent, + 3), Ursula von der Leyen (47 Prozent, +2), Sigmar Gabriel (43 Prozent, +1) und Guido Westerwelle (43 Prozent, -3). Gleichauf mit Peer Steinbrück liegt CSU-Chef Horst Seehofer, mit dessen Arbeit 36 Prozent zufrieden sind (-2).


Angela Merkel bei Direktwahlfrage weiter mit großen Vorsprung vor Peer Steinbrück

Bei der Direktwahlfrage kann Angela Merkel ihren Vorsprung auf Peer Steinbrück klar behaupten. Wenn die Deutschen die Bundeskanzlerin oder den Bundeskanzler direkt wählen könnten, würden sich 58 Prozent für Merkel entscheiden (-1 im Vergleich zum Vormonat), 26 Prozent würden hingegen Steinbrück wählen (-2).


Merkel liegt bei Sympathie und Glaubwürdigkeit klar vor Steinbrück - dieser punktet bei sozialer Gerechtigkeit

Im Vergleich von Kanzlerin und Herausforderer liegt Angela Merkel in punkto Sympathie und Glaubwürdigkeit klar vor Peer Steinbrück. 54 Prozent der Deutschen finden Merkel sympathischer (+2 im Vergleich zu Januar), 24 Prozent finden Steinbrück sympathischer (-4). 51 Prozent halten Angela Merkel für glaubwürdiger (-3), 22 Prozent halten Peer Steinbrück für glaubwürdiger (+2). 40 Prozent der Deutschen finden zudem, Merkel habe "den größeren wirtschaftspolitischen Sachverstand" (+2). Über Steinbrück denken dies 31 Prozent (-4). Peer Steinbrück liegt hingegen weiter beim Thema soziale Gerechtigkeit vorn. 36 Prozent finden, Steinbrück setze sich stärker für soziale Gerechtigkeit ein (+-0). Über Angela Merkel denken dies 31 Prozent (-1). Auch sind 61 Prozent der Deutschen der Meinung, Steinbrück "sagt deutlicher, was er denkt". Nur 22 Prozent finden, Merkel sage "deutlicher, was sie denkt".


Mehrheit findet, ein Kanzlerkandidat soll eher diplomatisch formulieren

Vor dem Hintergrund der "Clown-Äußerungen" von Peer Steinbrück zum Ausgang der Wahl in Italien finden allerdings nur 37 Prozent, ein Kanzlerkandidat solle offen sagen, was er denkt. 62 Prozent finden hingegen, ein Kanzlerkandidat solle seine Meinung eher diplomatisch formulieren.


Befragungsdaten
  • Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
  • Fallzahl: 1.003 Befragte, Sonntagsfrage: 1.503 Befragte
  • Erhebungszeitraum: 04.03./05.03.2013; Sonntagsfrage: 04.03.- 06.03.2013
  • Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
  • Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Dual Frame
  • Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
    * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

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Quelle:
Presseinformation vom 7. März 2013
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts),
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln,
Telefon: 0221/220 2407, Fax: 0221/220 2288,
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. März 2013