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DEMOSKOPIE/347: Rekordwerte für die Grünen - und für Guttenberg (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 7. Oktober 2010

ARD-DeutschlandTREND Oktober 2010 (I):
Rekordwerte für die Grünen - und für Guttenberg / Steinbrück bei Direktwahl vor Merkel


In der Sonntagsfrage des aktuellen ARD-DeutschlandTrends gewinnen die Grünen im Vergleich zum Vormonat drei Punkte hinzu und erreichen 20 Prozent. Dies ist der beste Wert, der je für die Grünen im ARD-DeutschlandTrend gemessen wurde. Die SPD verliert drei Punkte und liegt bei 27 Prozent. Die Union erreicht unverändert 32 Prozent. Die FDP kommt unverändert auf fünf Prozent. Die Linke legt um einen Punkt zu und liegt bei elf Prozent. Für die Sonntagsfrage im Auftrag der ARD-Tagesthemen hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap von Montag bis Mittwoch dieser Woche 2.005 Wahlberechtigte bundesweit telefonisch befragt.

Im Falle einer Direktwahl des Kanzlers hätte Peer Steinbrück derzeit bessere Karten als die Amtsinhaberin. Könnten die Deutschen den Bundeskanzler direkt wählen und würden Bundeskanzlerin Angela Merkel und Peer Steinbrück gegeneinander antreten, würden sich 35 Prozent für Angela Merkel und 44 Prozent für Peer Steinbrück entscheiden. Bei einem Duell zwischen Merkel und SPD-Chef Sigmar Gabriel würden hingegen 44 Prozent die Amtsinhaberin und 34 Prozent Sigmar Gabriel wählen.

An der Spitze der Beliebtheitsliste liegt weiterhin Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Mit seiner Arbeit sind 74 Prozent der Deutschen zufrieden. Dies sind neun Punkte mehr im Vergleich zum Vormonat. Guttenberg erreicht damit den besten Wert, der je für ihn im ARD-DeutschlandTrend gemessen wurde. Auf Platz 2 folgt Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble mit einer Zustimmung von 54 Prozent (+5) vor SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier, mit dessen Arbeit 52 Prozent der Deutschen zufrieden sind (-3). Grünen-Fraktionschefin Renate Künast belegt den vierten Platz der abgefragten Spitzenpolitiker mit einer Zustimmung von 50 Prozent (+3), Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen liegt mit 49 Prozent auf dem fünften Platz (-4). Angela Merkel büßt im Vergleich zum Vormonat sieben Punkte ein und liegt mit einer Zustimmung von 41 Prozent nun hinter Jürgen Trittin (43 Prozent, +3) und SPD-Chef Sigmar Gabriel (42 Prozent, +1). Die größten Verluste im Vergleich zum Vormonat muss Bundesumweltminister Norbert Röttgen hinnehmen. Mit seiner Arbeit sind nur noch 32 Prozent der Deutschen zufrieden (-13). Schlusslicht der abgefragten Politiker ist weiterhin Außenminister Guido Westerwelle mit einer Zustimmung von 23 Prozent (+4).

Fast zwei Drittel der Bundesbürger (63 Prozent) sind der Meinung, dass die Entscheidungen der Bundesregierung seit der Sommerpause"insgesamt in die falsche Richtung gehen". 29 Prozent finden, dass diese "insgesamt in die richtige Richtung gehen". Für 80 Prozent geht der Beschluss, in der gesetzlichen Krankenversicherung die Beiträge der Arbeitgeber künftig festzuschreiben und mögliche Kostensteigerungen dann durch Zusatzbeiträge der Arbeitnehmer aufzufangen, in die falsche Richtung. Nur 16 Prozent finden, dieser Beschluss gehe in die richtige Richtung. 52 Prozent sind der Meinung, dass die Entscheidung, die Laufzeit der Atomkraftwerke um durchschnittlich 12 Jahre zu verlängern und gleichzeitig den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben, in die falsche Richtung geht. 43 Prozent begrüßen dies. Auf mehrheitliche Zustimmung trifft hingegen das Vorhaben der Bundesregierung, den Hartz IV-Regelsatz um fünf Euro zu erhöhen und zusätzliche Bildungs- und Freizeitangebote für Kinder zu schaffen. Für 56 Prozent geht dieser Beschluss in die richtige Richtung. 40 Prozent finden, dieser gehe in die falsche Richtung.


Befragungsdaten

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
Fallzahl: 1.005 Befragte, Sonntagsfrage: 2.005 Befragte
Erhebungszeitraum: 04. bis 05. Oktober; Sonntagsfrage: 04. bis 06. Oktober 2010
Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe
Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

*


Quelle:
Presseinformation vom 7. Oktober 2010
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts),
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln,
Telefon: 0221/220 2407, Fax: 0221/220 2288,
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Oktober 2010