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DEMOSKOPIE/304: Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen - Rennen nach WDR-Umfrage völlig offen (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 25. Januar 2010

NRW Landtagswahlen: Rennen nach WDR-Umfrage völlig offen

SPD holt auf, keine Mehrheit für schwarz-gelb


Das Rennen um die Regierungsmehrheit im künftigen nordrhein-westfälischen Landtag nimmt an Spannung zu. Wäre am kommenden Sonntag Landtagswahl, könnte die SPD den Abstand zur CDU verkleinern. Demnach käme die CDU auf 36 Prozent, die SPD holt im Vergleich zur Umfrage im November zwei Prozentpunkte auf und käme auf 32 Prozent. Drittstärkste Kraft wären die Grünen mit 12 Prozent (+1). Die FDP verliert einen Prozentpunkt und käme auf 9, Die Linke auf 6 Prozent (-2).

Damit hätte die schwarz-gelbe Koalition ihre Mehrheit verloren. Zusammen kämen die Regierungsparteien nur noch auf 45 Prozent. Ein Bündnis aus SPD, Grünen und Linken käme dagegen auf 50 Prozent. Rechnerisch wäre auch eine schwarz-grüne Koalition möglich.

Ein Bündnis aus CDU und Grünen wird jedoch nur von 23 Prozent der Bürgerinnen und Bürgern als gut oder sehr gut für NRW eingestuft. 38 Prozent halten weiterhin ein Bündnis aus CDU und FDP für gut oder sehr gut. Das sind jedoch sechs Prozent weniger als im Mai 2005. Ebenfalls 38 Prozent halten eine große Koalition für gut oder sehr gut. Ein rot-rot-grünes Bündnis stufen lediglich 21 Prozent als gut oder sehr gut fürs Land ein. Ähnlich skeptisch stehen die Bürger einer Koalition aus CDU, Grünen und FDP gegenüber (22 Prozent gut/sehr gut) und einem Bündnis aus SPD, Grünen und FDP (20 Prozent gut/sehr gut).


Unzufriedenheit mit Landesregierung leicht gestiegen

Nur noch 40 Prozent (-2) der Bürgerinnen und Bürger in NRW sind mit der Arbeit der Landesregierung insgesamt zufrieden. Die Mehrheit, 58 Prozent (+4), ist insgesamt unzufrieden. Noch kritischer beurteilen die Wählerinnen und Wähler aber die Arbeit der Bundesregierung. Lediglich 30 Prozent sind insgesamt zufrieden, 68 Prozent sind weniger oder gar nicht zufrieden.

Interessant: CDU-Anhänger sind mit der Arbeit der Landesregierung insgesamt deutlich zufriedener (73 Prozent) als FPD-Anhänger (49 Prozent).


SPD holt bei Kompetenzfragen auf

Der NRW-Trend hat diesmal auch nach der Beurteilung der Parteikompetenzen gefragt. "Die Wirtschaft in NRW voranbringen" trauen die Bürgerinnen und Bürger am ehesten der CDU zu (44 Prozent). Der SPD trauen das nur 25 Prozent zu. 37 Prozent sind der Meinung, dass die CDU eine "gute Haushalts- und Finanzpolitik" betreiben wird, 26 Prozent schreiben das der SPD zu. Bei der Frage wer "Arbeitsplätze sichert und neue schafft" verliert die CDU an Kompetenzzuspruch im Vergleich zur letzten Umfrage und kommt auf 33 Prozent (-3), hier legt die SPD zu und kommt auf 30 Prozent (+7). Auch beim Thema Bildung legt die SPD deutlich zu und liegt jetzt vor der CDU. 35 Prozent (+9) trauen der SPD in NRW zu, eine "gute Schul- und Bildungspolitik" zu betreiben. 31 Prozent trauen das der CDU zu.

Eine gute Steuerpolitik trauen die Bürgerinnen und Bürger am ehesten der SPD zu (30 Prozent). Die CDU kommt hier auf 27 Prozent. 13 Prozent trauen der FDP eine gute Steuerpolitik zu. Auf die Frage, wer für "soziale Gerechtigkeit" sorgt, nennen 43 Prozent die SPD und 21 Prozent die CDU.


Rüttgers weiter vor Kraft

Könnten die Wähler den Ministerpräsidenten direkt wählen, würde sich weiterhin eine Mehrheit für den amtierenden Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers entscheiden. In der Direktwahl liegt er mit 51 Prozent (-2) vor seiner Herausforderin Hannelore Kraft, die auf 38 Prozent (+6) kommt.

Für den NRW-Trend von Westpol hat Infratest dimap in dieser Woche 1000 Wählerinnen und Wähler in Nordrhein-Westfalen befragt.

Die ausführlichen Ergebnisse der Umfrage sendete Westpol am Sonntag um 19:30 Uhr im WDR Fernsehen.


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Quelle:
Presseinformation vom 25. Januar 2010
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts),
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Januar 2010