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DEMOGRAPHIE/269: Bevölkerung - Familienplanung mit Hindernissen (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 21. Juni 2011

Bevölkerung: Familienplanung mit Hindernissen

Von Pam Johnson


Washington, 21. Juni (IPS) - In den Entwicklungsländern wird die Nachfrage nach und Verwendung von Verhütungsmitteln bis 2015 drastisch steigen. Doch so positiv sich die Zahlen auch ausnehmen mögen, Experten sind enttäuscht. Sie beklagen, dass noch viel zu vielen Frauen der Zugang zu Familienplanungsmethoden versperrt ist.

"Derzeit gibt es mehr als 200 Millionen Frauen in Entwicklungsländern, die zwar eine Schwangerschaft vermeiden oder verschieben wollen, jedoch nicht an Kontrazeptiva herankommen", sagte der RHSC-Direktor John Skibiak. "Das ist eine erschreckend hohe Zahl."

Für besonders tragisch hält er jedoch den Umstand, dass die Ziffer in den vergangenen zwei Jahrzehnten gleichgeblieben ist. "Wir stecken somit in einer Sackgasse", sagte der Chef von RHSC, einer globalen Partnerschaft aus öffentlichen, privaten und zivilgesellschaftlichen Organisationen, die Menschen in armen Ländern und Staaten mittlerer Einkommen zu bezahlbaren Verhütungsmitteln verhelfen will.

Bis 2015 wird RHSC zufolge die Zahl der Frauen in Entwicklungsländern, die Verhütungsmittel wünschen und erhalten, von der derzeit 818 Millionen auf 933 Millionen beziehungsweise von 603 Millionen auf 709 Millionen steigen. 64 Millionen Frauen in 66 Entwicklungsländern und 42 Millionen Frauen in 89 Staaten mittlerer Einkommen werden somit in die Lage versetzt, selbst zu entscheiden, ob und wann sie Kinder bekommen.


Mehrkosten in Höhe von 5,7 Milliarden Dollar

Die damit verbundenen Mehrkosten werden für arme Länder und Staaten mittleren Einkommens zusammengenommen auf jährlich 5,7 Milliarden US-Dollar geschätzt. Im Preis inbegriffen sind die Kosten für die Bereitstellung und den Transport größerer Mengen Verhütungsmittel, Aufklärungsprogramme und die Schulung von Gesundheitsexperten, die die Kontrazeptiva verteilen und Familienplanungsprogramme durchführen werden.

"Eine wirkliche Familienplanungssicherheit ist nur gegeben", so Skibiak, "wenn jeder Mensch Zugang zu sicheren Verhütungsmitteln seiner Wahl und zu Kondomen hat, damit er die Größe seiner Familie planen und sich vor HIV/Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen kann." (Ende/IPS/kb/2011)


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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Juni 2011