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AKTUELL/011: Die Hälfte der Thüringer wissen nicht, wen sie wählen sollen (idw)


Technische Universität Ilmenau - 25.08.2009

TU Ilmenau:
Die Hälfte der Thüringer wissen wenige Tage vor der Landtagswahl nicht, wen sie wählen sollen


Eine Woche vor der Landtagswahl sind fast die Hälfte der befragten Thüringer noch unentschlossen, wem sie bei der Landtagswahl am Sonntag ihre Stimme geben sollen. Eine repräsentative Umfrage des Instituts für Medien- und Kommunikationswissenschaft der TU Ilmenau in Thüringen ergab, dass 48 Prozent der Thüringer sich, wenn überhaupt, erst unmittelbar vor der Stimmabgabe entscheiden werden.

Unter denjenigen, die schon angegeben haben, wen sie am Sonntag voraussichtlich wählen werden, zeichnet sich ein Kopf an Kopf Rennen zwischen einem konservativen Lager aus CDU (41%) und FDP (8%) und einem rot-rot-grünen Bündnis aus Linke (23%), SPD (15%) und Grünen (10%) ab: 49 : 48%. Berücksichtigt man zusätzlich die grundsätzliche Parteineigung der bisher noch unentschiedenen Bürger, ergeben sich gegenüber der letzten Landtagswahl Verschiebungen zum Nachteil von CDU (39%; 2004: 43,0%) und FDP (7%; 2004: 3,6%), während rot-rot-grün vor allem durch die Grünen (12%; 2004: 4,5%) zulegen würde. Dabei stagniert die SPD (15%; 2004: 14,5%) und die Linke verliert leicht (22%; 2004: 26,2%).

Das Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft unternahm die Befragung im Rahmen eines aktuellen Forschungsprojekts, das sich mit der künftigen Energieversorgung in Deutschland beschäftigt. Dabei wurden neben den Wahlabsichten der Bevölkerung auch die Einstellungen der Wähler gegenüber energiepolitischen Fragen ermittelt, die auch im laufenden Wahlkampf eine wichtige Rolle spielen. Um die Wahlprognose zu verbessern, wurden die energiepolitischen Einstellungen der bisher unentschlossenen Wähler mit denen der Sympathisanten der verschiedenen Parteien verglichen. Berücksichtigt man die Einstellungen zu Windkraft, Stromnetzausbau und Solarenergie, dann zeigt sich, dass sich die Parteianhänger zwar sehr deutlich voneinander unterscheiden, die Unentschiedenen sich aber keiner Partei zuordnen lassen.

Die Analysen belegen, dass in der Gruppe der Unentschiedenen für alle Parteien ein großes Wählerpotenzial vorhanden ist. Insgesamt verdeutlichen die erzielten Ergebnisse, dass die Wahl noch nicht entschieden ist und zum heutigen Zeitpunkt niemand eine zuverlässige Prognose über den Wahlausgang machen kann. Das Fazit der Wissenschaftler der TU Ilmenau: Es bleibt bis zum Wahlabend spannend.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution97


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Technische Universität Ilmenau, Bettina Wegner, 25.08.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. August 2009