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ASYL/662: Gemeinsam für junge Flüchtlinge, gemeinsam gegen Ausgrenzung (Pro Asyl)


Pro Asyl - Pressemitteilung vom 25. Oktober 2010

Gemeinsam für junge Flüchtlinge, gemeinsam gegen Ausgrenzung:
Die STIFTUNG PRO ASYL und die START Stiftung unterstützen Schülerinnen und Schüler mit Fluchtbiographie


34.000 Kinder von Flüchtlingen werden in Deutschland strukturell ausgegrenzt und isoliert. 24.000 von ihnen sind nur geduldet, weitere 10.000 unterliegen im Asylverfahren besonderen aufenthalts- und sozialrechtlichen Einschränkungen. Sie werden gezwungen in Lagern zu leben, einigen werden Ausbildungsverbote auferlegt, viele leben über Jahre in ständiger Angst vor Abschiebung. Diesen jungen Menschen werden jegliche Zukunftsperspektiven geraubt. Fakt ist aber: viele der Betroffenen werden in Deutschland bleiben. Statt dies als Tatsache und Chance für die Gesellschaft anzuerkennen, betreiben die Verantwortlichen eine bewusste Desintegrationspolitik.

"Die Politik fordert von Einwanderern, sich zu integrieren, Deutsch zu lernen und gute Bildungsabschlüsse zu machen. Gleichzeitig zwingt man Flüchtlingskinder in die Isolation. Das ist widersinnig", so Günter Burkhardt, Vorstand der STIFTUNG PRO ASYL.

Die STIFTUNG PRO ASYL setzt dagegen ein Zeichen: Ab diesem Schuljahr ist sie Kooperationspartner von START. Das START-Stipendienprogramm hat zum Ziel, Schülerinnen und Schüler mit Migrationsbiographie zu unterstützen und ihnen damit die Teilhabe an der Gesellschaft zu erleichtern. Die STIFTUNG PRO ASYL unterstützt in diesem Rahmen junge Flüchtlinge in mehreren Bundesländern. Mit einer feierlichen Aufnahmezeremonie werden heute in Frankfurt am Main die neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten aus Hessen im START-Stipendienprogramm aufgenommen. Sie erhalten künftig ein monatliches Bildungsgeld, eine PC-Grundausstattung mit Internetanschluss sowie intensive Beratung und Begleitung.

"Mit Hilfe der langjährigen Erfahrung von START können wir für junge Flüchtlinge individuelle Perspektiven schaffen", so Günter Burkhardt. "Allerdings ist uns dabei klar: Um das gesellschaftliche Problem langjähriger, struktureller Ausgrenzung zu lösen, muss mehr geschehen." PRO ASYL fordert, diskriminierende Sondergesetzgebungen abzuschaffen und hier aufwachsenden Flüchtlingen Lebensperspektiven zu ermöglichen. Angesichts der Überalterung und des Fachkräftemangels liegt dies auch im Eigeninteresse der deutschen Gesellschaft.


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Quelle:
Pro Asyl - Pressemitteilung vom 25. Oktober 2010
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E-Mail: proasyl@proasyl.de
Internet: www.proasyl.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Oktober 2010