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VERBAND/1760: "Die Landwirtschaft braucht Europa!" (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 24. November 2011

"Die Landwirtschaft braucht Europa!"

DBV-Präsident Gerd Sonnleitner auf dem Kreisbauerntag in der Prignitz


"Die Landwirtschaft braucht Europa!". Dies sagte Gerd Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), auf dem Prignitzer Kreisbauerntag in Perleberg im Land Brandenburg. "Ich hoffe sehr und bin auch zuversichtlich, dass der Schock, den die Europäische Union aktuell durchmacht, heilsam sein wird und eine gestärkte EU aus der Krise hervorgeht. Nicht zuletzt für die Perspektiven in der Landwirtschaft ist dies von zentraler Bedeutung", hob Sonnleitner hervor.

Mit einem Blick auf die Schweiz, deren Wirtschaft den hohen Kurs des Franken zum Euro negativ spüren würde, betonte Sonnleitner, dass die Rückkehr zur D-Mark alles andere als wünschenswert sei. "Wir würden solange die eigene Währung aufwerten, bis unsere Exporte an Käse und Schweinefleisch nicht mehr wettbewerbsfähig wären. Dies ist keine Perspektive für die deutschen Bauern", so Sonnleitner. Im Zusammenhang mit der aktuellen Europapolitik wiederholte der Bauernpräsident seine Kritik an den Vorschlägen von EU-Kommissar Ciolos zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2013. "Es ist schon erstaunlich, wie wenig Ciolos von den Absatzmärkten und von der notwendigen Wettbewerbskraft redet. Die Vorschläge von Ciolos zum "Aktiven Landwirt", zum "Greening", zu den Obergrenzen und zu der Kleinerzeugerregelung untergraben die Wettbewerbsfähigkeit und bedeuten erheblich mehr Bürokratie für unsere Höfe", stellte Sonnleitner klar, der auch Präsident des europäischen Bauernverbandes COPA ist.

Das "Greening" soll nach den Vorstellungen von Ciolos die Akzeptanz der Bevölkerung für den Direktausgleich sichern. "Dabei wird unsere heutige Leistung bei der nachhaltigen Bewirtschaftung unserer Flächen missachtet.", kritisierte Sonnleitner. Auch in der Prignitz seien schon 60 Prozent der Flächen in einem Schutzstatus mit den entsprechenden Auflagen. Als völlig verfehlt bezeichnete er daher den Vorschlag, 7 Prozent der Ackerfläche stillzulegen. Dies träfe auch die Prignitz hart, da der Anteil Ackerflächen an der gesamten Nutzfläche relativ gering sei. Auf Deutschland hochgerechnet, würde diese Vorgabe rund 600.000 Hektar Ackerland entsprechen.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 24. November 2011
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. November 2011