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VERBAND/1562: Der Deutsche Bauernverband stellt klar (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 13. November 2009

Der Deutsche Bauernverband stellt klar

Im Vorfeld des Haberfeldtreibens in Ruhstorf wurden Vorwürfe gegen den Deutschen Bauernverband erhoben, die in der Sache unwahr sind. Der Deutsche Bauernverband nennt die Tatsachen!


1. Der Deutsche Bauernverband ist demokratisch von der Basis bis zur Spitze!

Im Deutschen Bauernverband (DBV) haben die Bauern das Sagen. Der Deutsche Bauernverband vertritt die Bauernfamilien aus allen Regionen Deutschlands. Die Landwirte sind Mitglieder in den Kreisbauernverbänden und wählen dort ihre Orts- und Kreisvertreter. 18 Landesbauernverbände mit ihren 500 Kreisbauernverbänden sind Mitglied im DBV, damit sind rund 90 Prozent aller deutschen Bauern freiwillig Mitglied im DBV. Auf der jährlichen Mitgliederversammlung - dem Bauerntag - sind die rund 530 demokratisch gewählten Delegierten der Landesbauernverbände voll stimmberechtigt; sie wählen auch den DBV-Präsidenten und seine Vizepräsidenten, also den DBV-Vorstand. Damit ist der Bauerntag das Bauernparlament aller Bauern und stellt die demokratische Vielfalt der Landwirtschaft dar.

Monatlich legen die Präsidenten und Hauptgeschäftsführer der 18 Landesbauernverbände auf der Präsidiumssitzung des DBV die agrarpolitischen Leitlinien fest, die der DBV-Präsident und sein Generalsekretär in die politischen Debatten in Berlin und Brüssel einbringen. Das Präsidium lässt sich durch 20 Fachausschüsse, besetzt durch Vertreter der Landesbauernverbände, beraten. Der DBV ist aber nicht nur Interessenvertreter der Bauern, sondern auch die Spitzenorganisation der Branche Landwirtschaft. Deshalb hat der DBV auch assoziierte Mitglieder aus Spezialverbänden, wie zum Beispiel dem Deutschen Imkerbund, dem Deutschen Weinbauverband und dem land- und forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverband. Derzeit gibt es 45 assoziierte Mitglieder, die aber kein Stimmrecht im DBV-Präsidium haben. Hier ist nur ihr Rat gefragt. Auf der Mitgliederversammlung des DBV haben sie je eine Stimme, was bei Zusammenrechnung aller assoziierten Verbände einem Stimmgewicht von insgesamt 8 Prozent entspricht. Damit entbehren Vorwürfe, der DBV werde von der Industrie, zum Beispiel der Milchwirtschaft, bestimmt, jeder Grundlage.


2. Der Deutsche Bauernverband empfiehlt keinen Anbau von GVO!

Der Deutsche Bauernverband empfiehlt den Landwirten keinen Anbau von GVO-Pflanzen, sondern er rät sogar aus folgenden Gründen vom Anbau ab:

schwierige und ungeklärte Haftungsregelungen für Landwirte,
gegenwärtig nur geringe ackerbauliche Vorteile,
enorme Zurückhaltung der Verbraucher.

Für den DBV hat die Wahlfreiheit für Landwirte und Verbraucher oberste Priorität.

Die Frage der gesicherten Koexistenz aller Anbauformen ist und bleibt dabei das zentrale Argument in der Diskussion um die Grüne Gentechnik.


3. Der Deutsche Bauernverband setzt sich für Grenzwerte statt einer Nulltoleranz bei Eiweißfuttermitteln ein!

Bauern mit Tierhaltung sind auf umfangreiche Importe von Sojaschrot aus Übersee angewiesen, da eine Versorgung mit Eiweißfuttermitteln allein aus heimischem Anbau nicht möglich ist.

Fakt ist:

Die importierten Mengen bestehen zu über 90 Prozent aus gentechnisch veränderten Sojabohnen, da der Anbau dieser Sorten in den Exportländern Standard ist.

Die importierten Futterpflanzen sind durch ein strenges Zulassungsverfahren gegangen und zur Verfütterung in der EU zugelassen.

Bei der Nulltoleranzdiskussion geht es einzig und allein um Spuren nicht zugelassener GVO-Sorten in Futtermittellieferungen aus Übersee.

Jährlich werden außerhalb der EU neue Sorten angebaut, die in der EU noch nicht zugelassen sind. Der langwierige europäische Zulassungsprozess kommt immer wieder in Verzug. Das Importverbot für nicht zugelassene Sorten ist richtig und wichtig. Der DBV lehnt es aber ab, dass ganze Schiffsladungen nur aufgrund geringster Spurenanteile durch Verschleppungen in der Transportkette vernichtet oder zurückgeschickt werden müssen. Diese technischen Vermengungen lassen sich nicht verhindern. Deshalb muss ein einheitlicher, realistischer Grenzwert die Nulltoleranz ablösen, um die Zeit bis zur endgültigen Zulassung der Futtermittel durch die EU-Behörden zu überbrücken. Die Nulltoleranz führt zu unnötigen Belastungen durch steigende Futtermittelkosten, welche die Viehhaltung und Arbeitsplätze in Deutschland gefährden.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 12. November 2009
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. November 2009