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VERBAND/1510: Bauernverband betont unternehmerische Freiheiten der Bauern (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 2. Juli 2009

Bauernverband betont unternehmerische Freiheiten der Bauern

Sonnleitner für Modell einer gelebten Soziale Marktwirtschaft in der Landwirtschaft


"Der Bauernverband war und ist sich seiner sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung bewusst! Aber wir bekennen uns auch dazu, dass die Entscheidungen in den landwirtschaftlichen Betrieben selbst gefällt werden." Dieses Bekenntnis unterstrich der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, in seiner Grundsatzrede auf dem Deutschen Bauerntag am 2. Juli 2009 in Stuttgart. Entschieden widerlegte Sonnleitner die teilweise Kritik, der Bauernverband vertrete einen blauäugigen Marktliberalismus. Der Weg des Bauernverbandes sei es, die unternehmerischen Freiheiten der Bauern zu verteidigen, ihre Stellung am Markt zu verbessern und gleichzeitig die Grundabsicherung über beide Säulen der EU-Agrarpolitik zu verteidigen. Sonnleitner: "Die Kombination aus Markterlösen und Einkommensförderung ist für mich die Formel für eine gelebte Soziale Marktwirtschaft in unserer Landwirtschaft!"

Der Weg zu weiteren Marktöffnungen in der EU-Agrarpolitik sei politisch klar vorgezeichnet. Der Staat werde auf den Agrarmärkten nicht wieder die aktive Preisgestaltung übernehmen. Der Bauernverband habe sich auch während der positiven Entwicklung auf den Agrarmärkten nicht blenden lassen und ein Sicherheitsnetz für Markteinbrüche verteidigt und einen flankierenden Schutz - voran für die Milchbauern - über ein Programm von Begleitmaßnahmen durchgesetzt. Die beste Risikoabsicherung sei die entkoppelte und bis 2013 politisch zugesagte Betriebsprämie. Daher werde der Bauernverband sie auch über 2013 hinaus einfordern, zumal sich die Anforderungen an die Bauern stark verändert hätten und die Gemeinsame Agrarpolitik zugleich auch den gesellschaftlichen Belangen dienen solle, hob Sonnleitner hervor. Dies sei ein wichtiger Grund, weshalb den Direktzahlungen über das Jahr 2013 hinaus "eine herausragende, eine zentrale Bedeutung" zukomme.

Sonnleitner warb auf dem Deutschen Bauerntag in allen Produktbereichen für eine weitaus transparentere, aber auch dichtere Zusammenarbeit der Produktionskette und zwar auf gleichberechtigter Basis. Der Deutsche Bauernverband werde deshalb seine Kompetenz und Profilierung in den Produktbereichen - voran in den Kernbereichen Ackerbau, Milch und Veredlung - weiter ausbauen. Um hierbei erfolgreich zu sein, werde der Abwehr von eigentumsfeindlichen Gesetzen und Verwaltungsakten eine herausragende Bedeutung zukommen. Sonnleitner: "Das Eigentum an Grund und Boden stiftet Identität mit dem Betrieb und der Heimat, ist eine wirtschaftliche Triebfeder, ist zugleich Schutzschild für manche Risiken." Der Berufsstand sei noch stärker gefordert, die großen Vorzüge und Leistungen der heimischen Land- und Forstwirtschaft "für Boden, Luft, Wasser, Artenreichtum und Kulturlandschaft in der Gesellschaft besser bekannt zu machen und zu verankern". Der ländliche Raum dürfe nicht zum Reservoir für ständige neue Forderungen und Ansprüche aus der Stadt werden. Genauso könne es nicht sein, dass die von Land- und Forstwirten erbrachten Naturschutzleistungen auf die Mühlen von Umweltorganisationen gelenkt werden - "und wir bekommen die Prügel!"

Es sei deshalb von großer Wichtigkeit, weiterhin viele Männer und Frauen für das aktive Mitwirkung in Berufsstand, Politik und Öffentlichkeit zu motivieren und wappnen, warb Sonnleitner auf dem Deutschen Bauerntag. Erfreulicherweise gebe es bei den diesjährigen Wahlen auf allen Ebenen eine große Zahl von bäuerlichen Kandidaten und Mandatsträgern. Auch hätten wiederum demoskopische Untersuchungen belegt, dass "Bauernfamilien bei den Wahlen nicht zu Hause bleiben". Viele Bauernfamilien, voran auch die Landfrauen und die Landjugend, würden entscheidend zum großen Reichtum an kultureller Qualität und Vielfalt beitragen, lobte Sonnleitner.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 2. Juli 2009
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Juli 2009