Schattenblick → INFOPOOL → POLITIK → ERNÄHRUNG


MARKT/2175: Wandel durch Handel - Fairtrade wächst, Absatzrekord für Bananen (aid)


aid-Newsletter Nr. 20 vom 18. Mai 2016

Wandel durch Handel

Fairtrade wächst, Absatzrekord für Bananen


(aid) - Verbraucher haben mehr Interesse an fair gehandelten Produkten. In Deutschland ist der Umsatz im Jahr 2015 um 18 Prozent auf 978 Millionen Euro gestiegen. Davon waren rund 80 Prozent Nahrungsmittel, meldet der Verein Transfair in seinem Jahresbericht.

Bei Bananen stiegen die Verkäufe sogar um 32 Prozent auf 68.000 t und haben nun einen Marktanteil von 10 Prozent erreicht. Die Früchte stammen hauptsächlich von Kleinbauern in Peru, aber auch der Dominikanischen Republik und Ecuador. Über den fairen Handel erhalten sie stabile Preise und eine zusätzliche Sozialprämie. Alle auf dem deutschen Markt erhältlichen Fairtrade-Bananen sind zudem bio-zertifiziert.

Bei fairem Kaffee liegt der Marktanteil nun bei drei Prozent. Die Verkaufsmengen haben um vier Prozent auf 14.000 t zugelegt. Der Klimawandel ist das vorherrschende Thema im Kaffeeanbau, denn Ernterückgänge oder Ausfälle können die Existenz der Bauern unmittelbar bedrohen. Die niedrigen Preise für Rohkaffee sorgen für zusätzlichen Druck. Umso wichtiger ist hier der faire Handel.

Knapp 14.300 t fair gehandelter Kakao kamen für Schokoladenwaren nach Deutschland - 88 Prozent mehr als im Vorjahr. Ausbeuterische Kinderarbeit ist beim Kakao-Anbau sehr verbreitet, nach Fairtrade-Standards aber ausdrücklich verboten. Der Verein möchte gegen Kinderarbeit ankämpfen und dabei auch Kakaobauern in Westafrika einbinden.

Ein neues Produkt ist Fairtrade-Honig, von dem über 1.000 t an den Konsumenten gingen. Fair gehandelter Fruchtsaft wird vor allem über die Discounter vertrieben und erreichte im Jahr 2015 Verkaufsmengen von 13,7 Mio. l (plus 37 Prozent).

Der Verein Transfair wurde im Jahre 1992 gegründet, um benachteiligte Produzentenorganisationen in Entwicklungsländern zu unterstützen. Er möchte sich nicht nur für Standards einsetzen und zertifizieren, sondern einen grundsätzlichen Wandel in Produktion und Handel vorantreiben. Die Arbeitsschwerpunkte sind Kinderrechte, Frauenrechte, Klimawandel, Arbeiterrechte und Stärkung von Kleinbauern.

Heike Kreutz, www.aid.de

*

Quelle:
aid-Newsletter 20/16 vom 18.05.2016
Herausgeber: aid infodienst
Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
Heilsbachstraße 16, 53123 Bonn
Telefon: 0228 8499-0
E-Mail: aid@aid.de
Internet: http://www.aid.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Mai 2016

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang