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LANDWIRTSCHAFT/1436: "Zu viel Bürokratie bei den Schafhaltern" (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 17. September 2010

"Zu viel Bürokratie bei den Schafhaltern"

Schäfer informieren Ernährungsausschuss über Schafhaltung


In den letzten vier Jahren ist die Zahl der gehaltenen Schafe in Deutschland um rund 13 Prozent gesunken, die Zahl der Schafhalter hat sich in den letzten fünf Jahren um fast 20 Prozent reduziert. Dies betonte der Vorsitzende der Vereinigung Deutscher Landesschaftzuchtverbände (VDL), Carl Lauenstein, gegenüber dem Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Deutschen Bundestages. Er informierte gemeinsam mit den Berufsschäfern Frank Hahnel, Maik Gersonde und Klaus Seebürger die Abgeordneten in einer Aussprache über die Hintergründe und Ziele des Hirtenzugs, der seit 5. Juni 2010 in einer Strecke von rund 1.400 Kilometern mit Schafen quer durch Deutschland zieht. Damit wollen die Schäfer bundesweit für die vielfältigen Leistungen der Schafhaltung werben.

Das Interesse in die Schafhaltung einzusteigen sinke von Jahr zu Jahr aufgrund der schlechten Zukunftsperspektive. Daher richtete Lauenstein die dringende Bitte an die Abgeordneten, bei Entscheidungen immer auch mögliche Folgewirkungen für die Schafhaltung zu bedenken. Lauenstein räumte ein, dass zwar die Schafhaltung sowohl von der Öffentlichkeit wie auch von der Politik prinzipiell unterstützt werde. "Doch der zunehmende Bürokratismus zwingt die Betriebe entweder zur Aufgabe oder zu einer deutlichen Intensivierung der Tierhaltung. Das kann nicht im Interesse der Politik sein", sagte Lauenstein.

Am Beispiel der anstehenden Diskussion über die Agrarreform nach 2013 und die konkrete Umsetzung der derzeitigen Agrarreform wurde an konkreten Beispielen vermittelt, welche Möglichkeiten bestehen, eine Wende für die Zukunft der Schafhaltung einzuleiten. Auch das Thema Kennzeichnung und die Bitte, mit dem neuen für Tiergesundheit zuständigen EU-Agrarkommissar das Gespräch zu suchen, wurde vorgebracht. Die Vertreter aller Fraktionen machten in ihren Ausführungen deutlich, dass die Schafhaltung einen wichtigen Bestandteil in der Landwirtschaft darstellt und insbesondere zur Erfüllung der Aufgaben im Bereich des Küstenschutzes und der Landschaftspflege beiträgt. Der Ausschussvorsitzende Dr. Hans-Michael Goldmann, brachte es mit den Worten auf den Punkt: "Wir wollen, dass sie bleiben!". Nach Aussage der stellvertretenden Vorsitzenden, Ulrike Höfken, müsse es gelingen, dass das Geld auch beim Hirten beziehungsweise Schäfer ankommt. "Beim Agrarausschuss ist der Wille da, die Arbeit der Schäfer zu unterstützen". Zum Abschluss überreichte der Vorsitzende Carl Lauenstein dem Vorsitzenden des Ernährungsausschusses einen Hirtenstab verbunden mit der Bitte, die Anregungen und eindringlich vorgebrachten Wünsche umzusetzen.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 17. September 2010
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. September 2010