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FORSCHUNG/870: Angewandte Forschung soll bewertbar werden (idw)


Deutsche Agrarforschungsallianz (DAFA) - 09.11.2012

Angewandte Forschung soll bewertbar werden



Die Deutsche Agrarforschungsallianz (DAFA) hat am 6. November 2012 in Berlin ihr erstes Forschungsstrategische Fachforum zur "Bewertung angewandter Forschung" durchgeführt. Zwei verschiedene Bewertungsansätze wurden am Ende der Diskussion gegenüber gestellt: Die Entwicklung eines numerischer Indikators, der eine fundierte Basis in angewandter Forschung hat, verständlich und kommunizierbar ist sowie die Entwicklung eines Kriterienkatalogs mit Datenbank und Bewertungsrahmen, bei der "Lesen statt Zählen" im Fokus steht. Daten sollen in beiden Fällen aus bestehenden Informationen gewonnen werden, um keine Mehrbelastung für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu erzeugen.

Die DAFA will jährlich ein forschungsstrategisches Fachforum ausrichten, bei dem vorrangig die institutionellen Rahmenbedingungen für die Agrarforschung diskutiert werden. Anlass für das Thema "Bewertung angewandter Forschung" ist die immer wieder geäußerte Sorge, die Agrarforschung würde infolge unzureichender Bewertungskriterien zu wenig Anreize haben, um standortangepasste, praxisrelevante und umsetzbare Problemlösungen zu erarbeiten. Zu kurz kämen insbesondere solche Innovationen, die nicht in marktfähige Produkte einfließen, sondern auf die Verbesserung der einzel- und überbetrieblichen Organisation sowie der Umwelt- und Tierschutzwirkungen der Landwirtschaft abzielen.

In der Veranstaltung wurden Erfahrungen und Anregungen zur Bewertung angewandter Forschung ausgetauscht und Beiträge zur Qualitätsverbesserung in der Agrarforschung diskutiert. Die Ergebnisse des Forschungsstrategischen Fachforums werden aufbereitet und auf der Homepage der DAFA zur Diskussion gestellt. Nach Abstimmung mit den Mitgliedseinrichtungen wird die DAFA den Impuls des Fachforums in laufende Aktivitäten und Arbeiten einspeisen und den Brückenschlag zu anderen angewandten Disziplinen suchen.

Prof. Dr. Wiggering als Sprecher der Deutsche Agrarforschungsallianz bestätigt

Im Anschluss hat am 7. November 2012 in Berlin die Mitgliederversammlung der DAFA stattgefunden. Prof. Dr. Hubert Wiggering (ZALF) und Prof. Dr. Thomas Jungbluth (Universität Hohenheim) wurden als Sprecher bzw. stellvertretender Sprecher der DAFA bestätigt. Zudem wurden Prof. Dr. Hannelore Daniel (Ernährungsphysiologie, TU München), Prof. Dr. Jürgen Braun (Fachhochschule Südwestfalen) und Dr. Kay-Uwe Götz (LfL Bayern) in den Vorstand gewählt.

Von den Mitgliedern wurde die Einrichtung neuer Fachforen für "Grünland" sowie für "Aquakultur" beschlossen, nachdem jeweils eine erste Ideenskizze vorgestellt worden war. Die bestehenden Fachforen "Leguminosen" und "Nutztiere" werden zur weiteren Umsetzung der entwickelten DAFA-Strategien fortgeführt.

Die DAFA ist die gemeinsame Plattform von über 50 unabhängigen Forschungseinrichtungen aus den Bereichen Landwirtschaft, Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaft, Forst- und Holzwirtschaft, Fischerei, Gartenbau, Weinbau, Veterinärmedizin sowie Teilen der Umwelt- und Geowissenschaften. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weisen eine immense Vielfalt und Kompetenz auf, um Antworten auf die globalen Herausforderungen zu geben. Die DAFA bündelt diese geballte Expertise und will den deutschen Wissenschaftlern auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene ein Gesicht und mehr Gewicht geben. Inhaltlich konzentriert sich die DAFA auf Fragestellungen, die eine langfristige Forschungsstrategie erfordern.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1719

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Deutsche Agrarforschungsallianz (DAFA), Thorsten Michaelis, 09.11.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. November 2012