Georg-August-Universität Göttingen - 07.12.2016
Insekten und Algen als Soja-Ersatz im Futtermittel?
Agrarwissenschaftler befragen Landwirte zu alternativen Proteinquellen
(pug) Würden Landwirte es akzeptieren, wenn das Futter für ihre Schweine
oder ihr Geflügel anstelle von Soja alternative Proteinquellen wie Algen
oder Insekten enthält? Welche Faktoren beeinflussen die Akzeptanz oder
Ablehnung dieser Neuheit? Und wie gehen Betriebe generell mit neuem
Wissen, neuen Produkten oder Prozessen um? Das möchten
Agrarwissenschaftler der Universität Göttingen zurzeit mit einer
Online-Umfrage unter Landwirten herausfinden. Die Umfrage ist Teil eines
dreijährigen Forschungsprojekts. Eine Teilnahme ist noch bis zum 15.
Januar 2017 möglich unter:
http://ww3.unipark.de/uc/sustrans
"Der Einsatz dieser alternativen Eiweißlieferanten könnte dazu beitragen, die Futtermittelimporte aus Übersee in der Nutztierproduktion zu reduzieren", erläutert Prof. Dr. Ludwig Theuvsen vom Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung, der das Forschungsprojekt leitet. "Wenn sich eine Innovation durchsetzen soll, ist es enorm wichtig, dass sie von allen Akteuren entlang der Wertschöpfungskette akzeptiert wird", erklärt Theresa von Bierbrauer, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin an dem Projekt arbeitet. "Deshalb beginnt unsere Befragung bei den Landwirten, die als Nutzer eine zentrale Rolle einnehmen."
Im weiteren Verlauf der empirischen Erhebung befragen die Forscher die Hersteller von Futtermittel, Unternehmen der Schlacht- und Verarbeitungsindustrie und den Lebensmitteleinzelhandel. Neben der deutschen Wertschöpfungskette von Schwein und Geflügel betrachten sie auch die entsprechenden Akteure in Frankreich und den Niederlanden, um den Einfluss des sozio-kulturellen Kontexts und der regionalen Produktionsnetzwerke mit einzubeziehen. Erste Ergebnisse werden im Frühjahr 2017 erwartet.
Die Befragung ist Teil des Forschungsprojekts "Sustainability Transitions in der Lebensmittelproduktion: Alternative Proteinquellen in soziotechnischer Perspektive". Die Forscher untersuchen beispielsweise im Bereich der Lebensmittel Fleischanaloga auf Algenbasis. Im Bereich der Tierernährung stehen neben den Algen auch Insektenlarven als alternative Eiweißquelle im Fokus; neben Akzeptanzuntersuchungen werden hier unter anderem auch Fütterungsversuche durchgeführt. Langfristiges Ziel der Forschung ist das Abschätzen des Potenzials von Algen und Insekten sowohl in der menschlichen als auch in der Tierernährung. Weitere Informationen sind im Internet unter www.uni-goettingen.de/sustrans zu finden.
Weitere Informationen unter:
http://ww3.unipark.de/uc/sustrans
- Umfrage
http://www.uni-goettingen.de/de/519937.html
- Projekt
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution77
*
Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Georg-August-Universität Göttingen, Thomas Richter, 07.12.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Dezember 2016
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