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MELDUNG/371: Schulessen weltweit - Versorgung wird besser aber Reformen nötig (aid)


aid-Newsletter Nr. 40 vom 2. Oktober 2013

Schulessen weltweit

Versorgung wird besser aber Reformen nötig



(aid) - Weltweit hat sich die Verpflegung von Schulkindern verbessert. Inzwischen erhält zumindest jedes fünfte Kind täglich eine Mahlzeit in der Schule. Das geht aus einem Bericht des World Food Programme (WFP) der Vereinten Nationen hervor, in den Daten von 169 Entwicklungs- und Industrieländer einflossen.

Erfreulicherweise wird die Schulverpflegung in fast jedem Land weltweit praktiziert - wenn auch nicht immer effizient. Nach einer WFP-Umfrage haben 38 von 77 Staaten in den vergangenen Jahren ihre Angebote deutlich erweitert. Nach Schätzungen erhalten weltweit rund 368 Millionen Kinder jeden Tag eine Mahlzeit, wenn sie in der Schule sind. Das Schulessen schützt viele bedürftige Jungen und Mädchen vor Hunger. Vor allem Kinder aus Indien (114 Millionen), Brasilien (47 Millionen) und den USA (45 Millionen) profitieren in diesem Sinne von den Schulspeisungen.

In den 30 ärmsten Nationen der Erde ist die Situation aber weiterhin unbefriedigend. Hier sind Schulspeisungsprogramme am dringendsten notwendig, erreichen aber die wenigsten Kinder. Nur 18 Prozent der Jungen und Mädchen sind versorgt, während es in Ländern mit einem niedrigen mittleren Einkommen knapp 50 Prozent sind. Doch die Investition in die Schulverpflegung lohnt sich. Eltern schicken ihre Kinder regelmäßig zur Schule, wenn die Mahlzeit dort gesichert ist. Das sorgt für mehr Bildung und im späteren Leben bessere Aufstiegschancen. Zudem sind gut ernährte Kinder nicht so häufig krank.

In den Industrieländern müssen die Programme zur Schulverpflegung dringend reformiert werden, erklären die Autoren. Häufig werden Probleme wie Übergewicht und einseitige Ernährung nicht berücksichtigt und finanzielle Aspekte stehen im Vordergrund. In Deutschland fördert das Bundesernährungsministerium bereits seit einigen Jahren die Arbeit der "Vernetzungsstellen Schulverpflegung". Diese unterstützen die Schulen bundesweit bei der Umsetzung eines gesunden Essensangebots und machen die Qualitätsstandards bekannt, die im Rahmen des Nationalen Aktionsplans "IN FORM" entwickelt wurden.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:
http://www.wfp.org/content/state-school-feeding-worldwide-2013
www.vernetzungsstellen-schulverpflegung.de

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Quelle:
aid-Newsletter 40 vom 2.10.2013
Herausgeber: aid infodienst
Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
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53123 Bonn
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Internet: www.aid.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Oktober 2013