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MELDUNG/160: Landwirtschaft und Gartenbau leiden extrem unter Trockenheit (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 11. Mai 2011

Landwirtschaft und Gartenbau leiden extrem unter Trockenheit

Bauernverband bewertet Situation in den Betrieben


Die Getreidebestände leiden zunehmend unter der anhaltenden Trockenheit. Selbst die für die nächsten Tage angekündigten Niederschläge werden Ertragsverluste in einigen besonders betroffenen Regionen nicht mehr verhindern können. Zu dieser Einschätzung kommt der Deutsche Bauernverband (DBV) nach einer Blitzumfrage unter Mitgliedern. Damit müssen nach den bereits deutlich verringerten Ernteerwartungen beim Raps nun auch die Hoffnungen auf eine gute Getreideernte reduziert werden.

Erste greifbare Auswirkungen der sommerlichen Witterung würden nun immer deutlicher in Erscheinung treten. Beim Raps führten Trockenheit und Nachtfröste dazu, dass die Pflanzen nach Blühbeginn die Knospen abwerfen. Damit erfolge auch keine Schotenausbildung. Ertragsverluste seien unvermeidbar. Bei Getreide führe die Wasserknappheit dazu, dass die Pflanzen weniger Ähren ausbilden. Damit fehle auch hier die Grundlage für den Ertrag. Auch auf den Wiesen seien die Folgen spürbar. So sei der erste Grünlandschnitt mit massiven Ertragsverlusten verbunden, teilt der DBV mit. Der erste Grünlandschnitt stelle für die Milchviehbetriebe eine wichtige Futtergrundlage für die Wintermonate dar. Wo die Möglichkeit bestehe, versuchten die Bauern zu beregnen. Doch nur auf 5 bis 6 Prozent der Ackerfläche in Deutschland ist eine Beregnung möglich, regional und bei Obst- und Gemüsekulturen ist der Anteil jedoch höher. Beregnungsanlagen seien derzeit im Obst-, Gemüse- und Kartoffelanbau intensiv im Einsatz, teilweise aber auch bei Getreide. Die Kosten der Beregnung sind nach Einschätzung des DBV mit 250 bis 350 Euro pro Hektar allerdings sehr hoch.

In wichtigen Anbaugebieten für Wein haben in der letzten Woche nächtliche Fröste zu Schäden geführt. Zu dieser Einschätzung kommen Fachleute aus Rheinhessen, der Pfalz, Württemberg und Franken. In diesen Regionen sei auch der Obstbau betroffen. Schäden im Obstbau werden auch aus dem Rheinland und dem Land Brandenburg gemeldet. Betroffen sind Äpfel, Birnen, Kirschen und Erdbeeren. In einzelnen Betrieben haben die Fröste bei den Kulturen zu Totalausfällen geführt. Im Gemüsebau erwarten die Experten einen extremen Kostenanstieg infolge der Bewässerung der Kulturen.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 11. Mai 2011
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Mai 2011