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WESTSAHARA/066: Seit 50 Tagen im Hungerstreik gegen Plünderung der Naturressourcen (WSRW)


Western Sahara Resource Watch - Nachrichten, 2. Juni 2011, 13:08

Saharauis im Hungerstreik gegen Plünderung der Naturressourcen


Seit 50 Tagen befinden sich sechs saharauische Bürger in Guelmin im Hungerstreik, um gegen Marokkos illegale Ausbeutung der saharauischen Naturressourcen zu protestieren. Ihr Gesundheitszustand ist alarmierend.

Einer der jungen, saharauischen Aktivisten im Hungerstreik; um den Kopf trägt er ein Spruchband - Bildquelle: WSRW.org

Bildquelle: WSRW.org

Am 12. April 2011 begannen sechs saharauische Anwohner aus Guelmin in Süd-Marokko einen Hungerstreik, um gegen die den Saharauis gegenüber praktizierte, marokkanische Marginalisierungspolitik und die anhaltende Plünderung der westsaharauischen Naturressourcen durch Marokko und seine Komplizen zu protestieren.

Trotz des in der Erde ihres Landes verborgenen Reichtums leben Saharauis in den von Marokko besetzten Westsahara-Gebieten in bitterer Armut. Sie werden in wachsendem Maße an den Rand der Gesellschaft gedrängt und auf diese Weise im eigenen Heimatland zu sozial und wirtschaftlich Ausgestoßenen. Proteste gegen diese Zustände sind bereits an der Tagesordnung.

Abdellahi Bariaz, 35 Jahre, Ddriss Zagara, 27 Jahre, Eddaowdi Aomar, 25 Jahre, Mohamed Ahachhach, 24 Jahre, Ibrahim Al Rafiky, 24 Jahre, und Lachhab Mokhtar, 22 Jahre, riskieren im Moment in dem Versuch, die Welt auf die Ausraubung der Westsahara aufmerksam zu machen, ihre Gesundheit. Alle sechs stammen aus Guelmin, einer Stadt im Süden Marokkos, nicht weit von der Grenze zur Westsahara entfernt. Sie leiden unter hohem Blutdruck, erbrechen Blut, leiden unter Magenschmerzen und Übelkeit, Nierenversagen, Hämorrhoiden und Asthma.

Laut einem UNO-Rechtsgutachten aus dem Jahr 2002 [1] dürfen wirtschaftliche Aktivitäten in der letzten Kolonie Afrikas nur dann stattfinden, wenn die Saharauis damit einverstanden sind und einen Nutzen davon haben. Keine dieser Bedingungen wurde je von Marokko oder den mitbeteiligten Interessenten erfüllt. Die kürzliche Welle von Protesten gegen die Plünderung beweist das.

[1] http://www.wsrw.org/files/dated/2008-10-22/un_report_on_legality_oil.pdf


Link zum englischen Originaltext:
http://www.wsrw.org/index.php?parse_news=single&cat=105&art=1938


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Quelle:
Western Sahara Resource Watch
Nachrichten, 2. Juni 2011
Kontakt in Deutschland:
Axel Goldau, WSRW Deutschland
E-Mail: redaktion@kritische-oekologie.de
Tel.: (+49) (0)30/76 70 34 98
in einer Übersetzung des Schattenblick aus dem Englischen


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Juni 2011