Deutsches Institut für Erwachsenenbildung - Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e. V. - 21.09.2015
Bildungsbenachteiligung ist auch regional bedingt
Bonn, 21. September 2015. Das Problem der Bildungsbenachteiligung ist ein zentrales gesellschaftspolitisches Thema. Dass unterschiedliche Bildungschancen nicht nur aus demografischen und sozioökonomischen Differenzen resultieren, zeigt der "Deutsche Weiterbildungsatlas", der in der DIE-Forschungsreihe "Theorie und Praxis der Erwachsenenbildung" erschienen ist.
Bildungschancen sind speziell in Deutschland ungleich verteilt. In der
bisherigen Diskussion wurde vor allem betont, dass die soziale Herkunft in
hohem Maße über die Bildungslaufbahn des Einzelnen entscheidet.
Demgegenüber wurde weniger beachtet, welche Rolle Bundesländer und
Kommunen für die Eröffnung von Bildungschancen spielen. In den Regionen
bündeln sich jedoch wichtige politische, ökonomische, soziale und
infrastrukturelle Faktoren für individuelle Bildungsbeteiligung, für
Bildungserfolge und auch für Bildungsbenachteiligung. Vor allem in der
Weiterbildung gelten sie deshalb als ein zentrales Gestaltungsfeld des
Lebenslangen Lernens. Daher ist es wichtig, regionale Unterschiede in
Angebot und Beteiligung für diesen Bildungsbereich in ihren räumlichen
Zusammenhängen transparent zu machen.
Dies leistet erstmals systematisch und flächendeckend der "Deutsche Weiterbildungsatlas", der auffällige Unterschiede beim Weiterbildungsverhalten in den Regionen sowie hemmende und fördernde Faktoren für die regionalen Bildungschancen Erwachsener identifiziert.
"Der Deutsche Weiterbildungsatlas zeigt", so Josef Schrader, Wissenschaftlicher Direktor des DIE, "dass wir darüber diskutieren müssen, wie gleichwertige Lebensverhältnisse im Sinne des Grundgesetzes in allen Regionen Deutschlands auch in der Weiterbildung sichergestellt werden können, zumal angesichts des demographischen Wandels."
Die Befunde machen aber nicht nur auf Herausforderungen aufmerksam, sondern zeigen auch, wie es Regionen gelingen kann, durch die Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure die Weiterbildungsbeteiligung zu fördern.
Wissenschaftliche Leitung des Projekts: Prof. Dr. Klaus Schömann
(schoemann@die-bonn.de), Prof. Dr. Josef Schrader (schrader@die-bonn.de).
Martin, A., Schömann, K., Schrader, J. & Kuper, H. (2015): Deutscher
Weiterbildungsatlas. Bielefeld. Das Dokument steht im Open Acces
kostenfrei zur Verfügung:
www.die-bonn.de/id/31566
Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung - Leibniz-Zentrum für
Lebenslanges Lernen e.V. (DIE) ist die zentrale Einrichtung für
Wissenschaft und Praxis der Weiterbildung in Deutschland und Mitglied der
Leibniz-Gemeinschaft. Seine Arbeit dient dem gesellschaftspolitischen
Ziel, das Lernen und die Bildung Erwachsener auszuweiten und erfolgreicher
zu machen. Damit will es die Voraussetzungen schaffen für die persönliche
Entfaltung, die gesellschaftliche Teilhabe und die
Beschäftigungsfähigkeit. Um diese Ziele zu erreichen betreibt das DIE
eigene Forschung. Es unterstützt die Praxis durch den Transfer von Wissen
und wissenschaftliche Serviceleistungen.
Weitere Informationen unter:
http://www.die-bonn.de/id/31566
- Deutscher Weiterbildungsatlas Open Access
http://www.die-bonn.de/weiterbildung/forschungslandkarte/projekt.aspx?id=699
- Forschungsprojekt Deutscher Weiterbildungsatlas
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution535
*
Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Deutsches Institut für Erwachsenenbildung - Leibniz-Zentrum für
Lebenslanges Lernen e. V., Beate Beyer-Paulick, 21.09.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 23. September 2015
Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang