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UNIVERSITÄT/2496: Uni Saarland im kommenden Wintersemester mit 21 neuen Fächern (idw)


Universität des Saarlandes - 31.05.2010

Universität des Saarlandes im kommenden Wintersemester mit 21 neuen Fächern


21 neue Studienfächer wird es an der Saar-Uni im kommenden Wintersemester geben - vier Bachelor- und 17 Master-Fächer. Die Gesamtzahl der angebotenen Studienfächer erhöht sich auf 112. Die meisten neuen Fächer werden in den Geschichts- und Kulturwissenschaften sowie in den Sprach- und Literaturwissenschaften eingerichtet.

Zum Wintersemester 2007/08 ist ein Großteil der Studienfächer an der Universität des Saarlandes auf das Bachelor-Master-System umgestellt worden. Mit der Einrichtung konsekutiver Master-Studienfächer, die auf den 2007 eingerichteten Bachelor-Studienfächern aufbauen, ist die Umstellung auf die gestuften Abschlüsse an der Saar-Uni nun abgeschlossen. In den neuen Master-Studienfächern können die Studenten ihre breite wissenschaftliche Ausbildung vertiefen, sich auf bestimmte Forschungsfelder spezialisieren oder ihre Kenntnisse in Nachbardisziplinen erweitern.

Folgende der neuen Studienfächer sind interdisziplinär ausgerichtet: Angewandte Kulturwissenschaften (Master), Economics, Finance, and Philosophy (Master), Historisch orientierte Kulturwissenschaften (Master), Medieninformatik (Bachelor), Musikmanagement (Bachelor), Religiöse Traditionen in Europa (Master) und Wirtschaftspädagogik (Bachelor).

Neue internationale Angebote sind die Fächer École Européenne d'Ingénieurs en Génie des Matériaux (Bachelor und Master) sowie die Master in Philosophie und Translationswissenschaft. Neu eingeführt wurde darüber hinaus eine deutsch-französische Studienvariante im Bachelor-Studienfach Chemie.


Kurzbeschreibungen der neuen Studienfächer

Rechts- und Wirtschaftswissenschaft

Betriebswirtschaftslehre (Master)
Das Master-Studienfach zeichnet sich durch eine breite BWL-Ausbildung aus, die den Absolventen ein weites Berufsfeld in der Wirtschaft eröffnet. Alternativ können die Studenten während des Studiums aber auch einzelne Schwerpunkte auswählen, beispielsweise Wirtschaftsinformatik oder Personalmanagement. Der gewählte Schwerpunkt erscheint im Zeugnis mit einer Zusatzbezeichnung.

Economics, Finance, and Philosophy (Master)
Wie entstehen Finanzmarktkrisen? Was kann die Wirtschaftspolitik tun? Welche Produkte werden auf Finanzmärkten gehandelt, und wie werden sie bewertet? Welche ethischen Probleme werfen solche Krisen und die Lösungsvorschläge der Politik auf? Antworten auf diese und andere aktuelle Fragen gibt das neue forschungsorientierte und interdisziplinär angelegte Master-Studienfach. In überwiegend englischsprachigen Lehrveranstaltungen werden Kenntnisse der Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik, der Philosophie, der Ökonometrie sowie der Mathematik vermittelt. Das Studienfach eröffnet Karrierechancen in Kammern, Verbänden, Forschungsinstituten, Medien und internationalen Organisationen. Die fundierte wissenschaftliche Ausbildung bereitet zudem auf eine spätere Promotion vor.

Wirtschaftspädagogik (Bachelor)
Das bisherige Diplomstudium in Wirtschaftspädagogik wurde jetzt auf die Bachelor-/Master-Struktur umgestellt. Das Bachelor-Studienfach kombiniert das Studium der Wirtschaftswissenschaften mit dem der Erziehungswissenschaften. Zusätzlich zu den wirtschaftswissenschaftlichen Inhalten kann ein Allgemeinbildendes Schulfach gewählt werden. Entsprechend der gewählten Studienrichtung können Absolventen entweder in der freien Wirtschaft (zum Beispiel in der betriebliche Aus-, Fort- und Weiterbildung oder im Wissensmanagement) tätig werden, oder als Wirtschaftslehrer an beruflichen Schulen arbeiten. Ab WS 2012/13 wird ein konsekutives Master-Studium angeboten, das Voraussetzung für die Zulassung zum Lehramt ist.


Geschichts- und Kulturwissenschaften

Angewandte Kulturwissenschaften (Master) und Historisch orientierte Kulturwissenschaften (Master)
Beide Master-Studienfächer bauen auf dem grundständigen Bachelor-Studienfach Historisch orientierte Kulturwissenschaften auf und ermöglichen ein vertieftes interdisziplinäres Studium der Kulturwissenschaften. Beteiligt sind unter anderem Lehrstühle der historischen, musik- und kunstwissenschaftlichen, theologischen, archäologischen sowie sprach- und literaturwissenschaftlichen Fachrichtungen. Je nach gewähltem Master-Fach ist das Studium eher praxisorientiert oder eher forschungsorientiert: Die Angewandten Kulturwissenschaften bieten in erster Linie praxisorientierte Inhalte an und bereiten auf Berufe im modernen Medien- und Kulturbetrieb vor. Dagegen liegt der Schwerpunkt der Historisch orientierten Kulturwissenschaften auf der Theorie und der wissenschaftlichen Methodologie; das Studienfach bereitet eher auf eine wissenschaftliche Laufbahn vor.

Geschichte (Master)
Aufbauend auf dem ersten berufsqualifizierenden Abschluss in Geschichte oder einem benachbarten Studienfach, vertieft und erweitert der Master fachspezifische Kenntnisse, Methoden und Arbeitstechniken. Studenten können das Fach Geschichte entweder in seiner ganzen Breite studieren oder sich auf eine bestimmte Großepoche spezialisieren.

Kunstgeschichte (Master)
Das Master-Studienfach vermittelt und vertieft die klassischen Kompetenzen im Umgang mit Kunstwerken innerhalb der Gattungen Malerei, Grafik, Skulptur, Architektur und Kunstgewerbe ab dem Mittelalter. Gleichzeitig arbeiten sich die Studenten in spezifische Berufsfelder und in die Grundlagen der Kunstkritik ein. Das Studienfach verbindet Forschungs- und Anwendungsorientierung. So vermittelt es nicht nur klassische kunsthistorische Kompetenzen unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen der Kunstszene, sondern führt auch an die kunsthistorische Berufspraxis heran.

Musikmanagement (Bachelor)
Das interdisziplinäre Studienfach, das in Kooperation mit der Hochschule für Musik Saar angeboten wird, vermittelt eine fundierte musikwissenschaftliche Ausbildung. Gleichzeitig ist es sehr berufspraktisch ausgerichtet. Ausbildungsschwerpunkte sind die wissenschaftliche Analyse von Musik und die verschiedensten Formen von Musikrezeption und Musikvermarktung. Absolventen sollen in Berufen arbeiten können, bei denen es um den qualifizierten Umgang mit Musik und insbesondere ihrer Vermittlung in den Institutionen des gegenwärtigen Musik- und Kulturlebens geht.

Musikwissenschaft (Master)
Zusätzlich zum bereits bestehenden deutsch-französischen Master-Studienfach, bei dem die Saar-Uni mit der Sorbonne in Paris zusammenarbeitet, gibt es nun auch eine nationale Variante des Masters in Musikwissenschaft. Sie bringt Studenten in der abendländischen Musikgeschichte auf den neuesten Stand der Forschung und vermittelt die Fähigkeiten zum eigenständigen wissenschaftlichen Arbeiten. Dabei geht es unter anderem um die Bewertung und Einordnung musikwissenschaftlicher Quellen und die Auslegung sprachlicher und musikalischer Texte. Behandelt werden ausgewählte Themen der Musik des 10. bis 21. Jahrhunderts. In der Abschlussphase ihres Studiums wählen die Studenten einen individuellen Schwerpunkt.

Philosophie (Master)
Im Master-Studienfach erlernen Studenten, Bedingungen und Möglichkeiten ethischen Handelns in Gesellschaft, Wissenschaft und Politik kritisch zu reflektieren. Sie erwerben die Kompetenz, selbständig zu forschen und komplexe Sachverhalte zu analysieren. Durch eine Kooperation mit Nancy besteht die Möglichkeit, einzelne Lehrveranstaltungen oder auch ein ganzes Semester an der Universität Nancy II, Département de Philosophie, zu belegen.

Religiöse Traditionen in Europa (Master)
Das Studienfach ist ein gemeinsames Angebot der Fachrichtungen der evangelischen und der katholischen Theologie an der Saar-Uni. Im Mittelpunkt steht die vergleichende Religionswissenschaft, die sich auch mit dem Judentum und dem Islam auseinandersetzt. Damit ist das Fach in dieser Art in Deutschland einzigartig. Die Studenten lernen, Religion in ihrer internen Dynamik und in ihrem Verhältnis zur Gesellschaft und zu anderen Kulturbereichen zu analysieren und zu interpretieren.


Sprach- und Literaturwissenschaften

Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (Master)
Im Master-Studienfach werden literarische Phänomene innerhalb größerer kultureller Zusammenhänge untersucht. Studenten lernen, sich kritisch mit aktuellen Forschungsansätzen in der Literatur- und Kulturtheorie auseinander zu setzen. Dabei geht es vor allem um die Beziehungen zwischen verschiedenen Literaturen und Kulturen sowie um die wechselseitige Beeinflussung der verschiedenen Medien, beispielsweise von Literatur, Film, Theater, Bildender Kunst oder Musik. Das Fach ist innerhalb des Europa-Schwerpunktes der Universität angesiedelt, daher stehen die deutsch-französischen Literatur- und Kulturbeziehungen im Vordergrund.

English, American, and Anglophone Studies (Master)
Im Master-Studienfach wählt man einen der folgenden Schwerpunkte: Englische Sprachwissenschaft, Britische und Nordamerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft oder Transkulturelle Anglophone Studien. Studenten erwerben sehr gute Kenntnisse der englischen Sprache und der englischsprachigen Literaturen und Kulturen. Daneben lernen sie, kulturelle Texte und Phänomene zu interpretieren und die Stellung der anglophonen Literaturen und Kulturen in einem globalen Kontext zu analysieren. Teil des Studiums ist außerdem das Modul "Berufliche Orientierung und Professionalisierung", bei dem nicht nur die Mitarbeit in akademischen Projekten und verschiedene Praktika, sondern unter anderem auch Tätigkeiten in Ehrenämtern, Mentoring-Programmen und studentischen Arbeitsgruppen als Studienleistungen anerkannt werden.

Germanistik (Master)
Studenten des Master-Studienfachs vertiefen und erweitern ihre im Bachelor-Studium erworbenen Kenntnisse, indem sie einen von vier Schwerpunkten wählen: Deutsche Literaturwissenschaft, Deutsche Sprachwissenschaft (mit Anbindung an die Computerlinguistik und die Informatik), oder die beiden stärker praxisorientierten Schwerpunkte Sprechwissenschaft und Sprecherziehung sowie Deutsch als Fremdsprache (bzw. Deutsch als Zweitsprache).

Romanistik (Master)
Das Master-Studium sieht eine Spezialisierung auf einen der drei Schwerpunkte Frankoromanistik, Italianistik oder Hispanistik (einschließlich Hispanoamerikanistik) vor. Zu den Studieninhalten gehören die Literaturwissenschaft (u.a. Literatur- und Mediengeschichte, Stilistik, Rhethorik und Poetik) und die Sprachwissenschaft (u.a. Gegenwartssprache, Sprachpolitik, Spracherwerb und Sprachmittlung, kultur- und sprachhistorische Erschließung von Primärquellen), wobei medienwissenschaftliche Fragestellungen einbezogen werden.

Slavische Kulturen (Master-Nebenfach)
Mit dem Master-Nebenfach können Studenten ihr geisteswissenschaftliches Hauptfach durch eine praxisorientierte Osteuropa-Komponente ergänzen. Das Studium vermittelt Grundkenntnisse der slavischen Kulturen sowie die Spezialisierung auf Kultur und Sprache eines osteuropäischen Landes. Zur Auswahl stehen Bulgarien, Polen und Russland.

Translationswissenschaft (Übersetzen und Dolmetschen) (Master)
Im Fach Translationswissenschaft wählt man entweder Übersetzen oder Dolmetschen als Schwerpunkt. In beiden Schwerpunkten ist eine Spezialisierung auf den Bereich Ingenieurwissenschaften/Informationstechnologie oder Wirtschaftswissenschaften möglich. Als Sprachen können Französisch, Englisch, Spanisch und Italienisch (Italienisch nur im Schwerpunkt Übersetzen) gewählt werden. Für Studenten mit der Muttersprache Französisch gibt es ein spezielles Angebot.


Empirische Humanwissenschaften

Sportwissenschaft (Master)
Grundlegende Inhalte des forschungsorientierten Master-Studienfachs sind Methoden der Sportwissenschaften und Sportmedizin, Qualitätssicherung und Evaluation sowie Kommunikation und Kooperation. Darauf aufbauend ist eine Spezialisierung auf Bewegungs- und Sporttherapie oder auf Leistungssport möglich. In der Bewegungs- und Sporttherapie stehen die Planung, Durchführung und Evaluation von sporttherapeutischen Programmen und die Vermittlung krankheitsbezogener Kenntnisse im Mittelpunkt. Im Leistungssport erlernen Studenten, Trainingsprozesse wissenschaftlich fundiert zu planen, durchzuführen und zu analysieren.


Mathematik und Informatik

Medieninformatik (Bachelor)
Das neue Studienfach Medieninformatik soll Studenten mit der digitalen Informationsverarbeitung und Kommunikationstechnik vertraut machen. Ausgehend vom klassischen Informatikstudium in dem internationalen Forschungsumfeld der Saarbrücker Informatik, beschäftigen sich Medieninformatiker verstärkt mit gesellschaftlichen, kognitiven und gestalterischen Fragen der digitalen Medien. In dem interdisziplinären und praxisorientierten Studienfach können die Studenten auch an Veranstaltungen im Fachbereich Psychologie der Saar-Uni oder an der Hochschule der Bildenden Künste (HBK Saar) teilnehmen. Potenzielle Arbeitgeber für Medieninformatiker sind Multimedia-Firmen, Werbeagenturen oder Unternehmen für Softwareentwicklung und Telekommunikation. Außerdem sind ihre Kenntnisse in Rundfunkanstalten, Verlagen oder in der Öffentlichkeitsarbeit von Unternehmen gefragt.


Ingenieurwissenschaften

École Européenne d'Ingénieurs en Génie des Matériaux (Bachelor, Master) (EEIGM)
Im Bachelor besteht die Möglichkeit, sich entweder auf die Fachrichtung Materialwissenschaft und Werkstofftechnik oder auf die Fachrichtung Chemie zu spezialisieren. Bachelor-Studenten verbringen die ersten vier Semester in Saarbrücken und wechseln für das 5. und 6. Semester ans Institut National Polytechnique de Lorraine nach Nancy. Mit bestandener Prüfung erwerben sie einen deutsch-französischen Doppelabschluss. Im konsekutiven Master stehen ingenieurwissenschaftliche Anwendungen im Vordergrund. Das forschungsorientierte Fach vermittelt vertiefte Grundlagenkenntnisse und wichtige Forschungsergebnisse in den gewählten Spezialbereichen. Absolventen erhalten ebenfalls einen Doppelabschluss mit dem Institut National Polytechnique de Lorraine.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution8


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität des Saarlandes, Gerhild Sieber, 31.05.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Juni 2010