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SCHULE/672: Das Elend mit der Schule (Sozialismus)


Sozialismus Heft 7-8/2013

Das Elend mit der Schule
Reproduktionsmechanismen mangelhafter Bildungsgerechtigkeit

von Klaus Bullan



Längst ist in der Bundesrepublik dieser Jahre die Vorstellung - "Unsere Kinder sollen es einmal besser haben als wir" - der nüchternen Einstellung unter Eltern gewichen, dass es allenfalls darum gehe, größere Verluste bei Einkommen, Lebenschancen und Zukunft für ihre Kinder zu vermeiden - und selbst das ist immer gefährdet. In den Worten der Autoren der Studie "Eltern - Lehrer - Schulerfolg"(1) heißt das: "Bot Bildung vor einer Generation noch die Chance für sozialen Aufstieg und Akkumulation von Ressourcen und Prestige, so ist Bildung heute aus Elternsicht die notwendige und nicht substituierbare Voraussetzung für Anerkennung und Statuserhalt. Bildung ist nicht mehr mit der Verheißung von Aufstieg verbunden, sondern soll das Risiko des sozialen Abstiegs reduzieren (Herv., K.B.)." /66/

Mit Gymnasialquoten von bis zu 50% eines Schülerjahrgangs ist das Gymnasium für diejenigen, die den sozialen Absturz für ihre Kinder aufhalten wollen, Pflicht. Anders als in vergangenen Jahrzehnten ist die Hauptschule zur Restschule des abgehängten Teils der Kinder in unserem Land geworden. Der Druck auf die Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern, aber auch auf die Lehrkräfte nimmt mit dieser steigenden Bedeutung von Schule für die Zuweisung von Lebenschancen in den letzten Jahren enorm zu.

Wie geht die bundesdeutsche Schule mit diesen Veränderungen heute um, was für eine Schule und was für ein Schulsystem finden die Eltern, SchülerInnen und Lehrkräfte vor? Gelingt es der Schule, Druck zu reduzieren und für alle einen Weg durch diese schwierige Lebensphase der nachrückenden Generation zu weisen, oder brauchen wir eine ganz andere Schulstruktur und eine andere Lernkultur?

Wie bestimmt die Situation der Schülerinnen und Schüler vor diesem Hintergrund das Leben der Familien?

Welche Auswirkungen hat die Schule unter diesen Bedingungen auf die Verschiedenen sozialen Milieus und was sind die Forderungen an die weitere Entwicklung der Schulen in Deutschland in den nächsten Jahren unter diesen Rahmenbedingungen?


Große Unzufriedenheit mit der Schule bei allen Eltern und Lehrern

Die Kernaussage der Studie ist die große Unzufriedenheit fast aller sozialen Elternmilieus an der Schule. Die Kritik unterscheidet sich in Stärke und Richtung je nach den unterschiedlichen Milieus. Am stärksten ist die Kritik in der bürgerlichen Mitte,(2) die ihre Kinder ganz überwiegend auf dem Gymnasium haben. Insbesondere mit der Schulzeitverkürzung zum Abitur (G8) ist das Schulsystem immer leistungsorientierter geworden. "Schule wirkt auf Eltern so immer mehr wie ein Assessmentcenter, in dem sich Kinder als Kandidaten beweisen müssen. Rhetorisch beschreibt sich das Gymnasium zwar immer noch als Bildungsinstanz, praktisch jedoch versteht es sich genau gegenteilig als Selektionsinstanz." /94/

Im Vergleich mit ihrer eigenen Schulzeit gehe es heute nur noch um Wissensvermittlung: Das Vertiefen, Wiederholen und Einüben des Stoffs findet ebenso wenig statt wie Persönlichkeitsentwicklung. Leistungshysterie hat seit den Pisa-Ergebnissen noch zugenommen. Das Gymnasium ist statt Bildungseinrichtung zur Lernstoffvermittlungsagentur geworden und zur Selektionsinstanz. "Wenn Gymnasialkinder nicht mehr krank werden dürfen (besser nur einen Tag, höchstens zwei bis drei Tage, denn eine Woche Unterrichtsausfall ist nicht mehr aufzuholen), dann zeigt dies den massiven Druck, unter dem Familien heute stehen." /75/

Weil an Gymnasien heute gar nicht mehr das Ziel besteht, den Lernstoff so zu präsentieren, dass alle SchülerInnen mitgenommen werden können, muss der Lernstoff systematisch zu Hause nachbereitet werden. "Die Schülerinnen und Schüler müssen stets am Ball bleiben und können sich ein zeitweises Nachlassen nicht mehr leisten, obwohl dies in der Phase der Adoleszenz, Identitätsfindung und Pubertät normal ist. Schule soll dafür Raum bieten, doch das Gegenteil ist der Fall: Sie bietet Heranwachsenden keinen Raum zur Reifung mehr. Stattdessen werden die Risiken dieser Lebensphase (vor allem am Gymnasium) als Gelegenheit zur Selektion genutzt." /97/

Eltern aus dem postmateriellen Milieu(3) kritisieren die Schulkultur, die auf Eintrichtern von Wissen und Selektion ausgerichtet ist, und die Schulstruktur, die die Bildungschancen ungleich verteilt. Individuelle Förderung ist aus ihrer Sicht nur ein Schlagwort, das an Schulen nicht realisiert wird - wäre aber nötig, um allen Kindern die bestmögliche Bildung zu geben. Zu große Schulen und zu große Klassen stehen dem entgegen.

Aber auch in den sozialen Oberschicht-Milieus wie bei den Etablierten,(4) für die Bildung einer guten sozialen und beruflichen Positionierung dient, ist die Kritik an der Schule fundamental: "Bemängelt werden insbesondere das 'chronische Problem der Unterfinanzierung', der schlechte bauliche Zustand der Schulgebäude, zu große Klassenstärken, eine zu starre und selektive Wissensvermittlung, die Zergliederung des deutschen Schulsystems mit seiner sehr frühen Selektion, der föderalistische Aufbau des Schulsystems mit Länderverantwortung und nicht zuletzt eine Lehrerschaft, die zwar vielfach bemüht, aber angesichts der Zustände an staatlichen Schulen überfordert ist oder resigniert hat." /134/



Helikoptermütter machen Schule

Wenn die Schule aus der Sicht der Eltern so wenig in der Lage ist, der gestiegenen Bedeutung von Schule für die Zuteilung von Lebenschancen durch eine Schulkultur und Schulstruktur für alle Kinder gerecht zu werden, hat das Auswirkungen auf das Leben der Familien mit schulpflichtigen Kindern: "Schule heute, so die Diagnose der Eltern, hat den Alltag in den Familien, die Folgen von Schule auf die Erwerbstätigkeit der Mütter und Väter und die psychosoziale Gesundheit und Reifungsmöglichkeiten von Heranwachsenden ebenso aus dem Blick verloren wie die Frage nach Chancengerechtigkeit in der Bildung." /101/

Gerade weil Schule ihrem Auftrag, alle SchülerInnen mitzunehmen, individuell zu fördern und durch Übungsphasen und Wiederholungen sicherzustellen, dass die Lernziele von allen erreicht werden, nicht mehr gerecht wird, kommt den Eltern und hier vor allem den Müttern eine zentrale Rolle als Managerin, Begleiterin und Hilfslehrerin im Schulalltag zu. Eltern weisen nicht den LehrerInnen die Schuld für diese Situation zu, sondern dem institutionalisierten Stress an Schulen, dem Zeitmangel im Unterricht, den großen Klassen und den Überlastungen der Lehrkräfte. Hierzu tragen Schulzeitverkürzungen wie G8, aber auch die zunehmende Orientierung der Schulen an Vergleichstests, ständigen Evaluationen und der ausschließlichen Ausrichtung an Ziffernzeugnissen bei.

Raum und Zeit für kreative, persönlichkeitsbildende und entspannende Phasen sind in Schulen kaum noch vorhanden. Die gestiegene Bedeutung von Zertifikaten der Schulen für die Zukunft ihrer Kinder verbunden mit der unzureichenden Fähigkeit der Schulkultur und des Schulsystems greifen massiv in das Leben von Familien mit schulpflichtigen Kindern ein. "In der Mehrheit der Familien mit Kindern zwischen 10 und 17 Jahren bestimmt die Schule das Alltagsleben am Nachmittag und Wochenende." /39/

"Dass Mütter heute 'Managerinnen der Schulkarriere ihrer Kinder' werden müssen - das ist die Perspektive von Eltern schon zu Beginn der Schulzeit ihres Kindes und bewegt einen erheblichen Teil der Mütter dazu, auf (Vollzeit-)Erwerbstätigkeit zu verzichten oder deren Umfang zu reduzieren. Wie massiv Schule in den Familienalltag hineinwirkt, zeigt der Befund, dass 75% der Mütter sich durch die Schule belastet fühlen und das Familienleben durch die Probleme der Schule beeinträchtigt sehen." /31/

Von "Kolonialisierung" der Familien durch die Schule und den Familien zugewiesenen Aufgaben ist in der Studie im Auftrag der Konrad Adenauer Stiftung ebenso die Rede wie von der "Retraditionalisierung der Geschlechterrollen" durch die Aufwertung der Mutterrolle als Managerin der Schulkarriere ihrer Kinder. Das Wort von den "Helikoptermüttern" macht die Runde, die wie Hubschrauber als Sicherheits- und Rettungssystem über ihren Kindern kreisen, ihnen den Weg zu bereiten versuchen, indem sie Gefahren auf dem Weg der Kinder lokalisieren, warnend über sie wachen und sie auf Schritt und Tritt begleiten.



Soziale Spaltung verschärft sich

Durch die Veränderungen in den gesellschaftlichen Strukturen in den letzten Jahrzehnten kommt es zu Veränderungen der Schule, die die Aufgaben von Schulen und Eltern verschieben. Während LehrerInnen schon seit langem darauf hinweisen, dass die Schule immer stärker Erziehungsfunktionen wahrnehmen muss, weil viele SchülerInnen mit massiven sozialen Problemlagen aus immer mehr armen bzw. unvollständigen Familien in die Schule kommen, viele SchülerInnen aufgrund der Flexibilisierung der Arbeitswelt oft auf sich allein gestellt sind und ununterbrochen unkontrolliertem Medienkonsum ausgesetzt sind,(5) beklagen Eltern andererseits, dass sie selbst immer stärker die Bildungsfunktion von Schule übernehmen müssen, weil diese nicht mehr in der Lage ist, ohne Unterstützung der Eltern bzw. professionelle Nachhilfe zu garantieren, dass die SchülerInnen die Lernziele der Klasse erreichen können.

Diese paradoxe Entwicklung verweist darauf, dass die soziale Spaltung auch in der Schule immer mehr zum bestimmenden Moment wird, denn es sind in der Regel nicht die gleichen Kinder, bei denen die Lehrer die Erziehungsfunktion und die Mütter die Bildungsfunktion übernehmen müssen. Die Kinder, deren Erziehung schwerpunktmäßig in der Schule erfolgt (mit meist bescheidenen Erfolgen), sind nicht gerade die, deren Mütter zu Hause dann die Hilfslehrerfunktion übernehmen. Diese gehen vielmehr leer aus, was die häusliche Unterstützung beim Nacharbeiten des Lernstoffs betrifft. So geht die Schere zwischen den SchülerInnen unterschiedlicher sozialer Herkunft weiter auseinander. Verstärkt wird dieses Auseinanderdriften noch, wenn die Schulformwahl hinzukommt. Die Vermeidung von Hauptschulen als dem sicheren Weg ins Abseits ist für fast alle Eltern inzwischen zum zentralen Thema geworden. Wer den Stress von Mittelschichteltern bei der Auswahl der weiterführenden Schule für ihr Kind miterlebt hat, bei dem bis zu zehn Schulen besucht werden und diese auf Schulprogramm, soziale Zusammensetzung der Schülerschaft, Fördermaßnahmen, Leistungsbilanz und besondere Angebote, z.B. Bilingualität, Patenschaften mit chinesischen Schulen und gewonnene Wettbewerbe geprüft werden, wird ermessen können, wie wichtig vielen Familien die Schule für ihr Kind ist. Das Ergattern eines Schulplatzes an der Wunschschule und die Aufregung vor der endgültigen Entscheidung des Schulträgers ist durchaus mit Castingshows zu vergleichen. Kein Wunder, dass immer mehr Familien, die es sich leisten können, dem öffentlichen Schulwesen den Rücken zuwenden und ihr Kind auf der Privatschule ihres Wunsches anmelden.



Druck auf die Eltern

Allein die gehobenen gesellschaftlichen Milieus kommen mit den Problemen der Schule zurecht, auch wenn sie Kritik an der gegenwärtigen Schule haben. Unter massivem Druck stehen die Milieus der gesellschaftlichen Mitte und die unteren Schichten: "Eltern aus gehobenen Milieus (vor allem Etablierte, aber auch Postmaterielle und Performer) verfügen über erhebliche materielle Ressourcen, die sie für eine Privatschule, professionelle Unterstützung sowie hochwertige Freizeit- und Weiterbildungsaktivitäten etwa in den Bereichen Musik, Sport, Reisen, Sprachkurse und Auslandsaufenthalte einsetzen. Bildung hat in diesen Milieus einen sehr hohen Stellenwert, ist eingebettet in einen semantisch und ästhetisch homogenen Lebenszusammenhang, der schon vor der Schule im Elternhaus vorhanden war. Im Alltag manifestiert er sich völlig unaufgeregt in den Gesprächsthemen und Umgangsformen, Kommunikationsritualen und Interessen, in Büchern, Zeitschriften, Zeitungen ebenso wie in materiellen Gegenständen. Bildung ist Habitus der Eltern, den ihre Kinder durch alltägliche Erfahrungen mitbekommen wie eine 'zweite Haut', mit dem sie aufwachsen." /42/

Für sie bietet sich die Möglichkeit, die Defizite der Schule auszugleichen, ohne sich selbst in ihrer Lebensführung einschränken zu müssen. Für sie ist auch die Möglichkeit unbeschränkt vorhanden, Distinktion und soziale Homogenität auch beim Schulbesuch ihrer Kinder aufrechtzuerhalten, sei es durch die Wahl einer Privatschule, sei es durch die Wahl eines Gymnasiums in ihrem Wohnumfeld.(6) Die "wachsende Kluft zwischen Resignation und ambitioniertem Engagement" verstärkt sich zwischen den sozialen Milieus von oben nach unten, aber auch innerhalb der sozialen Mitte. Dort ist der Druck am stärksten. Einerseits gelingt es in diesen Milieus immer weniger, mit den oberen Schichten mitzuhalten. Andererseits bringen sie hohe Opfer für die Schulkarriere ihrer Kinder. Es fehlen die materiellen Ressourcen, um private Unterstützung in großem Ausmaß zuzukaufen, denn es fehlen aufgrund der Nichtbeschäftigung bzw. geringfügiger Beschäftigung der Mütter wegen der schulischen Unterstützungsaufgaben die finanziellen Mittel im Haushalt. Die Eltern empfinden Schule zunehmend als Ort der sozialen Spreizung, nicht als Chance auf individuellen Aufstieg, sondern als Ort, an dem die "unzureichenden Ressourcen von Eltern" /41/ bloßgestellt werden. "Weil diese Eltern sich immer stärker für den Schulerfolg ihrer Kinder engagieren und gleichzeitig Eltern aus Milieus am unteren Rand der Gesellschaft ihre Kinder in fachlichen Belangen der Schule oft sich selbst überlassen (müssen), wächst vor allem die Kluft zwischen der 'Mitte' und 'unten'. Die Folge: Kinder aus dem Milieu 'Benachteiligte' haben äußerst geringe Chancen auf das Abitur und werden von Lehrern allein aufgrund ihres elterlichen Hintergrunds vorklassifiziert (deklassiert) und oft aufgegeben nach dem Prinzip: 'mangelhafte elterliche Ressourcen - schlechte Aussichten auf Schulerfolge'. Denn das elterliche Kapital ist heute ein entscheidender Faktor für den Schulerfolg, das ist eine rational-funktionale Diagnose und Prognose seitens der Lehrer und der Eltern. Nicht das soziale Prestige der Eltern erweist sich somit als Ursache für die geringe Bildungsdurchlässigkeit, sondern die Verfügbarkeit von Ressourcen in Form von Finanzmitteln, Zeit, Motivation sowie Bildungskapital und die Bereitschaft, diese einzusetzen." /42/

"Die 'wachsende Kluft zwischen Resignation und ambitioniertem Engagement' verstärkt sich zwischen den sozialen Milieus, aber auch innerhalb der sozialen Mitte."

Familien aus dem Milieu der Benachteiligten(7) erleben in der Schule häufig Stigmatisierung seitens der Lehrer und Ausgrenzung seitens der anderen Eltern, wenn sie sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten bemühen, ihr Kind zu unterstützen. Viele Eltern aus diesem Milieu haben höhere Bildungsziele für ihr Kind schon vollständig aufgegeben und delegieren die Verantwortung für das Lernen ausschließlich an die Schule und an ihr Kind selbst. Elternabende werden kaum besucht, denn dort treffen sie auf Lehrer, die Ansprüche an die Eltern stellen und sie Vorwürfen, die ihr Kind betreffen, aussetzen.

"Eltern im Milieu 'Benachteiligte' nehmen mit Sorge wahr, dass die Hauptschule immer mehr zu einer 'Verliererschule' wird und keine wirklichen beruflichen Chancen mehr bietet. Vor allem die frühe 'Auslese' in der Grundschule und die Stigmatisierung von Hauptschülern und deren Eltern führen bei den Kindern schon früh zu einer ausgeprägten Frustration und dem Gefühl, auch später keine guten Chancen auf dem hart umkämpften Ausbildungsmarkt zu haben. Eltern unterstellen hier, dass Schule und Gesellschaft die 'Eliten' früh separieren und fördern, während die, die es eigentlich nötig hätten, sich selbst überlassen werden." /206/

Das hindert viele von ihnen jedoch nicht, sich ihrerseits von Milieus abzugrenzen, die ihrer Ansicht nach unter ihnen stehen ("Randgruppen", Migranten).



Familien mit Migrationshintergrund

Auch Familien mit Migrationshintergrund sind in ähnlichen sozialen Milieus einzugrenzen wie die deutschstämmigen Familien, wenn auch die jeweiligen Milieugrenzen anders verlaufen und die Anteile in den Milieus sich nach unten verschieben. SchülerInnen mit Migrationshintergrund und deren Eltern erleben die Schule noch stärker ausgrenzend und diskriminierend als deutschstämmige SchülerInnen. Das liegt zum einen daran, dass ihre Herkunftsfamilien häufig geringere Bildungsabschlüsse haben als die vergleichbare deutsche Gruppe, zum anderen an geringeren Einkommen im Durchschnitt. Hinzu kommt die institutionelle Benachteiligung durch das Schulsystem. Obwohl die Bildungsabschlüsse der jungen MigrantInnen deutlich über denen ihrer Eltern liegen, sind sie an Gymnasien unter-, an Hauptschulen überrepräsentiert. Insbesondere gilt das für MigrantInnen aus der Türkei und Spätaussiedler aus Osteuropa, die beiden mit Abstand größten Migrantengruppen.(8) Das ist deshalb besonders gravierend, weil der Anteil der Familien mit Kindern, die einen Migrationshintergrund haben, deutlich höher ist als der der Deutschstämmigen. Während 20% der Menschen, die in Deutschland leben einen Migrationshintergrund haben, sind es bei den Kindern unter fünf Jahren 35%. In vielen Wohngebieten in Großstädten steigt der Anteil von Grundschulkindern mit Migrationshintergrund auf über 50%, in bestimmten Stadtteilen Hamburgs liegt er bei über 90%. Kinder mit Migrationshintergrund werden quantitativ die Schulen in Deutschland in den nächsten Jahren bestimmen. Obwohl fast jeder 5. Erwachsene mit türkischem Migrationshintergrund das Abitur hat, haben die türkischstämmigen Jugendlichen die schlechtesten Aussichten, in Deutschland das Abitur zu machen. "In der Sekundarstufe I sind von den autochthonen Deutschen 39% auf dem Gymnasium, von der Gesamtheit der Migranten 29%, von der Teilgruppe der Spätaussiedler 31% und von den Türkischstämmigen 16%. Auf der Hauptschule hingegen sind in der Sekundarstufe I von den autochthonen Deutschen nur 12%, aber 24% der Migranten und 31% der Türkischstämmigen. Insgesamt besuchen 39% der jungen Migranten mit türkischen Wurzeln im Alter zwischen 10 und 17 Jahren eine Hauptschule, eine Sonderschule oder gar keine allgemeinbildende Schule." /267/

Grundsätzlich sind auch die Eltern mit Migrationshintergrund der Überzeugung, dass die Schule und ihre Abschlüsse heute existenziell für die berufliche Zukunft ihrer Kinder sind. Erfahrungen von Ausgrenzung und Benachteiligung in den Schulen sind bei ihnen ähnlich stark ausgeprägt wie bei der Gruppe des Benachteiligtenmilieus.



LehrerInnen unter Druck

Die ca. 800.000 Lehrer und Lehrerinnen in Deutschland stammen aus den Milieus der Ober- und Mittelschicht. Dabei dominieren im Gegensatz zu den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts, in dem noch ein Drittel aller Lehrkräfte aus den traditionellen Milieus kamen, heute die Milieus der Postmateriellen und der bürgerlichen Mitte, mit ca. 50% an der Lehrerschaft.

Neu ist, dass junge LehrerInnen zunehmend aus den modernen Milieus der Performer, Hedonisten und Expeditiven(9) kommen. Die zunehmende Bedeutung von Schule für die Eltern, die zunehmenden Bildungsaspirationen und die soziale Spaltung der Gesellschaft haben die Arbeit der LehrerInnen in den letzten Jahrzehnten massiv verändert.

Zum einen sind die Anforderungen an den Lehrerberuf enorm gestiegen, die LehrerInnen "sollen Erziehungshilfe leisten, Therapeuten ersetzen, interne Controllingprozesse gewährleisten und bürokratische Arbeiten erledigen" /319/.

Dies alles unter Bedingungen, in denen die Unterrichtsstundenzahl in allen Bundesländern in den letzten Jahren deutlich angestiegen und die Bedeutung der Noten und Abschlüsse für die SchülerInnen enorm gestiegen ist.

Zum andern hat sich die Problemlage an Schulen zugespitzt. Wir stehen heute vor dem Problem zunehmender sozialer und leistungsmäßiger Heterogenität der SchülerInnen vor allem an den Gymnasien und zunehmender sozialer und leistungsmäßiger Homogenität an den übrigen Schulformen.

"Es geht nicht darum, Friedhofsruhe in einem 'Schulfrieden' zu erhalten, sondern darum, einen Reformprozess in Gang zu setzen, der die schwerwiegendsten Mängel der deutschen Schule beseitigt."

Mit der Ausweitung der Abiturientenquoten in den letzten Jahren, die vermutlich noch längst nicht abgeschlossen ist, hat sich die Schülerschaft dort massiv verändert. Wenn 50% eines Jahrgangs auf das Gymnasium gehen, wie es in einigen Groß-Städten der Fall ist, dann bedeutet das in bestimmten Stadtteilen eine Gymnasialquote von 70-80%, das heißt die gesamte Breite der in der Region wohnenden Schülerpopulation besucht die Schulform, die noch vor wenigen Jahrzehnten einer kleinen Elite vorbehalten war. Daher kommen zum einen die Klagen vieler Lehrkräfte und von Teilen der Öffentlichkeit über einen angeblichen Leistungsverfall und fehlende Anstrengungsbereitschaft auch der GymnasialschülerInnen. Zum anderen haben die Schulkultur und die verwaltungsmäßigen Vorgaben der Kultusbürokratie diesen Veränderungen nicht Rechnung getragen.

Umgang mit Heterogenität, individuelle Förderung und Verantwortung für die Bildungskarriere jedes Kindes (Inklusion) erforderten eine völlige Veränderung der Gymnasien, mehr Zeit, neue Konzepte und mehr Personal- und Sachmittel. LehrerInnen nehmen das Gegenteil wahr: Die Schuldenbremse reduziert vielerorts das Personal und erhöht den Zeitdruck, die Orientierung des Unterrichts an Tests, Vergleichsarbeiten und Zentralabitur lässt weniger Spielraum für Lernwege, die auch Umwege zulassen, die Schulzeitverkürzung behindert individuelle Förderung.

Auf der anderen Seite ist eine zunehmende Homogenisierung der Schülerschaft zu beobachten. An Haupt- und Sonderschulen(10) bleiben bestimmte soziale Milieus unter sich. In diesen Schulformen beklagen LehrerInnen eine sich gegenseitig verstärkende Spiralentwicklung nach unten aus Perspektivlosigkeit, mangelnder Anstrengungsbereitschaft und Ghettoisierung. Während die Elternarbeit an Vielen Gymnasien aufgrund der gestiegenen Anforderungen seitens der Eltern an Schule und gute Noten enorm gestiegen ist (Stichwort Helikoptermütter), findet kaum ein Elterngespräch an den Hauptschulen statt. Auch hier geht die Schere immer weiter auseinander.



Demokratische Veränderung von Schule?

LehrerInnen fordern von der Kultusbürokratie, dass diese Bedingungen schafft, die es ihnen ermöglichen, sich wieder ihrer "Kernaufgabe", dem Unterricht, zu widmen. In dieser Forderung kommt weniger der Wunsch nach einem Zurück zu früheren Zeiten zum Ausdruck, als vielmehr die Wahrnehmung der LehrerInnen, dass die Schule und damit auch die Lehrerarbeit so keine Zukunft haben. "Die 'Reformwut' und immer neue Vorgaben kosten Lehrer/-innen viel Zeit und Energie, die ihnen für ihre Kernarbeit - das Unterrichten - fehlen. Gleichzeitig werden Lehrer für die Folgen von Reformen verantwortlich gemacht. (...) Dass sich hier etwas ändert, dass man Lehrer stärker in Veränderungsprozesse einbezieht und Schulpolitik einer klaren Linie folgt - diese Hoffnung haben die meisten Lehrer angesichts von Top-Down-Reformen längst verloren." /343/ Zwischen ihren pädagogischen Ansprüchen, alle Kinder gleichermaßen zu fördern, und ihrer Rolle, unter massiv verschlechterten Arbeitsbedingungen ihre Aufgabe als Selektionsinstanz erfüllen zu müssen und damit für die Reproduktion mangelhafter Bildungsgerechtigkeit verantwortlich zu sein, werden Lehrkräfte zunehmend aufgerieben. Ähnlich sehen es die Eltern: "Nach Auffassung der Eltern bedarf es einer umfassenden und grundlegenden Schulreform. Doch gleichzeitig erinnern sie sich daran, dass die bisherigen Reformen die Situation eher verschlimmert und aus Elternsicht nicht zu einer verbesserten Chancengerechtigkeit beigetragen haben." /102/

Es geht also nicht darum, Friedhofsruhe in einem viel beschrieenen "Schulfrieden" zu erhalten, wie PolitikerInnen aller Parteien nicht müde werden, unter Verweis auf die "Reformmüdigkeit" zu proklamieren. Die Kritik an der gegenwärtigen Schule ist grundsätzlich und zieht sich durch alle sozialen Milieus. Es geht vielmehr darum, einen Reformprozess in Gang zu setzen, der die schwerwiegendsten Mängel der deutschen Schule zu Beginn des 21. Jahrhunderts beseitigt, statt zu versuchen, mit immer neuen kurzatmigen Maßnahmen den Status quo der sozial ungerechten, belastenden Schulkultur und Schulstruktur zu zementieren.

Das Ziel gleicher Bildungschancen in einem hochwertigen, den Arbeits- und Lebensbedingungen des 21. Jahrhunderts entsprechenden Schulsystem ist gegenwärtig auch deshalb schwer zu erreichen, weil die gesellschaftlichen Träger dafür, anders als in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts, nicht erkennbar sind. Precht(11) verweist in seiner radikalen Schulkritik ("der Verrat des Bildungssystems an unseren Kindern") darauf, dass die damaligen Träger der Schulreform heute zu den Privilegierten gehören: "Die sozialdemokratische Bildungsanstrengung wurde ein Erfolg. (...) An den Rändern der Groß- und Mittelstädte schossen Einfamilienhaussiedlungen ins Kraut, bestückt mit Ingenieuren, Anwältinnen, Verwaltungsinspektoren und Lehrerinnen, deren Väter Stahlarbeiter, Bergleute und kleine Handwerker gewesen waren." /54/

Diese "Wirkung der Reformen der sechziger und siebziger Jahre ist heute verpufft. Die Bildungschancen sind in etwa erneut so ungleich verteilt wie in der Adenauer-Zeit, der Bildungserfolg im gleichen Maße wieder hauptsächlich abhängig vom Elternhaus." /57/

Dass die zunehmende soziale Spaltung der Gesellschaft sich auch an den Schulen zeigt, indem der Kampf der Mittelschichtmilieus um die Zukunft ihrer Kinder in Teilen auch zu Privilegiensicherung, Elitedenken und Protektionismus führt, ist ein wesentliches Resultat der neoliberalen Entwicklung.

Andererseits haben sich diejenigen, die von einer Gemeinschaftsschule bzw. von Schritten zu mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit die größten Vorteile hätten, aus dem politischen Leben, dem Engagement in Parteien und Schulen längst verabschiedet. Darauf weist Jutta Allmendinger(12) in ihrer ebenfalls sehr grundsätzlichen Kritik an unserem selektierenden Bildungssystem mit Nachdruck hin. Dabei bedürfte es angesichts der 20-25% abgekoppelten Jugendlichen auch hierzulande einer Inklusionsanstrengung, die vergleichbar mit dem Auf- und Ausbau des Sozialstaats bis in die 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts wäre, um sowohl Bildungsarmut als auch Armut insgesamt effektiv zu bekämpfen. Dass die Konrad-Adenauer-Stiftung mit der von ihr in Auftrag gegebenen Untersuchung den Zugang zu einer Debatte um die Bildungsgerechtigkeit in unserem Schulwesen öffnet und die Notwendigkeit grundlegender Reformen proklamiert, ist bemerkenswerter Ausdruck mangelnder Perspektiven für unsere Schulen.


Klaus Bullan war GEW-Vorsitzender in Hamburg und ist Mitherausgeber von Sozialismus.



Anmerkungen

(1) Katja Wippermann/Carsten Wippermann/Andreas Kirchner im Auftrag der Konrad Adenauer Stiftung: Eltern - Lehrer - Schulerfolg. Wahrnehmungen und Erfahrungen im Schulalltag von Eltern und Lehrern, Stuttgart 2013. Diese Studie knüpft an die Untersuchung: Eltern unter Druck von 2008 an (vgl. Sozialismus 3/2010). Auf Grundlage der sozialen Milieus in Deutschland wurden in qualitativen Interviews von Eltern und Lehrern im Jahr 2011 die Ergebnisse ermittelt, die hier vorgestellt werden. Soziale Milieus gehen auf die Untersuchungen von Pierre Bourdieu zurück und verbinden die sozialen Klassenstrukturen mit Lebensstilen. Alle folgenden Zitate in // aus dieser Untersuchung.

(2) Bürgerliche Mitte: Mit ca. 20% der Eltern das größte Milieu, der leistungs- und anpassungsbereite bürgerliche Mainstream. Die Väter überwiegend mit Haupt/Volksschulabschluss mit anschließender Lehre oder weiterführender Schule ohne Abitur, mittlere und einfache Angestellte und Facharbeiter dominieren ebenso wie mittlere bis geringe Durchschnittseinkommen.

(3) Postmaterielle: 11% unter den Eltern, aufgeklärte Nach-68er, konstruktiv-kritisch gegenüber Neoliberalismus und Globalisierung; postmaterielle Werte und anspruchsvoller (bewusster) Lebensstil. Väter überwiegend mit (Fach)Hochschulabschluss, überrepräsentiert bei leitenden und qualifizierten Angestellten sowie Beamten im höheren Dienst mit entsprechend überdurchschnittlichen Einkommen.

(4) Etablierte: 8% aller Eltern, das selbstbewusste Establishment, Erfolgsethik, Machbarkeitsdenken, Exklusivitätsansprüche und ausgeprägte Distinktionskultur. Fast 80% der Väter haben ein abgeschlossenes (Fach)Hochschulstudium und arbeiten überwiegend als Selbstständige / Freiberuflicher bzw. als leitende Angestellte mit Einkommen im oberen Bereich.

(5) "Während in früheren Zeiten nur einzelne Schüler besonderen Belastungen ausgesetzt gewesen seien, stellen Lehrer heute eine zunehmende Zahl von Schülern mit vielfältigen Belastungsfaktoren fest. Immer mehr heranwachsende leben in nicht intakten Herkunftsfamilien oder in neu formierten Patchwork-Konstellationen und müssen eine Trennung oder Scheidung ihrer Eltern verarbeiten. Hinzu kommen Arbeitslosigkeit oder psychische Erkrankungen eines oder beider Elternteile, die die Jugendlichen belasten und Auswirkungen auf ihre Schulleistungen haben. Zugenommen haben auch psychische Störungen, Essstörungen, ADHS, individuelle Leistungsstörungen sowie Schul- und Prüfungsangst. Solche Belastungsfaktoren häufen sich gerade bei Kindern aus bildungsfernen Elternhäusern, sind aber auch in der gesellschaftlichen Mitte zu finden." /21/

(6) Auch in vielen Gegenden Deutschlands sind heute die soziale Lage und der Schulerfolg der Kinder an der Postleitzahl des Wohnsitzes abzulesen. Soziale Segregation zeigt sich unmittelbar in den Schulen und zwar unabhängig von der Schulform. Sie verhindert ohnehin fast perfekt, dass soziale Heterogenität an den Schulen hergestellt wird. Das belegt jüngst der "Chancenspiegel 2013", für den Forscher der Universitäten Dortmund und Jena Bildungsdaten im Auftrag der privaten Bertelsmann-Stiftung zusammengetragen haben ("Postleitzahl entscheidet über Bildungschancen", taz vom 25.6.2013).

(7) Benachteiligte: "Die um Orientierung und Teilhabe bemühte Unterschicht mit starken Zukunftsängsten und Ressentiments." Anteil unter allen Eltern ca. 14%, Väter ganz überwiegend mit Haupt/Volksschulabschluss mit und ohne Lehre, einfache Angestellte und Arbeiter überwiegen deutlich und die Einkommen liegen fast immer unter 2.500 EUR monatlich.

(8) Die Autoren weisen aber ausdrücklich darauf hin, dass nicht von türkischstämmigen oder Spätaussiedlermilieus gesprochen werden kann, vielmehr ist die Vielfalt der verschiedenen Submilieus auch unter diesen beiden Gruppen festzustellen: Es gibt auch unter Menschen mit türkischem Migrationshintergrund Etablierte, Postmaterielle und Performer. Umso gravierender sind die hohen Gesamtwerte der Jugendlichen mit türkischem Migrationshintergrund zu sehen, die es nicht zu durchschnittlichen Bildungsabschlüssen bringen, vgl. dazu /270ff./.

(9) Zu diesen Milieus siehe /159ff., 213ff., 230ff./.

(10) Das gleiche gilt, zum Teil in abgeschwächter Form, für die vielfältigen Versuche der Bundesländer, neue Schulformen neben dem Gymnasium zu kreieren, um dem Sterben der Hauptschulen wegen Schülermangels zuvorzukommen und gleichzeitig die besondere Stellung des Gymnasiums nicht anzutasten. Die einzig vernünftige Alternative: Eine Schule für alle Schüler-Innen bis zum Ende der Pflichtschulzeit einzuführen findet angesichts des starken Bedürfnisses vieler Elternmilieus an Distinktion gegenwärtig nirgends politische Mehrheiten.

(11) Richard David Precht: Anna, die Schule und der liebe Gott - Der Verrat des Bildungssystems an unseren Kindern, München, 2013. Auf diesen Text und Prechts Forderung nach einer Bildungsrevolution, die ihm heftigen Protest aus Medien und Politik eingebracht hat, kommen wir im nächsten Heft ausführlicher zurück.

(12) Jutta Allmendinger: Schulaufgaben - Wie wir das Bildungssystem verändern müssen, um unseren Kindern gerecht zu werden, München, 2012. Allmendinger beschreibt in diesem Buch anhand von vier Kindern aus unterschiedlichen Milieus die soziale Selektionsfunktion unseres Bildungswesens. Auch dazu im nächsten Heft mehr.



Zum Thema:

Klaus Bullan: Bildung in Deutschland 2012. Die Spaltung der Gesellschaft vertieft sich weiter, Sozialismus 9/2012. Klaus Bullan: Die verunsicherte Generation, Sozialismus 3/2013.

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Quelle:
Sozialismus Heft 7-8/2013, Seite 42 - 47
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Dezember 2013