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SCHULE/593: Bildungsallianz sichert Sprachförderung an 26 Standorten (idw)


Universität Bremen - 17.09.2009

Bildungsallianz sichert Sprachförderung an 26 Standorten - einer davon ist Bremen

Stiftung Mercator hat Matching Fund in Höhe von 2,6 Millionen Euro aufgelegt
Öffentliche Hand übernimmt Gegenfinanzierung
Projekt erhält Innovationspreis

Bremen ist einer von 26 bundesweiten Standorten, die mit 80.000 Euro für weitere zwei Jahre in der neuen Förderinitiative der Stiftung Mercator berücksichtigt werden. Damit ist der inzwischen seit fast vier Jahren erfolgreich laufende Bremer "Förderunterricht für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund an der Universität" für weitere vier Jahre gesichert. Bedingung war, dass ein öffentlicher Partner die Anschlussfinanzierung des Projektes garantiert. Partnerin in Bremen ist die Senatorische Behörde für Bildung.

Zu den Bedingungen für die Bewilligung des Matching Fund gehört die fachliche und sprachliche Förderung der Schüler durch Lehramtsstudierende, die im Bereich Deutsch als Zweitsprache eigens dafür ausgebildet sind. Weitere Rahmenbedingung der Ausschreibung war der Nachweis einer hohen qualitativen Projektumsetzung unter anderem im Bereich der Lehrerausbildung und der individuellen Förderung. Das Projekt "Förderunterricht der Mercator-Stiftung" wird am 17. September 2009 als "Ort im Land der Ideen" ausgezeichnet und ist damit Preisträger des bundesweiten Innovationswettbewerbs "365 Orte im Land der Ideen".

"Das Ausschreibungsergebnis zeigt das hohe Engagement der Förderunterrichtstandorte und auch das besondere Interesse der öffentlichen Hand das erfolgreiche Sprachförderkonzept weiter fortzusetzen. Wir freuen uns, dass der Förderunterricht durch den Matching Fund an vielen Standorten verstetigt werden kann", so Dr. Bernhard Lorentz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stiftung Mercator.


Großer Erfolg des Bremer Konzepts

Die Zielsetzung des Projekts, die Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu erhöhen, wurde Anfang des Jahres durch die Ergebnisse einer Evaluationsstudie bestätigt. Der Erfolg des Konzepts bestärkte die Förderunterrichtsstandorte darin, das Modell "Förderunterricht" fortzuführen. "Da das Projekt auch bei den bildungsverantwortlichen der Stadt großen Anklang fand, konnte gemeinsam mit der Senatorin für Bildung ein Konzept entwickelt werden, dass den Ausschreibungsbedingungen voll entsprach", freut sich Projektleiterin Professorin Dr. Yasemin Karakasoglu.

In Bremen verfolgt das Projekt drei Schwerpunkte. Im Projektteil "Förderunterricht" erhalten Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen I und II kostenlosen Unterricht in Kleingruppen in den Räumlichkeiten der Universität. Die Studierenden, die diesen Unterricht erteilen, sammeln in der praktischen Arbeit wertvolle Erfahrungen im Umgang mit heterogenen Schülergruppen und bereiten sich so auf den späteren Schulalltag vor. Das Projekt leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Lehrerbildung. Seit dem WS 2007/2008 wird ein Seminar angeboten, das zukünftige Förderkräfte besuchen, um sich auf die Arbeit im Projekt vorzubereiten. Somit ist der Förderunterricht fester Teil der "studentischen Ausbildung" an der Universität Bremen geworden.

Der Projektbaustein "MiCoach" vermittelt seit Dezember 2007 aufstiegsorientierten Schülern mit Migrationshintergrund der Sekundarstufe II einen Studierenden als persönlichen Coach, der sie noch vor Erreichen des Abiturs auf das Studium vorbereitet bzw. bei der Berufsorientierung hilft. Konkretes Ziel ist es den gewünschten Studiengang hautnah zu erleben, um die Entscheidung für oder gegen das Studium oder den Studiengang möglichst früh treffen zu können. Das Coachingkonzept als Strategie zur Förderung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund greift dort an, wo Unterstützungsstrukturen beim Übergang zwischen Schule und akademischer Laufbahn lückenhaft sind und wo nicht allein fachliche Qualifikationen über Zugangs- und Karrierechancen entscheiden.


Über die Stiftung Mercator

Die Stiftung Mercator gehört zu den großen deutschen Stiftungen. Sie initiiert und unterstützt Projekte für bessere Bildungsmöglichkeiten an Schulen und Hochschulen. Im Sinne Gerhard Mercators fördert sie Vorhaben, die den Gedanken der Weltoffenheit und Toleranz durch interkulturelle Begegnungen mit Leben erfüllen und die den Austausch von Wissen und Kultur anregen. Die Stiftung zeigt neue Wege auf und gibt Beispiele, damit Menschen - gleich welcher nationalen, kulturellen und sozialen Herkunft - ihre Persönlichkeit entfalten, Engagement entwickeln und Chancen nutzen können. So will sie Ideen beflügeln. Ihre Arbeitsweise ist geprägt von einer unternehmerischen, internationalen und professionellen Haltung. Dem Ruhrgebiet, der Heimat der Stifterfamilie, fühlt sie sich in besonderer Weise verbunden.


Die Initiative "Deutschland - Land der Ideen"

"Deutschland - Land der Ideen" ist die gemeinsame Standortinitiative der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft, vertreten durch den Bundesverband der Deutschen Industrie. Ziel der Initiative ist es, im In- und Ausland ein Bild von Deutschland als innovatives, weltoffenes und leistungsstarkes Land zu vermitteln. Schirmherr der Initiative ist Bundespräsident Horst Köhler. In der Veranstaltungsreihe "365 Orte im Land der Ideen" engagiert sich die Deutsche Bank mit dem Ziel, das vorhandene Potenzial an Kreativität und Leistungskraft in Deutschland sichtbar zu machen.

Weitere Informationen unter:
http://www.interkulturelle-bildung.uni-bremen.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution59


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Bremen, Angelika Rockel, 17.09.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. September 2009