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MELDUNG/026: Aktuelles zum Uni Streik, 16. Dezember 2009


Aktuelles zum Uni Streik, 16. Dezember 2009


Letzte Chance für das Präsidium

Pressemitteilung aus dem besetzten Audimax zum 16. Dezember

Endspurt vor den Weihnachtsferien: Mit mehreren Aktionen und Veranstaltungen wenden sich die Besetzenden des Audimax an den letzten Vorlesungstagen in diesem Jahr noch einmal laut an Öffentlichkeit und Präsidium. Mit der Sitzung des Akademischen Senat der Universität Hamburg am morgigen Donnerstag endet die Frist, die die Besetzenden des Audimax dem Präsidium zur Erfüllung ihrer Forderungen eingeräumt hatten. Die Ergebnisse der Sitzung werden für eine mögliche Freigabe der Hörsäle ausschlaggebend sein. Bisher hat das Präsidium noch jede Verantwortung von sich gewiesen und so hoffen die Studierenden auf eine Thematisierung durch die anderen Senatsmitglieder.

Dieser Forderungskatalog war von den Studierenden gezielt so aufgestellt worden, dass seine Umsetzung durchweg im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums liegt. Ansprüche wie etwa die Abschaffung der Studiengebühren oder des Hochschulates sind hier nicht zu finden, können also auch nicht an andere Behörden abgeschoben werden.

Im Anschluss an die Sitzung des Akademischen Senat ist um 19 Uhr eine Vollversammlung einberufen um die weiteren Schritte der Besetzung zu besprechen.

Bereits am Vormittag wird es in der Stadt und im Umfeld der Universität zu Aktionen kommen um noch einmal Aufmerksamkeit auf die Anliegen der Studierenden zu lenken. Auf einem Spaziergang durch die weihnachtliche Innenstadt werden die Hamburgerinnen und Hamburger aufgefordert sich mit ihrer Unterschrift solidarisch zu zeigen mit den Besetzenden, die seit über einem Monat im Audimax für ihre Mitbestimmung kämpfen.

Ab 13 Uhr wird dann mit weiteren Aktionen auf und um den Campus noch einmal lautstark auf die Vorgänge an der Universität aufmerksam gemacht.



Bundesweite Aktionen

Der Tag steht auch in einem bundesweiten Zusammenhang der Hochschulbesetzungen:
Mehrere besetzte Universitäten rufen auf zu Protesten gegen das neue Wachstumsförderungsgesetz unter dem erneut die Budgets von Sozial- und Bildungseinrichtungen zu leiden haben werden.


Uni bleibt!

Für neuen Zündstoff sorgte zuletzt die Ankündigung von Wissenschaftssenatorin Gundelach die Diskussion um einen Umzug der Universität in die Hafen-City trotz aller Widerstände voran zu treiben. Unter anderem dagegen und für mehr Selbstbestimmung protestieren die Studierenden am kommenden Freitag gemeinsam mit dem Hamburger Bildungsstreik auf der Demonstration des Bündnisses "Recht auf Stadt".

E-Mail: hamburg-brennt@gmx.de


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Pressemitteilung zur Demonstration und Belagerung der Wissenschaftsbehörde am 16.12.2009

Seit mehreren Wochen besetzen Studierende europaweit ihre Hörsäle, schaffen sich Freiräume und fordern eine grundsätzliche Reform des gesamten Bildungssystems.

In Hamburg schlossen wir, Studierende der HAW Hamburg und der Universität Hamburg, uns heute zusammen, um unsere Forderungen gemeinsam an die Verantwortlichen zu tragen.

In einem Demonstrationszug zogen wir heute Vormittag vom besetzten Hörsaal in der Saarlandstraße los. Ziel war die Wissenschaftsbehörde in der Hamburger Straße. Dort angekommen belagerten wir den Vorraum der Behörde. Es wurden unsere Forderungen übergeben und verlangt, diese schnellstmöglich umzusetzen bzw. zu ihrer Umsetzung beizutragen. Herr Vogt aus der Behördenleitung sicherte uns zu, innerhalb einer Woche Stellung zu beziehen.

Wir fordern die Wissenschaftsbehörde u.a auf:
Jede/m Bachelor Absolvent/in einen Masterplatz zuzusichern, die Studiengebühren abzuschaffen und den Hochschulrat aufzulösen.

"Die Hochschulräte setzen sich zum größten Teil aus hochschulexternen Personen aus der Wirtschaft zusammen. Diese vertreten dementsprechend auch wirtschaftliche Interessen die denen der Hochschulmitglieder oftmals entgegenstehen" so Anja Karstens von der Uni Hamburg in ihrer Rede. Erdal Benam vom HAW-Department Design fordert auf einem Schild die Abschaffung der Studiengebühren: "Gebühren im Bildungssystem fördern die soziale Selektion und führen in eine Zweiklassengesellschaft. Deshalb fordern wir eine gebührenfreie Bildung von der Krippe bis zur Hochschule."

In den nächsten Tagen entscheiden wir Studierenden, wie der Protest im nächsten Jahr weitergehen soll. Mirijam Klein aus dem besetzten Hörsaal in der Saarlandstraße: "Wir hören nicht auf mit der Scheiße bis die Scheiße aufhört!"

Die besetzenden Studierenden der HAW Hamburg und der Universität Hamburg

E-Mail: hawbrennt.presse@gmx.de

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Quelle:
Pressemitteilung aus dem besetzten Audimax zum 16. Dezember 2009
E-Mail: hamburg-brennt@gmx.de
Pressemitteilung der besetzenden Studierenden der HAW Hamburg und der
Universität Hamburg vom 16. 2009
E-Mail: hawbrennt.presse@gmx.de
Internet: www.uni-hamburg.info


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Dezember 2009