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HOCHSCHULE/1787: Perspektiven des deutschen Wissenschaftssystems - zentrale Rollen der Hochschulen (idw)


Hochschulrektorenkonferenz (HRK) - 12.06.2013

HRK zu den Perspektiven des deutschen Wissenschaftssystems: Ohne starke Hochschulen geht es nicht



Auf die zentrale Rolle der Hochschulen im Wissenschaftssystem hat die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) in einer einstimmig verabschiedeten Entschließung ihres Senats zu den Perspektiven des Wissenschaftssystems hingewiesen. "Eine gute Vernetzung ist entscheidend für erfolgreiche Wissenschaft. Wenn die Hochschulen in ihrer zentralen Rolle unterversorgt sind, hat das schwerwiegende Probleme für das Gesamtsystem zur Folge", warnte HRK-Präsident Prof. Dr. Horst Hippler heute in Berlin.

"Wir stehen vor großen gesellschaftlichen Herausforderungen. Ob wir sie bewältigen können, hängt von drei Faktoren ab: der Innovationsfähigkeit der Wissenschaft, der Erschließung neuer Forschungsgebiete und der Ausbildung einer ausreichend großen Zahl hoch qualifizierter Fachkräfte", so Hippler. "Um gute Ergebnisse in allen drei Bereichen zu erreichen, ist es unerlässlich, die Hochschulen zu stärken, damit sie ihre Schlüsselstellung ausfüllen können. Außerdem muss die Kooperation in der Wissenschaft über das bisher erreichte Maß hinaus vorangetrieben werden und zwar nicht nur zwischen Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen, sondern auch zwischen Hochschulen und der Wirtschaft."

Die Hochschulen verantworten die Qualifikation der akademischen Fachkräfte und des wissenschaftlichen Nachwuchses und verknüpfen als einzige Akteure im Wissenschaftssystem Forschung und Bildung. Als die Einrichtungen mit dem breitesten Spektrum an wissenschaftlichen Disziplinen bieten sie die besten Voraussetzungen für multidisziplinäre Forschung und für die Kooperation mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen.

Hippler wies darauf hin, dass die Politik zwar in der jüngeren Vergangenheit die Bedeutung der Wissenschaft für die Zukunft der Gesellschaft erkannt und sie auch finanziell gestärkt habe. Aufgrund der föderalen Aufgabenverteilung habe die außeruniversitäre Forschung aber wesentlich stärker profitiert als die Hochschulen. So sei es zu einer Verschiebung der Kräfteverhältnisse gekommen mit dem Ergebnis, dass die Hochschulen ihrer zentralen Rolle immer weniger gerecht werden könnten. Für die Zukunft müsse eine auskömmliche und verlässliche Grundfinanzierung der Hochschulen garantiert werden. Eine Voraussetzung dafür sei die Verbesserung der Kooperationsmöglichkeiten von Bund und Ländern bei der Finanzierung der Hochschulen.

Die Stärkung der Hochschulen hänge aber auch von ihren Autonomierechten ab: "Für die außeruniversitäre Forschung ist mit dem Wissenschaftsfreiheitsgesetz im letzten Jahr ein entscheidendes Plus an Handlungsspielraum bei Haushalt, Personal und Bauten auf den Weg gebracht worden. Diese Beweglichkeit brauchen auch die Hochschulen, wenn wir in Deutschland das bewährte Zusammenspiel der wissenschaftlichen Einrichtungen erhalten und stärken wollen."

Weitere Informationen unter:
http://www.hrk.de/positionen/gesamtliste-beschluesse/position/?tx_szconvention_pi1[decision]=1021&cHash=5a4900c6b207ca4645fe9cffc8f3838e
- Text der Entschließung

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution313

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Susanne Schilden, 12.06.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Juni 2013