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HOCHSCHULE/1587: "An den Hochschulen zählt Leistung, nicht Herkunft oder Glaubensbekenntnis" (idw)


Hochschulrektorenkonferenz (HRK) - 19.10.2010

HRK-Präsidentin:
"An den Hochschulen zählt Leistung, nicht Herkunft oder Glaubensbekenntnis"


"Die deutschen Hochschulen ermutigen ihre Studierenden und Nachwuchswissenschaftler, umfangreiche Auslandserfahrungen in Europa und der Welt zu sammeln und erwarten, dass sie dort offen aufgenommen werden. Genauso sind ihre Türen offen für alle wissenschaftlichen Talente, die eine akademische Bildung oder wissenschaftliche Karriere in Deutschland anstreben. Dabei dürfen ethnische Herkunft oder Religion keine Rolle spielen", sagte die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Prof. Dr. Margret Wintermantel, nach der heutigen Sitzung des HRK-Senats in Berlin. "An den Hochschulen muss gelten: Es zählt die Leistungsfähigkeit, nicht die Herkunft oder das Glaubensbekenntnis." Der HRK-Senat hatte zuvor einmütig die Bedeutung einer weltoffenen Haltung des gesamten Landes für die Entwicklung der Wissenschaft in Deutschland unterstrichen. Die Hochschulen könnten mit ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit ihrerseits viel zur Lösung sozialer Konflikte beitragen.

"Wir brauchen in Deutschland ein gesellschaftliches Klima, in dem sich Studierende wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland willkommen fühlen", erläuterte Wintermantel. "Sie sind unverzichtbarer Bestandteil eines lebendigen wissenschaftlichen Lebens. Ohne intensiven internationalen Austausch würde die akademische Welt verarmen."

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) arbeitet im nationalen wie europäischen Kontext daran, Mobilitätshindernisse abzubauen und die Rahmenbedingungen für die Aufnahme internationaler Talente in Deutschland zu verbessern. Derzeit wird die Mobilität von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern immer noch durch bestehende Regelungen etwa im Sozialversicherungs-, Beamten- oder Zuwanderungsrecht erschwert. Die HRK setzt sich dafür ein, dass Doktoranden aus Drittstaaten nach Abschluss ihrer Promotion ebenso wie Studierende zur Arbeitsplatzsuche noch ausreichend lange in Deutschland bleiben können. Sie begrüßt die geplante Einführung einer "Blauen Karte EU" für Hochqualifizierte aus Nicht EU-Staaten. "Problematisch sind allerdings die darin nach wie vor vorgesehenen hohen Mindesteinkommensgrenzen", sagte die HRK-Präsidentin. Dadurch werde der Großteil der ausländischen Doktoranden von ihr nicht profitieren können.

Die HRK unterstützt auch die aktuellen Bemühungen der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL), mit ihren europäischen Partnerorganisationen eine Mitnahme von Zusatzversorgungsansprüchen zu erreichen, um mobile Wissenschaftler nicht zu benachteiligen.

"Die Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften müssen ihren Beitrag leisten und eine schnellere und unbürokratische Anerkennung von Studienleistungen ausländischer Studierender und Hochschulabsolventen gewährleisten", so Wintermantel. "Deutschland darf seinen in den letzten Jahrzehnten aufgebauten Ruf als weltoffenes Land nicht verspielen. Mit der europäischen Studienarchitektur sind dafür die Instrumente geschaffen."

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution313


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Susanne Schilden, 19.10.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Oktober 2010