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GEWERKSCHAFT/190: Bildungsgewerkschaft zum weltweiten "March for Science" (GEW)


Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft - 21. April 2017

GEW: "Ohne freie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler keine freie Wissenschaft"

Bildungsgewerkschaft zum weltweiten "March for Science"


Frankfurt a.M. - Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat sich mit Blick auf den für Samstag geplanten "March for Science" für bessere Arbeitsbedingungen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgesprochen. "Die GEW unterstützt das Kernanliegen des weltweiten Marsches: Freiheit von Forschung und Lehre. Akademische Freiheit setzt aber auch angemessene Rahmenbedingungen für freie Forschung und Lehre voraus. Dazu gehören auskömmliche Finanzierung und faire Beschäftigungsbedingungen. Es gibt keine freie Wissenschaft ohne freie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler", erklärte Andreas Keller, stellvertretender GEW-Vorsitzender und Hochschulexperte, am Freitag in Frankfurt a.M.

Insofern gebe es auch in Deutschland Grund zu Sorge, mahnte Keller. "Wenn neun von zehn wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit einem Zeitvertrag abgespeist werden, bleibt das nicht ohne Folgen für die Kontinuität und Qualität sowie Kritik- und Innovationsfähigkeit wissenschaftlicher Arbeit. Wenn Hochschulen ihre Aufgaben in Forschung und Lehre nur noch erledigen können, solange sie erfolgreich Drittmittel einwerben, erzeugt dies einen Druck, sich an die Interessen externer Geldgeber anzupassen. Wir brauchen daher einen Ausbau der Grundfinanzierung der Hochschulen und mehr Dauerstellen für Daueraufgaben", sagte der GEW-Vize.

Die Bundesregierung forderte Keller auf, den Druck auf Staaten zu erhöhen, die die akademische Freiheit massiv unterdrückten. "Sei es die willkürliche Entlassung hunderter Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer in der Türkei oder die Schließung der Europa-Universität in Budapest: Dagegen muss die deutsche Außenpolitik ihre Stimme vernehmbar erheben - sowohl in bilateralen Beziehungen als auch in internationalen Organisationen", betonte der GEW-Hochschulexperte.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 21. April 2017
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
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Telefon: 069/78973-0, Fax: 069/78973-201
E-Mail: info@gew.de
Internet: www.gew.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. April 2017

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