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BERUF/1615: Studie zur Ausbildungssituation in Engpassberufen veröffentlicht (BMWi)


Bundesministerium für Wirtschaft und Energie - Berlin, 27. August 2014

Gabriel: Unternehmen und Azubis orientieren sich stärker an Engpassberufen

Studie zur Ausbildungssituation in Engpassberufen veröffentlicht



Die Unternehmen in Deutschland reagieren auf Fachkräfteengpässe in zahlreichen Berufen mit einem höheren Ausbildungsangebot. Auch die Jugendlichen zeigen immer mehr Interesse an den Engpassberufen. Das sind die zentralen Ergebnisse der Studie "Fachkräfteengpässe in Unternehmen - Unternehmen steigern Ausbildungsangebote in Engpassberufen", die das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung heute veröffentlicht hat.

Der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel: "Die Studie belegt erstmals den Zusammenhang zwischen der angespannten Fachkräftesituation in einigen Berufen und dem Ausbildungsengagement der Wirtschaft. Diesen Weg der Ausrichtung auf Engpassberufe müssen die Unternehmen konsequent weiter verfolgen. So können sie selbst wesentlich zur Fachkräftesicherung beitragen. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, dass Jugendliche ein stärkeres Interesse an Engpassberufen zeigen und so zielgerichtet ihre Arbeitsmarktchancen verbessern. Dies gilt es mit Beratung und Information zu unterstützen. Wir müssen unser inländisches Fachkräftepotenzial besser ausschöpfen und brauchen gleichzeitig Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland, um langfristig Wachstum in Deutschland zu sichern."

Die Studie zeigt, dass die Unternehmen in Deutschland in den vergangenen fünf Jahren ihr Ausbildungsangebot in Berufen mit Fachkräfteengpässen um knapp 22.000 Plätze erhöht haben. Auch die Jugendlichen selbst ziehen verstärkt Konsequenzen aus den Engpasssignalen des Arbeitsmarktes: In 32 von 49 dual ausgebildeten Engpassberufen haben sich die Bewerberzahlen erhöht. Oftmals reicht dieser Anstieg aber noch nicht aus, um alle Stellen tatsächlich zu besetzen. So kamen etwa in der Hörgeräteakustik und der Bauelektrik auf 100 Ausbildungsplätze lediglich 30 bzw. 72 Bewerber. Auf der anderen Seite existieren Ausbildungsberufe, die einen Bewerberüberschuss aufwiesen. Dazu zählen beispielweise Berufe in der Fotografie oder der Tierpflege. Gelänge es, diese jungen Menschen noch stärker für Berufe mit Engpässen zu begeistern, könnte ein Teil des Fachkräftebedarfs gedeckt und zugleich weiteren Jugendlichen eine Ausbildung ermöglicht werden.

Die Studie spricht sich daher für eine noch intensivere Beratung bei der Berufsorientierung aus. So könnten Jugendliche besser in die Lage versetzt werden, die Arbeitsmarktchancen von Ausbildungsberufen zu beurteilen. Mit zusätzlichem Know-how steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich Jugendliche für Berufe mit Fachkräfteengpässen entscheiden und der Bewerberüberschuss in einigen besonders nachgefragten Berufen abnimmt. Damit könnte ein wichtiger Beitrag zum Abbau der 80.000 unbesetzt gebliebenen Ausbildungsplätze geleistet werden, über die der DIHK berichtet hatte.

Ein weiterer Weg der Fachkräftesicherung, den die Studie vorschlägt, ist die Gewinnung internationaler Fachkräfte für den deutschen Arbeitsmarkt. Dazu zählen zum einen Menschen mit Migrationshintergrund, die bereits in Deutschland leben, aber noch nicht in den Arbeitsmarkt integriert sind. Zum anderen können Unternehmen Fachkräfte direkt aus dem Ausland rekrutieren. Informationen hierzu stehen auch auf Make it in Germany (www.make-it-in-germany.com) sowie dem BQ-Portal (www.bq-portal.de) bereit. Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (www.kompetenzzentrum-fachkraeftesicherung.de) leistet einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen beim Finden und Binden von Fachkräften.

Die Studie steht zur Verfügung unter:
http://www.bmwi.de/DE/Mediathek/publikationen,did=650722.html

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Quelle:
BMWi-Pressemitteilung vom 27. August 2014
Herausgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Internet: http://www.bmwi.de facebook twitter google youtube
E-Mail: info@bmwi.bund.de
Telefon: 030-186150


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. August 2014