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BERICHT/019: Tag des Zivilen Ungehorsams in Hamburg (Hamburger Bildungsstreikbündnis)


Pressemitteilung des Hamburger Bildungsstreikbündnisses zum 19.06.2009

Tag des Zivilen Ungehorsams in Hamburg


Der Donnerstag stand im Zeichen des Zivilen Ungehorsams. Mittags zogen ca. hundert Studierende, ausgestattet mit Töpfen, Trommeln und allem was Krach macht durch die Innenstadt um ihrem Ärger über ein Bildungssystem Luft zu machen, dass den Einzelnen in ein Lernkorsett zwängt. Bundesweit fanden gestern symbolische Banküberfälle statt. In Hamburg besuchten über 500 Studierende und SchülerInnen mehrere Banken in der Innenstadt und warfen mit Geldscheinen um sich, auf denen die Forderungen des Streiks zu lesen waren. Sie machten damit auf die Unterfinanzierung der Schulen und Hochschulen aufmerksam.

"Geld für Bildung statt für Banken!"

Die vollkommen orientierungslosen Ordnungskräfte begannen daraufhin eine absolut überzogene Katz- und Mausjagd. Später am Nachmittag forderten ca 70 PiratInnen HVV für alle - und zwar umsonst! Dafür kaperten sie, bewaffnet mit Enterhaken für wenige Minuten eine HVV-Fähre an den Landungsbrücken. Den AktivistInnen ging es dabei nicht nur um den Klimaschutz: Insbesondere SchülerInnen und PraktikantInnen sind durch die hohen Kosten des öffentlichen Nahverkehrs in ihrer Mobilität erheblich eingeschränkt.

Auf dem Rückweg zum Campus statteten 50 Studierende der Ujnipräsidentin noch einen Besuch ab um sie zum Rücktritt aufzufordern. Anschliessend schauten Sie auch noch im AStA vorbei. Dieser hält nach wie vor zur Präsidentin. "Damit stellt er sich gegen die Studierenden," beschwert sich Frank Bundt, aktiv im Bildungsstreik.

Die hohe Beteiligung an den Aktionen außerhalb des Uni-Geländes war auch deshalb möglich, weil die Besetzungen von HWP, "Pferdestall" und Pädagogischem Institut auch am vierten Streiktag aufrecht erhalten werden.

Heute werden die Proteste in einer gemeinsamen Aktion fortgesetzt. Zum 10. Jahrestag des Bolognaprozesses werden sich die Studierenden um 11:30 vor dem Hauptgebäude der Universität versammeln und unter anderem gegen den autoritären Führungsstil der Präsidentin und die neoliberale Ausrichtung der Hochschulpolitik zu demonstrieren.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 19. Juni 2009
Hamburger Bildungsstreikbündnis
Internet: www.bildungsstreik-hh.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juni 2009