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AUSTAUSCH/303: Präsidentin Kunst plädiert für weltoffene Bildung (idw)


Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V. - 05.07.2010

DAAD-Präsidentin Kunst plädiert für weltoffene Bildung

"Internationale Erfahrung ist überlebenswichtig in Zeiten der Globalisierung!"


Bonn, 05.07.2010. Am 1. Juli hat Professorin Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst ihr Amt als Präsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) angetreten. Die Mitgliederversammlung des DAAD, bestehend aus den Leitungen und Studierendenschaften der deutschen Hochschulen, hatte die 55-jährige Präsidentin der Universität Potsdam am vorigen Dienstag mit großer Mehrheit gewählt. Damit steht erstmals eine Frau an der Spitze des DAAD.

Auf einer Pressekonferenz in Berlin stellte Sabine Kunst heute die Schwerpunkte ihrer künftigen Arbeit vor: "Ich freue mich darauf, die weltweit größte Organisation für akademischen Austausch und Wissenschaftskooperationen zu leiten. Internationale Erfahrungen und damit auch eine weltoffene Bildung werden im Zuge der Globalisierung geradezu überlebenswichtig. Unser Ziel sollte sein, dass mindestens 50 Prozent der deutschen Studierenden im Laufe ihres Studiums für eine Zeit ins Ausland gehen und dass auch die Zahl der ausländischen Studierenden und Wissenschaftler an den deutschen Hochschulen kräftig weiter wächst."

Ein weiteres wichtiges Feld ist für Kunst ein neuer Ansatz in der Entwicklungszusammenarbeit: "Bildungshilfe ist die wirksamste Entwicklungshilfe. Den großen Erfahrungsschatz des DAAD und seiner Geförderten und Alumni möchten wir noch stärker nutzen, um bei der Bewältigung der globalen Herausforderungen mitzuwirken. Nur in internationaler Zusammenarbeit können Probleme wie der Klimawandel bewältigt werden." So werde der DAAD zum Beispiel für seine ehemaligen Geförderten aus Entwicklungsländern Netzwerke und Programme zu aktuellen Themen wie "Energie", "Wasser", "Klima" und "Megacities" organisieren, in denen sich die Deutschland-Alumni über Ländergrenzen hinweg über praktische Lösungen austauschen und unterstützen.

Aufgrund ihrer Biographie ist Sabine Kunst auf die kommenden Aufgaben bestens vorbereitet: Sie studierte zunächst Biologie und Politologie und promovierte 1982 an der Universität Hannover zum Dr.-Ing. in der Umweltbiotechnologie im Bereich des Bauingenieur- und Vermessungswesens. Bei zahlreichen Auslandsprojekten und Forschungsaufenthalten, unter anderem in China, Südafrika, Mexiko und Brasilien, machte sie die Erfahrung, wie wichtig neben verbesserten Technologien auch die politischen Rahmenbedingungen und die öffentliche Akzeptanz für die Umsetzung und Wirksamkeit von Projekten sind. Daher schloss sie ein weiteres Studium der Politikwissenschaft 1990 mit der Promotion zum Thema "Spannungsfeld von Technikbewertung und Interdisziplinarität" ab. Im selben Jahr habilitierte sie sich an der Universität Hannover.

Nach zweijähriger Tätigkeit als Vizepräsidentin der Universität Hannover für Lehre, Studium, Weiterbildung und Internationales wurde sie im Januar 2007 zur Präsidentin der Universität Potsdam gewählt; diese Leitungsfunktion wird sie auch künftig weiter ausüben. Mit dem DAAD ist sie bereits als Vorstandsmitglied seit Januar 2008 eng verbunden. Sabine Kunst ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution238


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V., Nadine Pils, 05.07.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Juli 2010