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LATEINAMERIKA/1066: Zwei Friedensfrauen aus Kolumbien zu Gast in der Schweiz (ask)


Kolumbien-Monatsbericht Dezember 2009

"Wir haben trotz allem immer ein Lächeln im Gesicht"

Von Sabine Droz


Zwei sehr intensive Wochen liegen nun hinter Alejandra Miller und Melania Gurrute, den beiden Friedensfrauen aus Kolumbien, die im Rahmen der SUIPPCOL-Kampagne "Frauen in Kolumbien: von Kriegsopfern zu Friedensstifterinnen" vom 23. November bis am 4. Dezember in der Schweiz weilten. Die nachfolgenden Aufzeichnungen aus Interviews und Vorträgen geben Einblick in die interessanten und aufwühlenden Begegnungen mit den beiden Frauen.



Entführt und vertrieben

Melania Gurrute Sánchez, 42 Jahre alt, ist zum ersten Mal in ihrem Leben aus ihrem Heimatland verreist, um uns in der Schweiz ihre Geschichte zu erzählen. Man merkt es der kleinen zierlichen Frau aber kaum an, dass sie noch nie vor so viel Publikum gesprochen hat. Bedächtig und mit vielen kurzen Denkpausen schildert sie, wie die FARC ihre Tochter entführt hat und wie sie zur Vertriebenen wurde.

Melania lebte mit ihren drei Kindern in einem kleinen Weiler im Departement Cauca und führte einen Laden. Eines Tages quartierten sich drei Uniformierte bei ihr ein und forderten von ihr Verpflegung und Unterkunft. Es blieb ihr nicht anderes übrig, als der Forderung nachzukommen. Am nächsten Tag liessen sie sie um 2 Uhr morgens aufstehen und den drei Männern Frühstück bereiten, weil sie aufbrechen wollten.

"Ich ging in die Küche, um Feuer zu machen, und als ich kurz darauf ins andere Zimmer zurückging, fand ich meine 14-jährige Tochter nicht mehr vor, die eben noch neben mir geschlafen hatte. Auch die Uniformierten waren verschwunden. Diese Männer hatten meine Tochter entführt. Ich machte mich mit den beiden Söhnen auf den Weg, den Entführern zu folgen. Niemand vom Dorf gab mir irgendeinen Hinweis, wohin die Uniformierten gegangen waren, niemand schien das Geringste zu wissen. Nach 9 Stunden beschwerlichem Fussmarsch auf Bergpfaden kamen wir in einen Ort, wo ich die Entführer antraf. Ohne mich mit ihr sprechen zu lassen, warfen sie meine Tochter auf den Rücken eines Maultiers und schickten andere mit ihr weiter. Sie sagten mir, ich solle nach Hause gehen, man würde mir dann eine Nachricht schicken. Ich hörte aber nicht und folgte ihnen weiter bis in ihr Lager."

"Nach langem Bitten durfte ich daraufhin meine Tochter sehen; sie kam die Treppe hinunter, bereits in Uniform, mit einer Waffe in der Hand. Sie war nicht mehr die Gleiche. Sie sagte, sie sei freiwillig mitgegangen, aber das war eine Lüge, denn sie hatten ihr gesagt, sie dürfe nicht weinen und nicht sagen, weshalb sie da sei."

"Der Kommandant sagte mir, meine Tochter sei bereits registriert und es würde mindestens zwei Wochen dauern, um eine Lösung zu finden. Als alles Bitten nichts nützte, ging ich weg und kam sehr früh am nächsten Morgen zurück in dieses Lager, wo ich drei bewaffnete Wachen vorfand. Sie zielten auf mich, als ich sie begrüsste und sagte, ich komme wegen meiner Tochter. Sie befahlen mir, draussen zu warten. 'Nein, ich gehe hier nicht weg, bevor Sie mir nicht meine Tochter zurückgeben. Sie können mich töten, aber ich gehe nicht weg'. Schliesslich kam der Kommandant und ich bat ihn erneut darum, dass er mir die Tochter zurückgab und wies ihn darauf hin, dass weder die Armee noch die Guerrilla das Recht habe, Minderjährige zu rekrutieren. Dies schien ihn nachdenklich zu machen und dann endlich willigte er ein, betonte aber, dass er nun keine Verantwortung mehr dafür übernehmen könne, was uns passieren könne."

"Ich schloss meine Tochter in die Arme und dann fuhren wir auf direktem Weg in die Stadt. Auf unseren Hof konnten wir nicht mehr zurückgehen, da sich dort bereits die Bewaffneten aufhielten. Auf dem Weg in die Stadt erzählte mir meine Tochter alles. Man hatte ihr alles Mögliche versprochen, eine Wohnung, die Möglichkeit, zu studieren etc., damit sie mit den Soldaten mitging. In der ersten Nacht haben die Männer ihr eine Spritze gemacht, sie missbraucht und vergewaltigt. Das gleiche passierte in der zweiten Nacht."

An dieser Stelle bricht ihre Stimme und sie kämpft mit den hochkommenden Emotionen. Alejandra, die an ihrer Seite sitzt, legt ihr tröstend die Hand aufs Knie. Schliesslich fasst sie sich wieder und spricht mit sicherer Stimme weiter.

"In der Stadt angekommen, begann ein weiterer Leidensweg. Ich wusste nicht, wohin ich mich wenden sollte. Als ich nach Arbeit suchte, schlugen mir nur Misstrauen und Verachtung entgegen. Man fragte mich, was ich wohl angestellt habe, dass ich als Vertriebene in die Stadt gekommen sei. Ich musste betteln gehen und jeden Tag erneut darum kämpfen, genug Geld zusammenzubringen, um meine Kinder ernähren zu können. Schliesslich lernte ich die Ruta pacífica kennen. Dort erhielt ich psychologische Unterstützung und erfuhr, welches meine Rechte als Frau sind. Dort lernte ich, Frau zu sein. Jetzt bin ich Friedensstifterin, um andere Frauen über ihre Rechte aufzuklären und sie zu ermutigen, als Frauen Widerstand zu leisten."

Was für Melania am meisten zählt, ist, dass sie ihre Tochter wieder bei sich hat und mit ihren Kindern zusammenleben kann. Besonders schwer war aber für die selbständige und arbeitsgewohnte Frau, dass sie ihren Hof und ihren Laden aufgeben musste und in der Stadt zur Bettlerin und Tagelöhnerin wurde. Die Reise in die Schweiz kam für sie sehr überraschend, aber sie trat sie an, um der hiesigen Bevölkerung und auch verschiedenen UNO- und Regierungsinstanzen von der Kriegssituation in ihrem Heimatland zu berichten, und aufzuzeigen, wie insbesondere die Frauen darunter leiden. "Wir haben durch den Krieg vor allem unsere Territorien und das Recht auf Land verloren. Die Frauen sind besonders vom Krieg betroffen, weil ihre Ehemänner in den Krieg ziehen und ihre Söhne rekrutiert werden."

Am 25. November, dem Internationalen Tag gegen die Gewalt an Frauen, haben in Kolumbien, auf der Plaza de Bolívar in Bogotà, 35'000 Menschen aus dem ganzen Land für eine politische Verhandlung des Konfliktes demonstriert, zusammengerufen durch die Ruta pacífica. Am gleichen Tag, und fast zur gleichen Zeit, fand in der Berner Altstadt ein Solidaritätsmarsch für die Frauen in Kolumbien statt. Der Aufmarsch von ca. 50 Personen hat in der Stadt einiges Aufsehen erregt und auch bei den beiden Frauen einen tiefen Eindruck hinterlassen: "Wir haben nie erwartet, dass wir hier auf die Strasse gehen würden. Dies bedeutete mir sehr viel. Es bedeutete, dass es hier Leute gibt, die sich für unsere Sache interessieren und sich mit der Situation der Leute in Kolumbien solidarisieren. Der Marsch war einfach wunderbar."



Mit Farben gegen die Waffen

Alejandra Miller ist Dozentin für Politologie und Ökonomie an der Universität des Departements Cauca und Regionalkoordinatorin der Ruta pacífica im Cauca. Ihr gelang es an den Vortragsveranstaltungen jeweils auf prägnante Art und Weise, den Zeugenbericht von Melania in den Kontext der Konfliktsituation[1] einzubetten und aufzuzeigen, wie in diesem Kontext die feministische Friedensbewegung "Ruta pacífica de las mujeres" gegründet wurde.

"Die Ruta pacífica kam zu diesem Namen durch eine sehr schöne aber auch schmerzliche Geschichte. 1996 fand eine Versammlung verschiedener Frauenorganisationen statt, woran auch einige Frauen aus Mutatá (Norden von Antioquia) teilnahmen. Sie erzählten den anwesenden Frauen, wie die Paramilitärs in das Dorf kamen, 90 Prozent der Frauen und Mädchen vergewaltigt haben und einige mitnahmen, damit sie ihnen kochten und die Wäsche machten. Dieser Vorfall wurde absolut totgeschwiegen im Land. Daraufhin beschlossen wir Anwesenden, etwas von grosser Wichtigkeit zu machen. Erstens, nach Mutatá zu gehen, um diesen Frauen, die sich dort mitten im Krieg befanden, unsere Solidarität auszudrücken, und zu zeigen, dass sie nicht alleine waren. Zweitens, von allen bewaffneten Akteuren, die sich in diesem Gebiet befanden zu fordern, dass sie das Leben der Frauen respektieren sollen. So organisierten wir die erste grosse Mobilisierung, die erste grosse Karawane, die erste "ruta" (Weg), denn es war ein Weg, der bis in diesen entfernten Landfleck reichte. Am 25. November 1996 kamen wir also dort an und forderten von den Bewaffneten den Respekt vor dem Leben und drückten den dortigen Frauen unsere Solidarität aus. Die Bewegung heisst seit damals also "ruta", weil es ein Weg ist, und "pacífica", weil wir eine pazifistische, antimilitaristische Haltung haben und diesen Weg ohne Waffen gehen."

Alejandra schloss sich der Ruta pacífica an, weil ihr bewusst geworden ist, wie der Krieg als maximaler Ausdruck des Patriarchats, die Frauen besonders betrifft und wie diese Tatsache unausgesprochen blieb. Zudem war es die einzige feministische Organisation, die sich gegen den Krieg stellte. Zu den Tätigkeiten der Ruta pacífica gehört einerseits die politische Arbeit und die Organisation von Aktionen, andererseits die politische Bildung der Frauen, davon ausgehend, dass das Politische beim Persönlichen beginnt.

"Wir plädieren für die Transformation der Subjektivität der Frauen. Den Feminismus auskundschaften heisst auch, die Identitäten zu erforschen, die für uns "Frau-sein" bedeuten. Ein grundlegendes Element dieser Suche nach der eigenen Identität, ist die Wiedererlangung des Körpers. Wir sagen, dass alles über den Körper geschieht, denn in diesem Körper haben wir Frauen die ganze Gewalt erlebt. Der Körper wurde uns historisch gesehen vom Patriarchat, von der Kirche, von den Männern und vom Staat enteignet. Deshalb ist die Wiedererlangung des Körpers ein grundlegendes und reales Element der Autonomie, Identität und der Transformation unserer Subjektivität. Und wenn wir von der Verteidigung der Rechte der Frau sprechen, was eines der Themen ist, womit wir uns vom Feminismus her beschäftigen, dann müssen wir das auch über den Körper vermitteln. Wenn wir in Workshops den Frauen ihre Rechte beibringen wollen, nützt es nichts, wenn wir sie auflisten und die Frauen sie auswendig lernen müssen. Die Anerkennung der Bedeutung des Körpers und die Reflexion jeder Frau über ihre Eigenwahrnehmung als Frau muss möglich sein, sonst nützen die Workshops nichts."

Ihr selber wurde schon als Kind von ihrer Mutter der Weg zum Feminismus gewiesen, ohne dass sie eine Ahnung von der ganzen Theorie darum herum hatte.

"Sie vermittelte mir viele Elemente des Feminismus. Beispielsweise war sie in einem Land wie Kolumbien immer mit der Abtreibung einverstanden, sie sah den Schwangerschaftsabbruch als eine Entscheidung, die die Frauen treffen müssen. Aber damals wusste ich noch nicht, dass ich Feministin war. Dazu kam ein persönlicher Umstand, der mich verstärkt zum Feminismus hinführte. Es war eine Ehekrise, wie wir sie alle mal erleben (lacht), die mich dazu zwang, auf andere Weise anzufangen zu denken. Zwei Dinge ergaben sich aus dieser Krise: ich wurde eine andere, und die Tatsache, dass ich, und daraufhin auch mein Mann, uns veränderten, rettet unsere Ehe."

Ein zentrales Thema, auf das Alejandra immer wieder zu sprechen kommt im Zusammenhang mit der Ruta pacífica und den damit verbundenen Mobilisierungen, ist die Symbolik, mit der die Frauen arbeiten.

"Die Mobilisierungen sollen uns Frauen sichtbar machen und Solidarität mit Frauen in Konfliktgebieten ausdrücken und sie sind gleichzeitig eine Schutzstrategie für die Frauen. Sie haben auch einen bildenden Aspekt, denn an diesen Mobilisierungen lernen wir Frauen sehr viele (politische) Dinge. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Mobilisierungen ist die symbolische Sprache. Denn wir sind der Meinung, dass das Patriarchat, der Krieg und das Militär die Symbole kolonisiert haben. Deshalb ist es notwendig, diese Kriegs-Symbole durch andere Symbole zu dekonstruieren. Durch Symbole des Lebens, aus der Perspektive der Frauen. Der Ausdruck über eine symbolische Sprache bewirkt oftmals mehr als politische Reden auf öffentlichen Plätzen, was aber auch gemacht werden muss! Denn es ist eine Sprache, die alle ganz leicht verstehen und die verständlich macht, wie sich die Symbole des Krieges und der Unterdrückung breitgemacht haben, ohne dass wir es bemerkt haben. Deshalb wird jede politische Arbeit der Ruta von dieser symbolischen Sprache untermalt. Die Frauen bemalen sich ihre Körper, wir arbeiten mit den Farben der Wahrheit, der Gerechtigkeit, der Wiedergutmachung und der Hoffnung. Wir haben eine Decke genäht, so lang wie zwei Häuserblöcke, mit den Botschaften der Frauen, die den Zusammenhalt von uns Frauen symbolisiert. Ein anderes Symbol sind die Schmetterlinge, das Symbol für die Transformation der Frauen."

"Der erste Schritt zur Autonomie und zu Subjekten mit Rechten, ist die Wiedererlangung der Selbstbestimmung über den Körper. Über Bildungsprozesse können wir unseren Körper zurückgewinnen, diesen Körper, der gezeichnet wurde durch sexuelle, physische und emotionale Gewalt, all dies manifestiert sich im Körper. Darum bemalen die Frauen der Ruta in diesem Prozess Richtung Autonomie ihren Körper mit ihren Botschaften, wie beispielsweise 'der Körper der Frau ist keine Kriegsbeute'. Wir von der Ruta sagen, der Körper sei das erste Friedensterritorium. (...) Wir haben etwas ganz Wichtiges festgestellt: dass unsere Mobilisierungen und diese symbolische Ausdrucksweise die Kriegsführenden aus dem Konzept bringen. Sie wissen nicht, was sie mit uns machen sollen, wenn wir, 3000 Frauen in rund 100 Bussen, uns auf den Weg machen, auf Strassen, die von den Paramilitärs oder der Guerilla kontrolliert werden und wo kein Durchkommen ist. Wir nehmen diese Strassen für die Zivilbevölkerung ein, mit allen Symbolen, und wenn die Bewaffneten uns sehen, wissen sie nicht, was sie mit uns machen sollen (lacht verschmitzt). Sie fragen sich, ob wir verrückt seien, mit all diesen Farben bemalt etc."

Diese Verunsicherung, welche das furcht- und gewaltlose Auftreten der Frauen bei den Bewaffneten auslösen kann, hat laut Alejandra auch dazu geführt, dass Melania ihre Tochter von der FARC zurückbekommen hat.

"Jemand fragte, warum die FARC Melania ihre Tochter zurückgaben. Ich würde sagen, es hat sie aus dem Konzept gebracht, verunsichert, dass eine Frau von 1,5 Meter Körpergrösse zu ihnen sagt: 'Gebt mir meine Tochter zurück oder bringt mich um. Ich bleibe hier'. Was macht ein Bewaffneter in dieser Situation? Was Melania gemacht hat, war eine klare Aktion und auch sehr symbolisch und ich glaube, diese symbolische Sprache erlaubt uns auch Aktionen, wie die, mit 100 Bussen in ein von den Bewaffneten abgeriegeltes Gebiet vorzudringen, um die dortigen Frauen zu unterstützen. Was sollten sie mit 3000 Frauen machen? Alle abführen? Wohin? Eben. Diese symbolische Sprache, in Verbindung mit unseren Aktionen, aber auch das gewisse Etwas, über das Frauen verfügen, erlauben auch solch mutige Taten, wie die von Melania."

Die Frauen der Ruta pacífica sind der Überzeugung, dass es einen Friedensvorschlag aus der Sicht der Frauen braucht, weil die Gewalt gegenüber den Frauen, wie es sie seit alters her durch das Patriarchat gibt, im Krieg noch viel schlimmere Form annimmt.

"Wir wissen, dass es im Krieg viel mehr männliche Todesopfer gibt. Auch Frauen werden ermordet, aber viel weniger häufig. Die Frauen werden vergewaltigt und sexuell missbraucht. Dies ist vielleicht die schrecklichste und schmerzhafteste Auswirkung des bewaffneten Konflikts und vielleicht das abscheulichste Verbrechen überhaupt. Es gibt wohl auch Szenarien, wo es keine sexuelle Gewalt gibt. Aber wenn es bewaffnete Konflikte gibt, wird die sexuelle Gewalt zu einer Kriegsstrategie. Die bewaffneten Akteure kommen in ein Gebiet und vergewaltigen die Frauen, um ihre Feinde zu demütigen. Der Körper der Frauen wird also zur Kriegsbeute der Sieger. Ausserdem sind es die Frauen, die durch den Krieg verwitwen, in die Städte flüchten müssen und der wirtschaftliche Preis des Krieges fällt mit grossem Gewicht auf die Frauen, welche ihre Kinder oft alleine ernähren müssen. Auch die Diskriminierung wächst im Kontext des Krieges. Deshalb beinhaltet ein Friedensvorschlag von unsere Seite drei Szenarien: Frieden im Bett, im Haus und auf dem Platz. Das heisst Frieden im Intimen, im Privaten und in der Öffentlichkeit. Dies ist die Vorstellung von uns Frauen. Die Kriege, die wir erlebt haben, manifestieren sich am stärksten in der Öffentlichkeit, aber auch im Privaten, auf heftige Art und Weise. Diese historische Unterwerfung und Unterdrückung hat uns motiviert, aus der Sicht der Frauen einen anderen Frieden zu konstruieren, ein anderes Zuhause, eine andere Welt, damit wir, Männer und Frauen, besser zusammenleben können."

"Wir kolumbianischen Frauen sind vom Krieg betroffen, weil wir alle auf die eine oder andere Weise als Opfer enden. Aber diejenigen Frauen, die direkt vom Krieg betroffen sind, haben ihre Würde verloren, ihr Land und ihre Verwurzelung. Frauen im Krieg sind Frauen, die ihre Körper verloren haben. Wir glauben aber an die Möglichkeit, zurückzuerlangen, was wir verloren haben. Dies ist, was uns speziell kennzeichnet. Die Frauen, die vom Krieg betroffen sind, haben alle ein Lächeln im Gesicht und alle sagen: 'das werden wir überwinden, es wird eine Lösung geben'. Wir Kolumbianerinnen verfügen über eine sehr starke Widerstandskraft, Melania ist dafür ein wunderbares Beispiel. Dies ist für uns das Wichtigste."



Anmerkung:

[1] siehe Monatsbericht No. 11/2009
www.schattenblick.de -> Infopool -> Politik -> Ausland
LATEINAMERIKA/1057: Frauen in Kolumbien - Von Kriegsopfern zu Friedensstifterinnen (ask)


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Quelle:
Kolumbien-Monatsbericht Dezember 2009, Nr. 12/2009
Herausgeber: Bruno Rütsche, ask Arbeitsgruppe Schweiz-Kolumbien
Fachstelle Frieden und Menschenrechte
Postfach 7004, CH-6000 Luzern 7 / Schweiz
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E-Mail: fachstelle.luzern@askonline.ch
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Dezember 2009