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VERKEHR/695: Erneuter Kabinenluftvorfall - Bundesregierung muss jetzt endlich handeln


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 13. Mai 2013

Arbeitsgruppe: Tourismus

Erneuter Kabinenluftvorfall - Bundesregierung muss jetzt endlich handeln



Zu einem erneuten Vorfall infolge kontaminierter Kabinenluft und anschließender Notlandung des Flugzeuges erklärt der tourismuspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Hans-Joachim Hacker:

In die Kette von Vorkommnissen infolge von kontaminierter Kabinenluft reiht sich ein Ereignis vom gestrigen Tage. Auf dem Flug von Dortmund nach Mallorca (4U 4594) musste ein Airbus A 319 von Germanwings in Genf notlanden. Zuvor hatte nach Medienberichten beißender Geruch im Cockpit die Besatzung veranlasst, die Sauerstoffmasken anzulegen und eine Luftnotlage ("Mayday-Call") zu melden.

Dieser Vorfall ist nicht der erste Hinweis dafür, dass aus der Zapfluft der Triebwerke Risiken für die Besatzungen und Passagiere entstehen können. Ausschüsse des Deutschen Bundestages haben sich mehrfach mit dem Thema befasst. Ein Alarmzeichen setzte der "Beinahe-Absturz" eines Airbus A 319 der Lufthansa-Tochter Germanwings beim Landeanflug auf den Flughafen Köln im Dezember 2010. Auch in diesem Fall rettete die Besatzung und die Passagiere nur das sofortige Reagieren der Piloten, die wie bei der Notlandung am 12. Mai 2013 die Sauerstoffmasken anlegten.

Die Bundesregierung hat jahrelang die Gefahr durch kontaminierte Kabinenluft nicht nur bagatellisiert, sondern erklärt, die Ursachen wären nicht bekannt. Obwohl technische Geräte entwickelt wurden, die die Risiken in der Kabinenluftversorgung eingrenzen können, bleibt das Bundesverkehrsministerium für die Risiken taub. Es ist unverantwortlich gegenüber den Passagieren und den Besatzungen, dass das Bundesverkehrsministerium jegliche Verantwortung von sich schiebt und die Ursachen für die Vorkommnisse in Frage stellt. Diese liegen in toxischer Belastung der Kabinenluft, die aus den Triebwerken angesaugt wird. Bisher hat das Bundesministerium in keinem einzigen Fall eine exakte Ursachenuntersuchung mit Ergebnissen vorgelegt. Die Bundesregierung muss den erneuten Vorfall endlich als dringenden Hinweis aufgreifen, Maßnahmen zur Ursachenforschung und Risikobeseitigung aus dem Auftreten kontaminierter Kabinenluft einzuleiten.

Copyright 2013 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 577 vom 13. Mai 2013
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Mai 2013