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UMWELT/979: SPD setzt sich für internationale Stärkung des Artenschutzes ein


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 22. Februar 2013

Arbeitsgruppe: Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

Deutschland ohne Königspythons - SPD setzt sich für internationale Stärkung des Artenschutzes ein



Zum Antrag der SPD-Bundestagsfraktion "Wildtierhandel und -haltung in Deutschland einschränken und so den Tier- und Artenschutz stärken" sowie anlässlich des bevorstehenden internationalen Tages des Artenschutzes erklären der tierschutzpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Heinz Paula und der umweltpolitische Sprecher Matthias Miersch:

Hunderttausende Wildtiere werden jährlich nach Europa und Deutschland importiert. Viele Tiere sterben bereits auf dem Transportweg.

Die SPD-Bundestagsfraktion will den Wildtierhandel nach Europa und Deutschland einschränken. Die Arten in den Herkunftsländern müssen stärker geschützt werden. Die Einfuhr von im Herkunftsland geschützten Wildfängen muss für den kommerziellen Lebendtierhandel in die Europäische Union verboten werden. Auch müssen endlich falsch deklarierte Wildfänge kritisch geprüft und strenger kontrolliert werden.

Zu oft werden gefährliche Arten und Tiere mit Krankheitserregern nach Deutschland eingeführt und ohne Beratung über die richtige Haltung in Baumärkten, Gartencentern, auf Tierbörsen und über das Internet verkauft. Naturentnahmen im großen Stil führen zu unvorhersehbaren Folgen in den Ökosystemen in den Herkunftsländern.

Oftmals sind die Tierbesitzer mit der Haltung überfordert und geben die Tiere in Tierheimen und Auffangstationen ab. Diese kommen an den Rand ihrer Aufnahmekapazitäten und ihrer finanziellen Möglichkeiten.

Jährlich werden beispielweise zwischen 440.000 und 840.000 lebende Reptilien sowie bis zu 380.000 Süßwasserfische nach Deutschland eingeführt. Trotz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens CITES machen gefährdete Wildfänge immer noch einen großen Anteil der Importe nach Deutschland aus. Besonders bedenklich sind Importe von Arten, die im Herkunftsland bereits nationalen Schutzbestimmungen unterliegen, jedoch nicht international geschützt sind. Fast die Hälfte der Reptilien- und Amphibienarten aus Indonesien, die für den internationalen Heimtiermarkt exportiert werden, dürfen eigentlich nach den nationalen Bestimmungen nicht gefangen und dann ausgeführt werden. Deswegen brauchen wir europaweit Regelungen, die stärker Arten- und Tierschutzaspekte berücksichtigen.

Copyright 2013 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 207 vom 22. Februar 2013
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veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Februar 2013